Unsere Wertung
Pro
- Geringes Gewicht
- Guter Bildschirm
- Anständige Akkulaufzeit
Kontra
- Unglaublich träge Software
- Teuer für das Gebotene
- Schlechtes GPS-Tracking
- Kein Musikspeicher
Fazit
Die Polar Ignite 3 ist ein gut aussehender Fitness-Tracker, der als Uhr getarnt ist. Die grundlegenden Fitness-Funktionen reichen aus und funktionieren ordentlich. Im Test stört jedoch die wirklich träge Software bei der Nutzung und auch der hohe Preis ist für das Gebotene nicht gerechtfertigt.
Preis beim Test
$329.95
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Die Polar Ignite 3 ist das erste Modell des Herstellers mit einem AMOLED-Display. Es ist im Vergleich zu den monochromen Bildschirmen, mit denen die Polar-Geräte normalerweise ausgestattet sind, ein echter Hingucker.
Die Uhr verfügt außerdem über eine Reihe von Fitnessfunktionen in einem leichten Gehäuse. Das hat mich natürlich neugierig gemacht, da ich in der Vergangenheit schon mehrere Polar-Tracker verwendet habe.
Aber die Software der Ignite 3 ist primitiv und lahm. Das spricht gegen eine Empfehlung. Hinzu kommt, dass sie mit einem Listenpreis von knapp 330 Euro teurer ist als die Apple Watch SE (hier zum Test). Andererseits werden Sie vielleicht die Funktionen der Polar gegenüber denen der Apple Watch bevorzugen. Das macht die Schwächen der Ignite 3 umso frustrierender, denn sie hätte eine tolle Fitness-Uhr werden können.
Design & Verarbeitung
- Sehr leicht
- Schöner AMOLED-Bildschirm
- Vier Farboptionen
Die Polar Ignite 3 ist eine sehr einfach gestaltete Uhr mit einem kreisförmigen Touchscreen und nur einer Taste am linken Rand zum Öffnen und Schließen von Menüs oder zum Anhalten und Beenden von Trainingseinheiten.
Sie ist in den Farben Schwarz, Sand, Lila und Braun-Kupfer erhältlich. Alle haben unterschiedliche Gehäuseoberflächen mit Rillen, Gittern, glatten oder gekerbten Oberflächen, so dass Sie selbst herausfinden sollten, welche Sie bevorzugen.

Henry Burrell / Foundry
Alle Bänder sind aus Silikon mit einer traditionellen Schnalle und einer Schlaufe, in die das Ende beim Tragen gesteckt wird. Die Innenseite ist glatt, die Außenseite besitzt eine gemusterte Textur. Sie gefällt mir nicht, da sie sich rau anfühlt und Staub sowie (leider) Hautpartikel sammelt. Das lässt das Band schmutzig aussehen.
Die Bänder haben eine Größe von 20 mm und lassen sich leicht auswechseln, wenn man andere Varianten aus dem Online-Shop von Polar verwenden möchte. Ich habe das schwarze Modell getestet. Das ist unglaublich schlicht, aber die beste Wahl für einen dezenten Look.
Die Ignite 3 ist erstaunlich leicht und wiegt mit dem Armband nur 35 Gramm.
Das Gewicht von 35 Gramm inklusive Armband ist sehr beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Uhr einen Herzfrequenzsensor und integriertes GPS besitzt. Das ist einer der Hauptgründe für den Kauf. Sie ist die bequemste Uhr, die ich zum Schlaftracking im Bett getragen habe. Andere sperrigere Smartwatches (im wahrsten Sinne des Wortes) sind dafür manchmal eine Qual. Sie ist definitiv eine der dünnsten Tracker mit GPS, die es gibt.

Henry Burrell / Foundry
Das federleichte Gefühl kommt daher, dass das 1,2-Zoll-Display der Uhr ziemlich klein ist. Ich persönlich empfinde es immer noch groß genug, um die Zeit und die Statistiken bei Spaziergängen und Läufen leicht ablesen zu können. Weiterer Pluspunkt: Die Ingnite 3 ist bis zu 30 Meter wasserdicht.
Leistung & Software
- Frustrierende Verzögerung
- Keine mobilen Zahlungen
- Einfache kachelbasierte Informationen
Wir haben in der Vergangenheit bereits andere Polar-Uhren getestet, aber bei keiner war das Nutzererlebnis so ernüchternd wie bei der Ignite 3. Obwohl sie einen AMOLED-Touchscreen besitzt, der sich im Vergleich zum monochromen MIP-Bildschirm (Memory in Pixel) der Polar Pacer sehr hochwertig anfühlt, machen das Fehlen von Tasten und die verzögerte Software die Interaktion mit der Ignite frustrierend.
Während der Pacer und andere Polar-Uhren Tasten haben, mit denen man sich in Ermangelung eines Touchscreens schnell durch die Softwaremenüs von Polar bewegen kann, besteht die Ignite 3 auf den Touchscreen. Allerdings können die leistungsschwachen internen Komponenten da nicht mithalten. Das führt dazu, dass die Uhr sehr träge ist und alle Aktionen verzögert ausgeführt werden. Das ruiniert das Benutzererlebis mit der Ingnite 3.
Selbst wenn man einfach nach oben wischt, um Benachrichtigungen anzuzeigen, kommt es zu Rucklern. Außerdem mag ich es nicht, dass man den Bildschirm nicht berühren kann, um ihn aufzuwecken. Man muss die Uhr anheben, um sie aufzuwecken, oder die Seitentaste drücken.

Henry Burrell / Foundry
Das verdoppelt die Frustration, wenn man tatsächlich Sport treibt – zumal es kein permanent eingeschaltetes Display gibt. Wenn Sie also beispielsweise laufen, müssen Sie die Uhr an Ihr Gesicht halten, um Ihre Zeit, Ihr Tempo und andere nützliche Daten zu sehen. Problem: Die Uhr erkennt entweder nicht, dass sie angehoben wurde, oder sie schaltet den Bildschirm nur mit einer merklichen Verzögerung ein.
Im Vergleich zu anderen Laufuhren, die entweder permanent Statistiken anzeigen oder reaktionsschnell sind, ist die Ignite 3 ermüdend zu bedienen. Sie kann noch nicht einmal mit meinen einfachsten Anforderungen mithalten.
Das Fehlen von Tasten und die verzögerte Software machen die Bedienung der Ignite frustrierend.
Die Ignite 3 besitzt nur eine mit 192 MHz getaktete CPU und integriert 5 MB Arbeitsspeicher. Das ist das absolute Minimum, das bei Uhren mit niedrigeren Auflösungen gut funktioniert. Zusammen mit dem hellen AMOLED-Display der Ignite ist die Ausstattung einfach zu schwach.
Zum Glück gelingt das Scrollen nach links und rechts auf dem Ziffernblatt sehr flüssig. So kann man sich durch die bildschirmfüllenden Kacheln für Aktivität, Wetter, Schlaf und andere Funktionen bewegen, darunter ist auch ein Panel mit den Vorschlägen für den heutigen Tag.

Henry Burrell / Foundry
Sie können Smartphone-Benachrichtigungen erhalten, um die Uhr anzupingen. Diese sind sehr einfach – und Sie können nicht mit ihnen interagieren oder um etwa auf eine Nachricht zu antworten.
Audiosteuerungen werden angezeigt, wenn Sie Musik oder einen Podcast abspielen. Dabei dient die Ignite 3 aber nur als Fernbedienung für das Smartphone. Sie können keine Musiktitel oder Podcasts auf die Uhr selbst laden. Wenn Sie beim Laufen Musik hören möchten, müssen Sie das Smartphone zwangsläufig mitnehmen.
Wie bei jeder Polar-Uhr müssen Sie die Taste gedrückt halten, um Ihre aktuellen Daten manuell mit Ihrem Smartphone zu synchronisieren. Ich finde das immer noch lästig und weiß nicht, warum Polar keine automatische Synchronisierung hinbekommt. Also so, wie es die meisten anderen Hersteller machen.
Wenn man bedenkt, dass Polar mit dem Ignite 3 versucht, einen eher mode- oder lifestylebewussten Käufer anzusprechen, ist das Fehlen jeglicher Form von mobiler Zahlungsoption noch eklatanter als bei den Hardcore-Trainingsgeräten des Unternehmens.
Sie können Smartphone-Benachrichtigungen erhalten, um die Uhr anzupingen, aber sie sind sehr einfach gehalten – und Sie können nicht mit ihnen interagieren.
Gesundheits- & Fitness-Tracking
- Leicht fehlerhaftes GPS-Tracking
- Mehrere Workout-Modi
- Detaillierte Überwachung der Schlafphasen
Die Ignite 3 ist keine Smartwatch. Es handelt sich vielmehr um einen Fitness-Tracker mit GPS-Tracking und einer soliden Reihe von Wellness- und Nice-to-have-Funktionen wie anpassbare Zifferblätter.
Der Tracker unterstützt Laufen (auch auf dem Laufband), Walken, Radfahren (indoor und outdoor), HIIT-Trainings, Schwimmen, Krafttraining, Wandern und Mountainbiken. Zusätzlich lassen sich auch allgemeine Aktivitäten in der Halle oder im Freien auswählen, wenn Ihre Aktivitäten nicht aufgelistet sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Ihre Herzfrequenz und GPS-Bewegungen aufgezeichnet werden, wenn dies erforderlich ist.
Ich habe die Uhr über mehrere Wochen hinweg ausgiebig als Alltagsuhr und zur Aufzeichnung von Spaziergängen, langen Wanderungen und Läufen verwendet. Abgesehen von den erwähnten Leistungsproblemen macht die Ignite 3 bei der eigentlichen Aufzeichnung einen guten Job. Wenn ich jedoch bei einigen meiner Läufe in die GPS-Trail-Überlagerung gezoomt habe, wurde die Route ungenau aufgezeichnet.

Henry Burrell / Foundry
Die Apple Watch SE und der Polar Pacer (beide günstiger als die Ignite 3) haben in meinem Test bessere Ergebnisse erzielt. Das ist eine schwache Leistung der Ignite 3, zumal sie Dualband-GPS besitzt, das angeblich genauer arbeitet.
Die Polar-Flow-App, mit der Sie die Uhr auf Android-Smartphone oder dem iPhone iOS synchronisieren, erfordert etwas Einarbeitung. Sie ist nicht die intuitivste App. Sehen Sie Ihre Trainingseinheiten an, erhalten Sie eine solide granulare Ansicht von Daten wie Herzfrequenz und Zonen, zurückgelegte Distanz samt Geschwindigkeit, Höhenunterschied, Kalorienverbrauch und eine vollständige GPS-Karte mit Distanzmarkierungen.
Ich habe festgestellt, dass die GPS-Verbindung gut funktioniert und selten, wenn überhaupt, unterbrochen wird. Wenn ich mir das Ergebnis in Polar Flow ansehe, vertraue ich darauf, dass der Ignite 3 genau aufzeichnet, was ich tue.
Abgesehen von den eklatanten Leistungsproblemen macht die Ignite 3 bei der eigentlichen Aufzeichnung von Trainings einen guten Job.
Je mehr man trainiert, desto nützlicher werden die App und der Tracker für einen selbst. Obwohl die meisten Details in der App einfacher zu sehen sind, bekommen Sie etwa Trainingsempfehlungen für den Tag. Sie basieren auf Ihrem letzten Trainingspensum und Ihrer Schlafqualität.
Es ist positiv, dass Polar grundlegende Trainingsprogramme, die auf Nutzungsdaten basieren, ohne Abonnement anbietet. Andere Hersteller wie Fitbit verlangen dafür ein kostenpflichtiges Premium-Abonnement.
Da der Tracker jedoch keinen Lautsprecher hat, kann man sie nur über den Smartphone-Lautsprecher oder mit einem Bluetooth-Kopfhörer hören, der mit dem Smartphone gekoppelt ist. Dann werden Sie auf Wunsch durch Ihre Trainingseinheiten geführt, ohne auf Ihr Handy oder Ihre Uhr schauen zu müssen. Allerdings basiert das Coaching nur auf Herzfrequenzzonen und nicht auf spezifischen Trainingsaktivitäten. Es gibt also zum Beispiel kein Lauf-Coaching, sondern nur eine allgemeine Trainingshilfe.
Einige hilfreiche Apps erleichtern den Alltag. Sie dienen etwa für Atemübungen oder liefern benutzerdefinierte Erinnerungen zum Essen und Trinken in Übereinstimmung mit den Trainingsprogrammen. Praktisch sind die Tests, die das Ausgangsniveau beim Gehen, Laufen und bei der Fitness ermitteln.
Die Schlafüberwachung von Polar gefällt mir sehr gut. Wenn Sie die Ignite 3 im Bett tragen, erhalten Sie eine solide Zusammenfassung darüber, wie gut Sie geschlafen haben. Es gibt auch eine gute Aufschlüsselung der Schlafphasen und Infos darüber, wann Ihre Leicht-, Tief- oder REM-Schlaf waren und ob es irgendwelche Unregelmäßigkeiten gab.

Henry Burrell / Foundry
Akkulaufzeit und Aufladen
- Mehrtägige Akkulaufzeit
- Proprietäres Ladekabel
- Kein Netzstecker in der Verpackung
Die Ignite 3 hat eine recht gute Akkulaufzeit. Ich musste sie etwa alle vier Tage aufladen, was normalerweise ein oder zwei Trainingseinheiten von mehr als einer halben Stunde einschloss. Die Verwendung des GPS für Outdoor-Aktivitäten verbraucht mehr Akkustrom, aber die Uhr hält meiner Erfahrung nach mindestens drei Tage durch.
Die Akkulaufzeit war anfangs etwas unregelmäßig, hat sich aber nach ein paar Wochen eingependelt. Nachts ist sie etwas schwächer. Das ist allerdings zu erwarten, wenn Herzfrequenz und Bewegung aufzeichnet werden. Ärgerlich ist eher, dass sich der Akku auch dann mit ähnlicher Geschwindigkeit entleert, wenn ich die Ignite 3 nicht trage.
Die Uhr wird über das mitgelieferte USB-A-Kabel aufgeladen, das an der Rückseite befestigt wird. In der Verpackung ist übrigens kein Ladeadapter enthalten.
Preis und Verfügbarkeit
Der Polar Ignite 3 hat einen Listenpreis von 329,90 Euro und ist direkt bei Polar sowie im Handel (hier bei Amazon) erhältlich. Der Preis ist ziemlich teuer, wenn man bedenkt, dass der Polar Pacer für knapp 200 Euro die meisten Funktionen bietet, allerdings fehlt ihm das AMOLED-Display des Ignite 3.
Die Apple Watch SE ist ein starker Konkurrent und für ihren Preis von 299 Euro ein besserer Kauf, aber der Akku hält nur einen Tag. Wenn Sie eine gute Mischung aus Fitness- und Smartwatch suchen und etwas mehr Geld ausgeben möchten, können Sie auch die Garmin Venu 2 Plus für unter 400 Euro in Betracht ziehen.
Fazit
Die Polar Ignite 3 ist ein schlankes und leistungsfähiges GPS-Fitnessgerät für Menschen, die eher gelegentlich trainieren. Sie hat ein schönes, leichtes Design, ein attraktives AMOLED-Display und eine ordentliche Akkulaufzeit von mehreren Tagen.
Aber die Software ist so ärgerlich träge, dass sie das ganze Erlebnis der täglichen Nutzung der Uhr ruiniert. Sie reagiert nicht und es ist oft frustrierend, wenn man den Arm hebt, um die Uhrzeit oder das Training abzulesen, und der Bildschirm nur langsam aufwacht. Auch das Fehlen eines vollständig eingeschalteten Displays ist bei diesem Preis und der OLED-Technologie unverständlich.
Spezifikationen
- Display: 1,2 Zoll AMOLED-Touchscreen, Auslösung: 416 × 416 Pixel
- Glas: Gorilla
- CPU: 192 MHz
- Arbeitsspeicher: 5 MB
- Interner Speicher: 32 MB
- Betriebssystem: Eigenentwicklung von Polar
- Konnektivität: GPS, Glonass, Galieo, QZSS und Bluetooth 5.1
- Abmessungen: 43 × 43 × 9,5 mm
- Gewicht: 35 Gramm (21 Gramm ohne Armband)