Auf Youtube machen derzeit Videos zum Angriff einer Drohne auf den Kreml in Moskau die Runde. Auch auf Twitter ist die Drohnen-Attacke, die sich laut russischen Angaben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ereignet haben soll, ein populäres Thema. Dort werden Parallelen mit Mathias Rust gezogen. Der deutsche Pilot Mathias Rust landete 1987 mit einer kleinen Cessna auf der Großen Moskwa-Brücke nahe dem Roten Platz in Moskau und blamierte damit die Flugabwehr der UDSSR.
Doch zurück zum Drohnen-Video. Kurz zusammengefasst geht es darum: Russland behauptet, zwei unbemannte Drohnen abgeschossen zu haben, mit denen ein Anschlag auf den russischen Präsidenten Putin geflogen worden sein soll (Putin hielt sich laut russischen Angaben zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Kreml auf). Russland beschuldigt die Ukraine, die Drohnen geschickt zu haben. Russland behauptet, dass Trümmer der beiden abgeschossenen Drohnen auf den Kreml gestürzt seien. Dabei sei aber niemand verletzt worden.
TV-Aufnahmen von heute zeigen: Auf der Kuppel scheint man dunkle Spuren erkennen zu können, die wohl von den zerstörten Drohnen stammen sollen.
Die Ukraine dementiert jede Beteiligung
Die Ukraine dementiert, etwas mit den Drohnen zu tun zu haben. Der Anschlag sei ein “Fake”, so die Ukraine, und aus militärischer Sicht sinnlos. Russland wolle mit diesen vorgetäuschten Angriffen einen Vorwand für eigene Angriffe schaffen.
Um welchen Typ von Drohnen es sich dabei gehandelt haben soll, ist unbekannt. Ebenso ist die Reichweite der benutzten Drohnen unbekannt und damit lässt sich auch nicht die Frage beantwortet, von wo aus die Drohnen gestartet worden sein könnten.
Echter Angriff oder Fake?
Im Internet war schnell die Rede davon, dass Russland den Drohnenangriff vorgetäuscht habe, um ihn der Ukraine in die Schuhe schieben zu können. Das lässt aber außer Acht, dass der Drohnenangriff die russische Flugabwehr massiv blamiert. Die Drohnen erreichen immerhin den Kreml und werden erst im letzten Moment zerstört. Deshalb erinnern viele Nutzer in den sozialen Netzen an den legendären Flug von Mathias Rust, der damals die Flugabwehr der Roten Armee bis auf die Knochen blamierte. Ob sich Russland selbst so blamieren würde, nur um einen ukrainischen Angriff vorzutäuschen, erscheint fraglich.
Andere spekulieren, dass russische Hardliner die Drohnen in der Nähe von Moskau gestartet haben könnten, um eine Verschärfung des Konflikts zu erreichen und die russische Regierung zu einem härteren Vorgehen gegen die Ukraine zu zwingen.
Drohnen spielen im Ukrainekrieg eine wesentliche Rolle. Sie dienen beiden Seiten nicht nur zur Aufklärung, sondern vernichten auch Menschen und Kriegsmaterial.
Zu den Videos
Die Authentizität der im Internet kursierenden Videos lässt sich nicht überprüfen. Auf den Videos sieht man aus unterschiedlichen Perspektiven, wie eine Drohne direkt über dem Kreml zerstört wurde. Man erkennt deutlich die Explosion.