Für 98.000 Dollar können Sie jetzt auf der Hersteller-Website die futuristische Drohne Jetson One kaufen. Die Ein-Mann-Drohne besitzt mehrere Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 88 Kilowatt – und soll auch beim Ausfall eines Motors noch sicher landen können. Im schlimmsten Fall rettet den Piloten ein ballistischer Fallschirm im Rücken bei einer Flughöhe von 20 Metern.
Die Drohne wiegt dank seines leichten Chassis aus Flugzeugaluminium lediglich 86 Kilogramm. Der Schalensitz für den Piloten besteht aus einer besonders widerstandsfähigen Mischung aus Kohlefaser und Kevlar.
Die insgesamt acht Propeller sind auf vier Arme verteilt, die sich zum Transport und zum Parken ganz einfach wegklappen lassen. Laut Hersteller liegt die Höchstgeschwindigkeit der Jetson One bei 102 km/h. Im folgenden Video sehen Sie den Jetson One in Aktion:
Die Lithium-Ionen-Batterie soll allerdings nur circa 20 Minuten Flugzeit bieten. Die Jetson One eignet sich also nur für Kurzflüge, beispielsweise um zur Arbeitsstätte zu fliegen – was natürlich einen “Parkplatz” voraussetzt.
Auch für den Piloten gibt es Einschränkungen: Der darf nämlich nur maximal 95 Kilogramm wiegen – inklusive Kleidung. Des Weiteren ist die Flughöhe auf rund 457 Meter beschränkt.
Der Pilot steuert den Multikopter (Abmessungen: 2,48 x 1,5 x 1,03 Meter) mit zwei Joystick-Controllern gleichsam wie in einem Videospiel. Mit dem ersten Joystick kontrollieren Sie die Flughöhe. Mit dem zweite Steuerknüppel bewegen Sie das Fahrzeug vorwärts und rückwärts, nach links und rechts und drehen es um die Hochachse (Gieren).
Laut des Mitbegründers von Jetson, Tomasz Patan, kann “jeder in Minuten mit Hilfe des Flugcomputers” lernen, die Jetson One zu fliegen. Die Landung übernimmt der Flugcomputer übrigens automatisch – unterstützt von GPS und einem Lidar-System auf der Unterseite des Fluggeräts.
Die Jetson One erfüllt die Anforderungen der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten Federal Aviation Administration (FAA) für ein ultraleichtes Fahrzeug – lässt sich also in den USA ohne Pilotenlizenz fliegen.
Wann und ob die Jetson One in Europa abheben darf, bleibt ungewiss: Dazu muss die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ihr Okay geben – und das kann Jahre dauern. Zudem verlangt die Gesetzeslage ein Leitsystem, um Kollisionen automatisch zu unterbinden und einen direkten Draht zur Rettungsleitstelle zu gewährleisten.
Ganz davon abgesehen fehlt es in Europa nach wie vor an rechtlichen, technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den fliegenden Individualverkehr.
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