Die ukrainischen Soldaten müssen im Kampf gegen den scheinbar übermächtigen Gegner Russland erfinderisch sein. So kommen etwa handelsübliche Drohnen zur Aufklärung und zur Bekämpfung feindlicher Truppen zum Einsatz. Doch auch für Valves Handheld-PC Steam Deck haben die ukrainischen Soldaten eine militärische Anwendung gefunden.
So wird der mobile PC zur Steuerung von MG-Ständen aus der Ferne genutzt. Das “Sabre“ getaufte System entstand über eine Crowdfunding-Plattform, die nach der ersten Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2014 gegründet wurde.
Fernsteuerung für große MGs
In einem Video auf Facebook ist zu sehen, wie die ukrainischen Soldaten das primär für PC-Spiele gedachte Steam Deck dazu nutzen, um ein großes Maschinengewehr über ein dickes Kabel aus der Ferne steuern. “Sabre“ soll dabei helfen, Angreifer aus sicherer Entfernung abzuwehren. Grundsätzlich sei es in der Lage, Waffen unterschiedlicher Gattungen zu steuern – von einer Panzerabwehrkanone bis zu einer Kalaschnikow.
Über Crowdfunding finanziert
Im veröffentlichten Video ist jedoch ein Maschinengewehr vom Typ PKT zu sehen, welches über einen Gurt mit neuer Munition versorgt wird. Das schwere MG wird normalerweise auf Fahrzeugen montiert. Daher ist es bereits für ein Abfeuern aus der Ferne ausgelegt. Nach Angaben des ukrainischen Entwicklerteams würde “Sabre“ im Krieg das Überleben der ukrainischen Soldaten schützen, da diese nicht mehr ungeschützt hinter dem MG stehen müssen.
In der seit 2015 laufenden Crowdfunding-Kampagne wurden über 12.000 US-Dollar gesammelt, mit denen 10 der Systeme realisiert werden sollten. Die ersten Prototypen bauten jedoch noch nicht auf das erst 2022 auf den Markt gebrachte Steam Deck von Valve. Die für Spieler gedachte Hardware scheint jedoch alle Anforderungen der ukrainischen Armee zu erfüllen.
Ähnliche Systeme auch andernorts
Auch andere Länder verfügen über ähnliche Systeme. Südkorea sichert beispielsweise seine Grenzen zu Nordkorea mit automatischen Geschütztürmen ab. Auch Israel hat KI-gestützte Geschütztürme namens “Smartshooter“ an seinen Grenzen im Einsatz.