Millionen Android-Handys weltweit wurden mit der Adware “HiddenAds” infiziert, eine Software, die heimlich im Hintergrund Werbung lädt und somit Umsätze generiert. Die Adware wurde mittels infizierter Spiele auf die Geräte gebracht, genauer gesagt über insgesamt 38 Apps – allesamt Mincraft-Klone.
Minecraft ist das erfolgreichste Spiel aller Zeiten, schon bis April 2021 wurden über 238 Millionen Kopien verkauft – und seitdem sicher noch viel mehr. Das Spiel ist auch für Mobil-Geräte verfügbar, ist aber auch dort kostenpflichtig.
Entsprechend beliebt sind die Kopien: Spiele auf Google Play, die sowohl vom Spielprinzip her, als auch von der Optik, stark an Minecraft erinnern. Diese sind oft kostenlos – haben aber einen Haken, wie wir jetzt wissen. Eine Auswahl der betroffenen Spiele:
- Block Box Master Diamond – 10 Millionen Downloads
- Craft Sword Mini Fun – 5 Millionen Downloads
- Block Box Skyland Sword – 5 Millionen Downloads
- Craft Monster Crazy Sword – 5 Millionen Downloads
- Block Pro Forrest Diamond – 1 Million Downloads
- Block Game Skyland Forrest – 1 Million Downloads
- Block Rainbow Sword Dragon – 1 Million Downloads
- Craft Rainbow Mini Builder – 1 Million Downloads
- Block Forrest Tree Crazy – 1 Million Downloads
Entdeckt wurde die Schadsoftware von McAfee’s Mobile Research Team, deren Hauptaufgabe darin besteht, mögliche Bedrohungen in Apps des Google Play Stores aufzudecken. Die betroffenen Apps wurden an Google gemeldet und bereits aus dem App Store entfernt.
HiddenAds: Das macht die Schadsoftware
HiddenAds ist eine sogenannte Adware, ihre Aufgabe ist es also, Werbung auf Ihrem Gerät zu laden. Dies passiert im Hintergrund, der Nutzer kann währenddessen das Spiel spielen und kriegt nichts davon mit. Mögliche Auswirkungen wie ein höherer Datenverbrauch, kürzere Akkulaufzeit und Erhitzung des Geräts sind für den Nutzer augenscheinlich auf das Spiel zurückzuführen.
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Über das Laden der Werbung werden Umsätze für den Betreiber der App generiert. Adware wie HiddenAds ist per se nicht gefährlich für den Nutzer, kann sich aber negativ auf die Leistung des Geräts auswirken und auch Schwachstellen für andere Angriffe offenlegen. Dazu kommen mögliche Verletzungen des Datenschutzes.
App mit Schadsoftware installiert: Das sollten Sie tun
Eine vollständige Liste mit allen betroffenen Apps finden Sie auf der McAfee-Website. Haben Sie eine davon auf Ihrem Gerät installiert, überprüfen Sie, ob dieses schon automatisch deinstalliert wurde. Wenn nicht, löschen Sie die App manuell. Damit löschen Sie auch die Adware von Ihrem Gerät.