Martin Detzel ist der Chef der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Die KEF legt den Bundesländern in regelmäßigen Abständen ihre Empfehlung zur Anpassung des Rundfunkbeitrags vor. Dabei berücksichtigt die KEF die Bedarfs-Meldungen von ARD, ZDF und Deutschlandradio (die immer mehr Geld wollen und die nächste Erhöhung anscheinend schon länger vorbereiten).
Um diesen Betrag geht es: 50 Cent pro Monat
Im Jahr 2024, wenn der nächste Vorschlag für die Jahre 2025 bis 2028 ansteht, könnte die KEF vielleicht tatsächlich keine Erhöhung vorschlagen. Allerdings dürfte es sich nur um 50 Cent pro Monat handeln, um die der Rundfunkbeitrag sinken könnte. Das wären sechs Euro im Jahr. Da der Rundfunkbeitrag aktuell 18,36 Euro beträgt, wäre demnach eine Höhe von 17,86 Euro ab 2025 denkbar. Diesen Betrag nannte Detzel aber nicht explizit. Erst Ende des Jahres 2024 wisse man genau, wie viel Geld zur Verfügung stehen werde.
Die Begründung: Gewinne erwirtschaftet
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben in der Vergangenheit hohe Gewinne erzielt. Das erklärte Detzel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die KEF habe deswegen die Sender angewiesen, dieses Einnahmeplus nicht auszugeben, sondern für die nächste Beitragsperiode aufzusparen. Zur genauen Höhe des Überschusses äußerte sich Detzel allerdings nicht.
Bisher keine erkennbaren Sparanstrengungen der öffentlich-rechtlichen Sender
Nennenswerte Sparanstrengungen sind von den öffentlich-rechtlichen Sendern bisher nicht zu erkennen. Weder gibt es Pläne für eine Fusion von Sendern noch für einen Abbau der Verwaltung oder gar für eine Reduzierung der gut bezahlten Intendantenstellen. Der Eurovision Song Contest wird auch weiterhin von der ARD mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt. Allein die Startgebühr kostete 2023 473.000 Euro. Angesichts des fast schon ständigen miserablen Abschneidens der deutschen Teilnehmer schlagen Kritiker eine Auszeit für Deutschland vor. Die Einschaltquoten für den ESC sind allerdings immer noch gut.
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Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern
Die Kritik am Rundfunkbeitrag, vor allem aber am Umgang mit dem damit erhaltenen Geldern durch ARD und ZDF hält schon lange an. In den letzten Jahren goss vor allem die ARD Öl ins Feuer. Seien es die Selbstbedienungsmentalität einer Patricia Schlesinger beim rbb oder die Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft und Zensurvorwürfe beim NDR oder die lukrativen Nebenjobs und die großzügige Dienstwagenregelung beim Bayerischen Rundfunk.
Erst kürzlich stellte eine Juristin die Behauptung auf, dass der Rundfunkbeitrag in seiner jetzigen Form nicht rechtens sei:
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