Bundesministerien zahlen immer mehr an Microsoft. Laut der Wirtschaftswoche kassierte Microsoft im Jahr 2015 nur 43,5 Millionen Euro von den Ministerien und nachgeordneten Behörden der Bundesrepublik Deutschland. Doch im Jahr 2022 überwies Deutschland bereits 209 Millionen Euro an den US-Software-Giganten. Dabei handelt es sich um Lizenzgebühren für Software und Dienstleistungen.
Vor allem das Bundesverteidigungsministerium, das seit vielen Jahren zuverlässig der Garant für Negativschlagzeilen ist, gibt besonders viel Geld für Microsoft-Software und -Services aus. Fast 110 Millionen Euro zahlte allein das Verteidigungsministerium 2022 an Microsoft. Zweitgrößter Microsoft-Kunde unter den Bundesministerien ist das Innenministerium mit Ausgaben in Höhe von knapp 40 Millionen Euro, gefolgt vom Finanzministerium mit circa 28 Millionen Euro.
Die 209 Millionen Euro setzen sich so zusammen: 115 Millionen Euro für unbefristete Lizenzen. 28,5 Millionen Euro für befristete Abonnements. 62 Millionen für andere Leistungen und Produkte. Wofür der verbleibende kleine Restbetrag von 3,5 Millionen Euro ausgegeben wird, schreibt die Wirtschaftswoche nicht.
Microsoft ist natürlich nicht das einzige Software-Unternehmen, das von Bundesministerien Geld bekommt. 562,3 Millionen Euro gehen demnach an andere Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen. Hierbei ist das Innenministerium mit 252,8 Millionen Euro der größte Zahler. Das Auswärtige Amt gibt 164 Millionen Euro aus.
Nimmt man alle Ausgaben der Bundesministerien für Software und IT-Dienstleistungen zusammen, dann kommt man auf die enorme Summe von 771,4 Millionen Euro (aufgerundet).
Als Gründe für die stark steigenden Software-Ausgaben nennt das Bundesinnenministerium die steigenden Mitarbeiterzahlen sowie das Homeoffice und hybride Veranstaltungsformen. Die beiden letzteren Faktoren würden die Anforderungen an Server und Rechenzentrumsleistungen erhöhen.
Und Open Source? “Aus Sicherheitsgründen” könnten spezifische Fachanwendungen nicht als Open-Source-Programme genutzt werden, sagt das Innenministerium. “Punktuell” gäbe es einen “Mix aus Open-Source- und proprietärer Software”.