Ganz gleich, ob das Betriebssystem mal wieder essenzielle oder optionale Updates installieren und den PC anschließend neu starten möchte, oder der Bootvorgang mehrere Minuten in Anspruch nimmt, es gibt Dinge, die nerven wirklich jeden Anwender. Lesen Sie nachfolgend, welche Störfaktoren Ihnen am Computer die meisten Nerven kosten können und wie Sie diese zukünftig erfolgreich eliminieren.
Windows-Updates und Neustarts
Welcher PC-Anwender kennt das nicht? Man ist mitten in der Arbeit oder surft gerade im Internet und Windows meldet, dass benötigte oder optionale Updates zur Installation bereitstehen.
Da Microsoft seine Betriebssysteme Windows 10 und Windows 11 (hier günstig im PC-Welt-Softwareshop) mittlerweile als eine Software as a Service (“SaaS”) konzipiert und viele Anwendungen und Features direkt implementiert hat, möchte eigentlich immer irgendeine Komponente aktualisiert oder installiert werden.
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Neben der eigentlichen Installationsroutine, die zwar im Hintergrund ablaufen kann, aber dennoch Ressourcen kostet und sich damit negativ auf die Leistung des PCs auswirkt, sind die nach der Installation zumeist obligatorischen Neustarts das größte Ärgernis. Die Installationen der Updates sowie der damit verbundene Neustart kostet in der Regel wertvolle Minuten und kann gerade auf Dauer wirklich nerven.

Sven Bauduin
Sicherheitsupdates, Funktionsupdates, kumulative Updates und optionale Updates, irgendwas möchte Windows eigentlich immer installieren. Doch dieses Verhalten lässt sich zumindest zum Teil eindämmen.
Anwender, die nicht nach jedem Update einen erzwungenen Neustart erleben wollen, sollten wie folgt vorgehen.
Unter Menü → Einstellungen → Windows Update sollten die folgenden Funktionen deaktiviert respektive konfiguriert werden:
- Sich auf den aktuellen Stand bringen lassen
- Benachrichtigungen erhalten, wenn ein Neustart erforderlich ist
- Die Nutzungszeiten definieren, während denen das System nicht neu gestartet sollte
Damit lassen sich die Nervereien durch neue Update zumindest ein wenig eingrenzen. Während der Arbeitszeit kann es zudem nützlich sein, Windows-Updates für eine gewisse Zeit auszusetzen.
Unter Einstellungen → Windows Update → Updates aussetzen lassen sich die entsprechenden Maßnahmen vornehmen. Die Auszeit lässt sich von einer Woche auf bis zu fünf Wochen ausdehnen, anschließend erhalten Sie die Aktualisierungen wieder wie gewohnt.
Langwierige Bootvorgänge
Auch das Hochfahren von Computersystemen kann unter Umständen zur Geduldsprobe werden und kostet mitunter mehrere Minuten. Ein solches Verhalten liegt in der Regel in langwierigen Initialisierungsprozessen sowie einem überfüllten Autostart begründet. Auch eine langsame Festplatte oder SSD kann eine Ursache sein. Die beste Wahl für ein Upgrade finden Sie in unserem Ratgeber:
Die besten SSDs 2023: Kaufberatung & Tipps für jeden Geldbeutel
Während des Bootvorgangs werden zum einen alle Komponenten, wie CPU, GPU, RAM und Erweiterungskarten initialisiert, zum anderen werden auch alle Apps, Programme, Werkzeuge und Dienste aus dem Autostart des Betriebssystems vorbereitet und gestartet, bevor der eigentliche Desktop startklar vor dem Anwender erscheint.
Der gesamte Vorgang kann unter Umständen mehrere Minuten in Anspruch nehmen und selbst wenn das System vermeintlich vollständig hochgefahren wurde, reagiert es nur zögerlich auf die Eingaben des Anwenders. Aber auch hier lässt sich schnell Abhilfe schaffen.
Um sicherzugehen, dass beim Systemstart nicht unbeabsichtigt Software und Dienste vorgeladen werden, die Sie gar nicht benötigen, sollten Sie wie folgt vorgehen.
Starten Sie den Task-Manager und räumen Sie den Autostart auf. Gehen Sie dafür wie folgt vor:
Über Windows-Symbol → Task-Manager → Autostart von Apps lassen sich alle Anwendungen im Autostart einblenden.
Sollten Sie hier Apps finden, die Sie weder benötigen noch installiert haben, können Sie deren automatischen Start entsprechend deaktivieren.

Sven Bauduin
Dem Screenshot ist beispielsweise zu entnehmen, dass der Anwender in diesem Fall den Mozilla Firefox als Browser nutzt, der Microsoft Edge im Autostart kann also bedenkenlos deaktiviert werden.
Eine zu langsame Internetverbindung
Eine zu langsame Internetverbindung kann in vielerlei Hinsicht nerven. Zum einen dauern Uploads und Downloads länger als nötig, zum anderen bauen sich Webseiten nur sehr zögerlich auf. Auch Video-Plattformen wie YouTube oder Streaming-Dienste wie Netflix müssen in solchen Fällen ausgelieferte Inhalte erst zwischenspeichern (“Buffering”), was zu langwierigen Wartezeiten und “stotternden” Videos führt.
In solchen Fällen sollten Anwender wie folgt vorgehen:
- WLAN-Verbindung oder Netzwerkkabel kontrollieren
- WLAN-Antennen kontrollieren und optimal positionieren
- Treiber für WLAN-Geräte und Netzwerkkarten aktualisieren
- Router neu starten und ggf. die neueste Firmware installieren
- Die Systemeinstellungen von Windows kontrollieren
Über Menü → Netzwerk und Internet lassen sich alle entsprechenden Einstellungen für die Internetverbindung unter Windows vornehmen. Hier finden sich sowohl die nötigen Einstellungen für den kabelgebundenen (“Ethernet”) als auch kabellosen (“WLAN”) Zugang zum Internet.
Über Dienste wie Speedmeter.de oder den Speedtest von Ookla lässt sich zum einen die Geschwindigkeit ermitteln und zum anderen prüfen, ob die getroffenen Maßnahmen von Erfolg gekrönt waren.
Wenn Sie nach einem neuen Internetanbieter suchen, lohnt sich ein Blick auf winSim. Gerade für Neukunden bietet die 1&1-Tochter attraktive DSL-Angebote.
Fehlender Datenschutz und Telemetriedaten
Windows 10 und Windows 11 sind dafür bekannt, dass sie besonders gerne “nach Hause telefonieren” und damit auch sensible Daten sammeln und als Telemetriedaten an Microsoft senden. Doch auch dieses nervige Verhalten, welches zudem Ressourcen und Rechenleistung in Anspruch nimmt, lässt sich zumindest weitestgehend eingrenzen.
Unter Menü → Datenschutz und Sicherheit lassen sich die folgenden Telemetrie- und Werbemaßnahmen mit wenigen Klicks deaktivieren:
- Werbe-ID für personalisierte Werbung
- Vorgeschlagene Inhalte innerhalb der Apps
- Zugriffe von Apps auf Kamera, Mikrofon und Kontakte
Zudem lässt sich festlegen, ob Windows einen vollständigen Bericht der Telemetriedaten an Microsoft sendet, oder nur die wirklich essenziellen Daten überträgt.

Sven Bauduin
Anwender, die wissen wollen, welche Daten an Microsoft übertragen werden und welche Geräte inbegriffen sind, können diese Informationen über das Datenschutz-Dashboard jederzeit einsehen.
Immer neue Treiber für die Hardware
Es kann unter Umständen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, die Treiber für die verbaute Hardware immer wieder auf den neuesten Stand bringen zu müssen. Insbesondere Mainboards und Chipsätze sowie Grafikkarten wollen in der Regel beinahe monatlich aktualisiert werden.
In solchen Fällen sollten Anwender die Aktualisierung der Treiber direkt dem Betriebssystem überlassen. Entsprechende Treiber werden nach erfolgreicher WQHL-Zertifizierung über Windows-Update verteilt und eingespielt, sodass eine händische Installation entfällt.
Zudem können Updater wie der Driver Update Monitor oder Geforce Experience von Nvidia, welches den GPU-Treiber automatisch aktuell hält, eine echte Unterstützung darstellen.
Datenmüll auf der teuren SSD
Ein weiteres großes Ärgernis ist Datenmüll, der mit der Zeit den kostbaren Speicherplatz auf der teuren SSD belegt.
Während die zahlreichen Windows-Updates, temporäre Dateien und Reste von Installationsroutinen und deinstallierten Programmen nach und nach den Speicherplatz auf SSDs auffressen, können Anwender diesem Problem mittels Bordwerkzeugen Herr werden.
Die besten SSDs 2023: Kaufberatung & Tipps für jeden Geldbeutel
Das Zauberwort heißt “Datenträgerbereinigung” und sorgt für Ordnung auf der SSD und Festplatte.
Über Apps → Datenträgerbereinigung wird das schlanke System-Tool unter Windows 10 und Windows 11 ausgeführt.

Sven Bauduin
Mit dem Werkzeug lassen sich die folgenden Datenrückstände vollständig vom System und damit von der SSD entfernen:
- Heruntergeladene Programmdateien
- Alte Windows-Feedbackdateien
- Temporäre Internetdateien
- Windows-Fehlerberichte
- Dateien im Papierkorb
- Temporäre Dateien
- Shadercache
Auf diesem Weg lassen sich teilweise mehrere Gigabyte des wertvollen Speicherplatzes wieder freigeben, der anschließend wieder für die Programme, Spiele und persönliche Daten zur Verfügung steht.