Anfang dieser Woche machten Fotos von Mainboards die Runde, auf denen eine AMD-CPU mit 3D V-Cache so stark überhitzte, dass sie sowohl auf dem Sockel als auch auf der Unterseite des Prozessors verschmorte Beulen hinterließ. Beide Komponenten waren in den gemeldeten Fällen ungewollt zu Elektronikschrott geworden.
Als Ursache wurde damals vermutet, dass die auf den besonders für Spieler gedachten Prozessoren aufgestapelten Zusatz-Caches die Hitzeableitung der CPU zu stark eingeschränkt haben könnten. AMD hielt sich da mit einer Stellungnahme noch zurück.
Zu hohe Spannung als Ursache
Nun reagiert der Chiphersteller unerwartet mit der Ankündigung einer neuen Firmware für seine Ryzen-7000-Prozessoren. Die Software für Mainboards mit AMD-600-Chip soll die Spannung für empfindliche Teile des SoC auf 1,3 Volt limitieren. Damit erkennt AMD zwar an, dass die SoC-Spannung der Grund für die durchgebrannten Prozessoren ist. Die Ryzen 7000X3D-Prozessoren mit aufgestapeltem 3D V-Cache werden jedoch nicht konkret erwähnt.
Die neue Firmware für Mainboards mit AMD-Chipsatz soll die Möglichkeiten der Übertaktung des Arbeitsspeichers im Zusammenspiel mit Ryzen-7000-Prozessoren nicht limitieren. Auch an der Precision Boost Technology zum Erhöhen des Turbo-Takts seien keine Änderungen vorgenommen worden.
Keine Performance-Einbußen
In einer offiziellen Stellungnahme von AMD heißt es, dass die neue AGESA-Firmware für AM5-Mainboards die Spannung besser kontrollieren und die CPU damit vor einem Betrieb außerhalb ihrer Spezifikationen bewahren würde. Dazu würde die SoC-Spannung auf 1,3 Volt limitiert. An der Leistung von CPU und RAM würde diese Maßnahme nichts ändern.
Kundenservice soll helfen
Das neue BIOS soll von allen Board-Partnern in den kommenden Tagen bereitgestellt werden. Nutzer, deren CPU bereits einen Schaden erlitten hat, sollen sich an den AMD-Kundenservice wenden. Das Service-Team sei bereits über die Situation informiert worden und würde derartige Probleme bei der Abarbeitung bevorzugen. Inwieweit der Hersteller für einen kostenlosen Ersatz von Mainboard und CPU sorgen wird, bleibt offen. Auch über das Ausmaß des Problems äußert sich AMD nicht.