Samsung hatte hierzulande so gut wie keine Konkurrenz für seine Galaxy-Z-Fold-Smartphones. Die Geräte sind mittlerweile in der vierten Generation erhältlich. Google will nun den Kampf aufnehmen und kündigt sein erstes faltbares Gerät an: das Pixel Fold.
Das Pixel Fold ist ein faltbares Smartphone mit großem Bildschirm im Stil eines Buches. Google verspricht außerdem, dass das Pixel Fold durch seine einzigartige Softwareposition die beste Option für Apps sei, die für das größere Displayformat optimiert sind.
Hier finden Sie alles, was Sie über das Pixel Fold wissen müssen.
Wann und wo wird das Google Pixel Fold in den Handel kommen?
Nach ersten Andeutung hat Google das Fold am 10. Mai 2023 auf der Google I/O-Konferenz zusammen mit dem Pixel 7a und dem Pixel Tablet in vollem Umfang vorgestellt.
Es ist allerdings noch nicht im Handel erhältlich. Sie können das Fold zwar schon jetzt in Googles Online-Store vorbestellen, aber das Smartphone wird erst im Juni ausgeliefert, es dauert also noch eine Weile, bis Sie es in den Händen halten können. Das Pixel Fold wird in den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan auf den Markt kommen.
Wie viel kostet das Pixel Fold?
Während es zunächst Hoffnungen gab, dass das Pixel Fold erschwinglich sein würde, scheint das doch nicht der Fall zu sein. Die Speicher-Variante mit 256 Gigabyte startet bei 1.899 Euro. Für das 512-Gigabyte-Modell werden 2.019 Euro fällig. Damit ist das Pixel Fold sogar teurer als das Samsung Galaxy Z Fold 4, das in der 256-Gigabyte-Variante aktuell bei Amazon ab 1.326 Euro erhältlich ist.
Wer das Pixel Fold bis zum 2. Juli 2023 über den Google Online-Store vorbestellt, bekommt die Google Pixel Watch (LTE, WLAN) im Wert von 379 Euro kostenlos dazu.
Was sind die technischen Daten des Google Pixel Fold?
Displays und Design
Die wichtigste Neuerung des Pixel ist natürlich der faltbare Bildschirm. Das ist im Buch-Stil des Samsung Galaxy Z Fold 4 und des Honor Magic Vs gehalten. Google verzichtet auf die vertikale Clamshell-Orientierung, die beim Samsung Galaxy Z Flip 4 und dem Motorola Razr zum Einsatz kommt.

Im aufgeklappten Zustand verfügt das Handy über einen großen 7,6-Zoll-OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 2.208 x 1.840 Pixeln, was ein fast quadratisches Seitenverhältnis von 6:5 ergibt. Es bietet außerdem eine schnelle Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, so dass die Darstellung sehr flüssig sein sollte.
Das Display wurde bereits wegen des dicken schwarzen Rahmens an den Rändern kritisiert, aber das hat den Vorteil, dass die Selfie-Kamera darin untergebracht ist, so dass es keine störende Kerbe oder Lücke gibt. Durch den zusätzlichen Rahmen liegt das Telefon im geöffneten Zustand zudem etwas besser in der Hand.
Das 5,8-Zoll-Display ist von ähnlicher Qualität: Es ist ebenfalls ein OLED-Bildschirm mit 120 Hz, das zusätzlich mit einer Gorilla-Glass-Victus-Beschichtung versehen ist, die das Handy vor Kratzern schützt. Das Smartphone hat die Schutzklasse IPX8, ist also genauso wasserdicht wie das Modell von Samsung.
Google rühmt sich damit, wie schlank das Fold ist: Es ist nur 5,8 mm dick, wenn es aufgeklappt ist. Damit ist das Fold deutlich dünner als das neueste Modell von Samsung und gehört so zu den dünnsten faltbaren Handys überhaupt. Es ist allerdings nicht eines der leichtesten, denn mit 283 Gramm ist es deutlich schwerer als die meisten Konkurrenten.

Für das Scharnier verwendet Google ein Wassertropfen-Design, das die Faltenbildung minimal halten soll, und sagt, dass das Telefon in der Lage sein sollte, in fast jeder Position über den 180-Grad-Bewegungsbereich offen zu bleiben. Auf der Rückseite finden Sie ein ähnliches Design wie beim Pixel 7 Pro, mit drei rückwärtigen Kameras im jetzt charakteristischen Pixel-Kameraleisten-Design. Das Telefon ist außerdem in zwei Farben erhältlich: Porzellan und Obsidian.
Prozessor und Speicher
Das Fold verwendet den hauseigenen Tensor G2-Chipsatz, den Google für seine Pixel 7-Smartphones entwickelt hat. Der Chip ist zwar leistungsstark, liegt jedoch unter Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2. Google kombiniert den Chip mit 12 GB RAM und wahlweise 256 GB oder 512 GB Speicherplatz.
Kameras
Da es sich um ein Pixel-Handy handelt, interessieren uns natürlich auch die Kameras. Google hat hier nicht einfach das Pixel 7-Setup integriert, sondern stattdessen eine neue Kamera-Kombination mit einem rückwärtig verbauten Linsen-Trio entworfen.

Die Hauptkamera ist eine 48-MP-Linse mit OIS, einer Blende von f/1.7 und einem Halb-Zoll-Sensor. An Bord sind zudem sämtliche Nachbearbeitungs-Funktionen von Google. Hinzu kommen eine 10,8-MP-Ultraweitwinkel- und eine 10,8-MP-Telekamera mit 5-fach optischem Zoom. Die Einbeziehung eines Teleobjektivs macht dieses Setup vergleichbar mit dem Pixel 7 Pro. Die Pixel-7-Modell schneiden jedoch mit einem größeren Sensor und mehr Auflösung beim Teleobjektiv besser ab.
Das äußere Display ist mit einer 9,5-MP-Selfie-Kamera ausgestattet, während das innere Display eine 8-MP-Option bietet – allerdings mit einer schnelleren f/2.0-Blende.
Akku und Ladefunktion
Das Pixel Fold bietet einen großen 4821-mAh-Akku, der laut Google mehr als 24 Stunden ohne erneutes Laden auskommen soll. Google liefert kein Ladegerät mit und gibt auch keine maximale Ladegeschwindigkeit an, sagt aber, dass es “schnelles Laden“ mit dem Google 30W USB-C PD-Ladegerät unterstützt. Ob das bedeutet, dass das Smartphone die vollen 30 W ausnutzt, ist noch unklar. Das Pixel Fold unterstützt auch kabelloses Laden per Qi. Eine Geschwindigkeit ist hierzu jedoch ebenfalls noch nicht bekannt.
Software und Aktualisierungen
Es versteht sich fast von selbst, dass das Pixel Fold als Google-Handy mit Android 13, der neuesten Version des Google-Betriebssystems, ausgeliefert wird.

Google hat nach eigenen Angaben über 50 offizielle Google-Apps für das große Display des Fold optimiert und arbeitet außerdem mit Entwicklern für Apps wie Spotify, Disney+ und Whatsapp zusammen, um auch deren Funktionen zu optimieren.
Zu den einzigartigen Funktionen gehören Selfies mit Googles Real-Tone-Hauttontechnologie über die Hauptkamera, Astrofotografie ohne Stativ dank des Tabletop-Modus und Live-Zwei-Wege-Übersetzung über die beiden Bildschirme, die im Laufe des Jahres mit Android 14 eingeführt wird. Das Fold wird drei Android-Versions-Updates erhalten – also bis Android 16 – und insgesamt fünf Jahre lang Sicherheits-Patches.
Dieser Artikel erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation Techadvisor.