Für Mieter und Eigentümer von Wohnungen und Häusern wird es teils drastische Mehrbelastung bei der anstehenden Heizkostenabrechnung geben. Dies geht aus Auswertungen des Energiedienstleisters Techem hervor.
Grund dafür ist der massive Kostenanstieg für fossile Energie in 2022, wie die vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellten Zahlen belegen. Was bereits öffentlich prognostiziert wurde, bedeutet nach Datenauswertung von Techem konkret, dass die Ölpreise im Vorjahresvergleich um 83,8 Prozent, die Gaspreise um 67,6 Prozent gestiegen sind.
Die Gaspreisbremse kann für viele Haushalte nur einen Teil der Kosten abfedern: Sie verbilligt ab dem 1. März 2023 den Gaspreis auf 12 Cent pro Kilowattstunde. Für 80 Prozent des bisherigen Jahresverbrauchs (Basis ist die monatliche Abschlagszahlung im September 2022) gilt ein staatlich garantierter Preis von 12 Cent pro Kilowattstunde, inklusive Steuern und Abgaben.
Laut eines Gutachtens des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) müssen Mieter inzwischen für Heizenergie im Durchschnitt mit 1,74 Euro je Quadratmeter kalkulieren. Bei einer 80-qm-Wohnung sind das knapp 140 Euro im Monat beziehungsweise 1.670 Euro im Jahr.
Da ist eine Investition in smarte Heizungsregler absolut sinnvoll.
Raumtemperatur automatisch oder per App steuern

Ein beliebtes Modell auf Amazon: Das tado° Smart Home Thermostat Wifi Starter Kit V3+
Tado
Üblicherweise regeln Sie die Temperatur an jeder Heizung von Hand. Das ist mühsam und wenig effizient. Vorteilhafter sind intelligente Thermostate mit Anbindung in das Smart Home oder an eine App auf Smartphone beziehungsweise Tablet. Damit lässt sich die Temperatur zu jeder Zeit überwachen und nach Bedarf schalten.
Zudem kann der smarte Regler auch Ihre Vorlieben und Gewohnheiten lernen und die Einstellungen entsprechend anpassen, um Energie und Geld zu sparen. Einige intelligente Thermostate können auch die Luftqualität und -feuchtigkeit überwachen und Ihnen Berichte und Warnungen senden.
Kaufberatung: Die besten smarten Heizthermostate 2022
Auf dem Markt gibt es viele intelligente Thermostate mit unterschiedlichen Funktionen, Designs und Preisen.
An erster Stelle steht die Plattformkompatibilität. Mit dem smarten Thermostat von Tado können Sie herkömmliche Heizkörper per Smartphone oder Sprachsteuerung (Alexa, Google Assistent und Siri) bedienen – und das auch von unterwegs. Dazu verbinden Sie lediglich die etwa feuerzeuggroße Bridge per LAN-Kabel mit dem Internetrouter.
Anschließend installieren Sie die Tado-App auf dem Smartphone und verbinden Thermostat und Bridge. Ist das erledigt, wird der smarte Drehregler anstelle des bisherigen Thermostats fest am Heizkörper montiert. Anschließend folgt die Konfiguration von Heizplänen, Aktionen und Benachrichtigungen mithilfe der App.
Besonders clever ist die Geofencing-Funktion, bei der Sie in der App eine Heimzone festlegen: Entfernen Sie sich aus dieser, fragt Tado nach, ob weiter gemäß Voreinstellungen geheizt oder auf die konfigurierte Abwesenheitstemperatur umgeschaltet werden soll.
Neben Tado gibt es im Handel noch viele weitere Hersteller wie Aquara, Bosch, Eve Thermo, Hama, Homematic, Honeywell, Meross Nest und Netatmo. Achten Sie dabei aber unbedingt auf die unterstützten Standards der einzelnen Modelle und dass bei den meisten smarten Thermostaten ein Hub zur Einbindung in das Smart Home benötigt wird. Normalerweise sind Kits mit mehreren Reglern und einem Hub günstiger als der Einzelkauf.
Fritzbox-Smart-Home und DECT-Thermostate

Die Installation der Fritz-DECT-Thermostate ist schnell erledigt. Sie benötigen lediglich eine Rohrzange und rund zehn Minuten Zeit. Danach ist der Heizungsregler betriebsbereit und lässt sich detailliert konfigurieren.
Christoph Hoffmann
Besitzer einer Fritzbox finden mit den beiden Modellen Fritz DECT 301 und 302 intelligente Heizkörperregler fürs Heimnetz.
Sie sorgen dafür, dass Sie es morgens und abends kuschelig warm haben. Wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind, halten sie die Temperatur dagegen niedrig. Mit einem nach individuellen Bedürfnissen anpassbaren Zeitprogramm definieren Sie genau, wann wie viel geheizt werden soll.
Siehe auch: AVM Fritz Dect 301/300 im Test – Heizthermostat steigert Komfort
Installation am Heizkörper:
- Im ersten Schritt entfernen Sie am Fritz DECT 301 (unser Beispielregler) die Abdeckklappe für das Batteriefach und ziehen die Batterieschutzfolie an den Kontakten der eingelegten Mignon-Batterien ab. Verschließen Sie anschließend das Abdeckfach.
- Koppeln Sie nun den Fritz DECT 301 mit der Fritzbox. Direkt nach Schritt 1 haben Sie 90 Sekunden Zeit, um den DECT-Taster an der Fritzbox zu drücken.
- Ist die Verbindung erfolgreich, sehen Sie auf dem Display des Fritz DECT 301 eine Statusmeldung. In der Konfigurationsoberfläche der Fritzbox taucht Fritz DECT 301 unter „Smart Home –› Geräte und Gruppen“ als angemeldetes Fritz- DECT-Gerät auf.
- Eventuell ist ein Update verfügbar. Dann klicken Sie auf den blauen Link „Update ausführen“ und warten, bis der Vorgang abgeschlossen ist.
- Jetzt gehen Sie zum Heizkörper, drehen diesen voll auf und schrauben mit einer Rohrzange den vorhandenen Thermostat ab.
- Dann montieren Sie den Fritz DECT 301 am Heizkörper, sofern dessen Überwurfmutter auf das vorhandene Gewinde passt.
- Drücken Sie am angebrachten Fritz DECT 301 etwas länger die „OK“-Taste. Nun wird der Ventilhub angepasst. Nach wenigen Sekunden sollte Fritz-DECT die eingestellte Temperatur anzeigen.
- Damit ist die Montage abgeschlossen.
Über die Plus- und Minus-Tasten lässt sich die Temperatur bereits von Hand regeln. Sollten Sie das Display nicht ablesen können, drücken Sie die Menütaste, gehen mit der Plus-Taste zwei Einträge nach unten zu „Display drehen. Mit „OK“ drehen Sie die Ansicht jeweils um 90 Grad im Uhrzeigersinn.

Mit Heizplänen für jeden Wochentag bringen Sie die Heizung mit Fritz DECT 301/302 automatisch auf die eingestellte Komforttemperatur und senken sie in den Nachstunden auf einen geringeren Wert.
IDG
Heizkörperregler steuern: Die Steuerungsmöglichkeiten der bis zu 12 gekoppelten Fritz DECT 301/302 sind umfangreich. Zum Einrichten der individuellen Einstellungen klicken Sie unter „Smart Home –› Geräte und Gruppen“ auf das blaue Stiftsymbol rechts hinter dem Listeneintrag. Zuerst sollten Sie den voreingestellten Namen des Fritz-DECT 301/302 ändern. Das ist sinnvoll, wenn Sie mehrere Heizungsregler einsetzen und diese leichter identifizieren wollen. Tippen Sie im Register „Allgemein“ einen aussagekräftigen Namen ein, und klicken Sie auf „Übernehmen“.
Sie möchten nicht, dass sich die Temperatur direkt am Fritz DECT 301/302 einstellen lässt? Dann setzen Sie ein Häkchen vor die Option „Tastensperre am Heizkörperregler aktiv“. Das Einschalten der Option „Manuellen Zugriff für Telefon, App oder Benutzeroberfläche deaktivieren“ sorgt dafür, dass sich die Temperatur ohne das Entsperren nicht ändern lässt.
Idealerweise regeln Sie die Temperatur an der Heizung über die Zeitschaltung des Fritz DECT 301/302. Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt „Zeitschaltung“, und setzen Sie ein Häkchen vor „Adaptiver Heizbeginn aktiv“. Stellen Sie dann mit den Minus- und Plustasten „Komforttemperatur“ sowie „Absenktemperatur“ ein. Darunter sehen Sie eine Wochenansicht mit zwei unterschiedlichen Farben für die beiden Temperaturen. Ändern Sie mit der Maus die gewünschten Zeiträume.
Falls Sie länger abwesend sein sollten, können Sie eine Urlaubsschaltung aktivieren. Zudem lässt sich der Zeitraum definieren, in dem die Heizung komplett ausgeschaltet ist. Ein weiterer Menüpunkt ist die „Fenster- auf-Erkennung“. Hier legen Sie die Empfindlichkeit fest, mit der Fritz DECT 301/302 ein offenes Fenster im Raum erkennen und den Heizkörper deshalb abschalten soll.
AVM: Smart Home mit Fritzbox – alle Geräte und Möglichkeiten
Mehr Energieeffizienz dank Smart Home
Intelligentes Heizen senkt die Energiekosten. Intelligente Thermostate regeln die Heizung herunter und bringen die Räume am nächsten Morgen rechtzeitig wieder auf Wohlfühltemperatur.
Die Vorteile des intelligenten Heizens: Sie heizen nur dann, wenn Sie es brauchen, statt unnötig Energie zu verschwenden. Dabei helfen Heizpläne für verschiedene Räume. Außerdem können Sie Ihre Heizung einschalten, wenn Sie sich in der Nähe Ihres Hauses befinden, oder in den Urlaubsmodus versetzen, wenn Sie verreist sind. Geofencing auf dem Smartphone machtʼs möglich.
Einfache Programmierung oder komfortable Fernbedienung?
Unkompliziert funktionieren programmierbare Heizkörperthermostate mit Batterie und Motorantrieb. Sie ersetzen den vorhandenen Ventilkopf am Heizkörper und arbeiten zeitgesteuert. Über Nacht regeln sie die Temperatur herunter, am nächsten Morgen bringen sie das Bad pünktlich wieder auf Wohlfühltemperatur. Dringt kalte Luft durch ein geöffnetes Fenster ein, erkennen einige Modelle den Temperaturabfall und schließen das Heizkörperventil automatisch.
Allerdings muss das Heizprogramm an jedem Thermostat einzeln von Hand eingestellt werden. So kann es passieren, dass man bei einem langen Fernsehabend im Urlaub oder bei Überstunden im Homeoffice plötzlich im Kalten sitzt.
Mehr Komfort und Zusatzfunktionen bieten fernbedienbare Heizkörperthermostate. Eine Basisstation gibt ihnen per Funk den Befehl zum Öffnen oder Schließen. Über ein eigenes Display an der Basis oder mithilfe einer Smartphone-App kann die Temperatur für jeden Raum individuell gewählt werden. Systeme mit Fernzugriff über das Internet verlängern den Funkarm der Heizungssteuerung sogar bis ins Büro oder ins Auto. Das ist praktisch für Berufstätige mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Auf dem Nachhauseweg lässt sich die Heizung bequem per App hochfahren.
Smarte Heizungsanlagen nach Bedarf

Per App lassen sich die Heizkesseleinstellungen von überall aus regeln, Wärmevorgaben nach Bedarf anpassen und Verbrauchswerte am Smartphone oder Tablet bequem überwachen.
Vissmann
Auch die Hersteller von Heizungstechnik wie Bosch, Brötje, Buderus, Junkers, Remeha, Vaillant, Viessmann und Weishaupt haben ihre Systeme größtenteils fit für das Smart Home gemacht. Dank Vernetzung ist eine bedarfsorientierte Temperatursteuerung und Brennerüberwachung möglich.
So profitieren Hauseigentümer auch ohne fernkontrollierte Thermostate von einer intelligenten und umweltschonenden Raumklimasteuerung. In der zum jeweiligen System gehörenden App lesen Sie die Verbrauchswerte für Heizung und Warmwasser ab und regeln im Energie-Cockpit die Heizleistung, Warmwasserbereitstellung und Temperaturkurve – und das sogar von unterwegs. Je nach System sehen Sie in der App den aktuellen Ladezustand des Warmwasserspeichers, den Solarertrag bei einer angeschlossenen Solaranlage und den Wartungszustand des Geräts.
Mit im Haus verteilten Funksensoren lässt sich der Funktionsumfang je nach Bedarf und Budget erhöhen: Die Sensoren erkennen etwa offene Fenster beziehungsweise Außentüren und schalten den Brenner dann vorübergehend automatisch in den Eco-Modus oder gleich komplett ab. Und auch die Stromkosten lassen sich senken: Denn Wärme- und Zirkulationspumpen der Heizung arbeiten nicht mehr rund um die Uhr, sondern vorausschauend und damit besonders effizient und sparsam. Mit persönlichen Heizprofilen können die Heizgewohnheiten der Familie und raumspezifisch sogar an einzelne Familienmitglieder angepasst werden.
Besonders praktisch sind digitale Heizassistenten. Sie bieten einen Lernmodus und registrieren, wie schnell das Gebäude abkühlt und wie lange es zum Aufheizen braucht. Diese Temperaturkurven können in die Heizpläne mit einbezogen werden.
Einige Systeme lassen sich mit Außentemperaturfühlern kombinieren und berücksichtigen dann auch die aktuelle Wetterlage. Manche Modelle werten sogar den Wetterbericht für den Standort aus. Bei einer anstehenden Kälteperiode wird frühzeitig vorgeheizt. Noch mehr Komfort bieten Temperaturregler mit Anwesenheitserkennung. Sie wissen über Bewegungsmelder oder die Ortungsfunktion im Smartphone, ob sich noch jemand zu Hause aufhält. Sobald alle Familienmitglieder die Wohnung verlassen haben, geht die Heizung von selbst in den Sparbetrieb und senkt die Raumtemperatur ab.
Welche Systeme für Sie infrage kommen, klärt bestenfalls der Heizungsfachbetrieb bei Ihnen vor Ort. Da er sich in der Regel auf ein oder zwei Marken spezialisiert hat, sollten Sie sich vorab auf den Webseiten der genannten Hersteller informieren und die Auswahl schon etwas eingrenzen.
Smarte Klimaanlagen

Die smarte Klimaanlagen-Steuerung von Tado steuert die Klimaanlage per Infrarot und verbindet sich mit dem WLAN. Unterstützt werden Google Assistant, Amazon Alexa und Apple Homekit.
Tado
Im Smart Home übernimmt die Technik nicht nur das Heizen, sondern auch das Kühlen – und das ist angesichts von Rekordtemperaturen im Sommer notwendiger denn je. Selbst bereits vorhandene Klimaanlagen profitieren von intelligenten Steuerungsmöglichkeiten.
Und die machen Sinn, wenn Sie nicht nach dem Einschalten der Klimaanlage eine gefühlte Ewigkeit warten wollen, bis die Wohnräume angenehm temperiert sind. Optimal für das Nachrüsten ist die smarte Klimaanlagen-Steuerung V3+ von Tado. Unterstützt werden Split- und Fenstergeräte sowie mobile Klimaanlagen mit Fernbedienung. Das Tado-System empfängt die in der Smartphone-App gesendeten Befehle und setzt sie in Infrarotsignale für das Klimagerät um. Somit werden unterstützte Klimaanlagen aller Hersteller zu Hause oder via Internet von unterwegs aus bedienbar.
Lüftung: Darauf kommt es an
Egal, ob in der Wohnung, im Haus oder am Arbeitsplatz: Mit richtigem Lüften und Heizen verbessern Sie die Innenraumluft, vermeiden Schimmelbildung und sorgen für ein gesundes Raumklima. Auch das Lüften lässt sich automatisieren.
Auf den Webseiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt es Tipps zum richtigen Lüften und Heizen: Bei abgedrehter Heizung sollten Sie mehrmals täglich Stoßlüften, also mit geöffneten Fenstern einen Durchzug herstellen. Im Sommer sollten Sie 20 bis 30 Minuten lüften, im Winter sind fünf bis zehn Minuten ausreichend.
Smart Lüften mit steuerbaren Fenstern
Maximal komfortabel im alltäglichen Gebrauch sind Fenster, die sich mithilfe intelligenter Stellmotoren automatisch öffnen und schließen lassen. Idealerweise sind Kippdauer und -winkel über die Smart-Home-Zentrale für jeden Raum individuell konfigurierbar. Dabei kommen zusätzlich Sensoren zum Einsatz: Steigt die Feuchtigkeit im Raum über einen empfohlenen Schwellenwert, wird automatisch gelüftet, sodass Schimmel keine Chance hat.