In der Umlaufbahn der Erde befinden sich unzählige Objekte aus früheren Missionen. Diese gefährden Raketenstarts, da sich ihre Umlaufbahn nicht genau vorhersagen lässt oder sich im Laufe der Jahre ändern kann. Daher werden ausgemusterte Satelliten oder Teleskope meist kontrolliert zum Absturz gebracht. Eine solche Mission steht aktuell kurz bevor: Die US-Weltraumbehörde NASA will in dieser Woche das Teleskop RHESSI kontrolliert verglühen lassen.
Teleskop wird zur Sternschnuppe
Dabei soll das 300 Kilogramm schwere Weltraumteleskop in der Nacht auf Donnerstag in die Atmosphäre der Erde eintreten und aufgrund der Reibung in den oberen Schichten verglühen. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest, aktuelle Berechnungen deuten jedoch auf 3:30 Uhr am Donnerstagmorgen hin. Laut NASA könne sich der Zeitpunkt aber noch um bis zu 16 Stunden nach vorn oder hinten verschieben.
Geringe Gefahr für Menschen
Die US-Weltraumbehörde geht davon aus, dass der Großteil des Teleskops beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen wird. Doch es werden wohl auch Teile auf der Erde einschlagen. Dennoch ist nur mit einer geringen Gefahr für Mensch und Natur zu rechnen: Laut NASA liege das Risiko bei 0,0004 Prozent.
Verdienter Ruhestand
Eigentlich wurde RHESSI schon 2018 außer Dienst gestellt. Das Teleskop mit dem sperrigen Namen “Reuven Ramaty High Energy Solar Spectroscopic Imager“ machte sich 2002 auf seinen Weg in die Erdumlaufbahn, um von dort aus die Sonne im Röntgen- und Gammabereich zu beobachten. Ursprünglich war die Mission nur auf zwei Jahre ausgelegt. Die Technik funktionierte jedoch so gut, dass es immer wieder zu einer Verlängerung gekommen ist. Während seiner Dienstzeit konnte RHESSI wichtige Erkenntnisse über Sonneneruptionen liefern. Diese können Satelliten beschädigen und sogar elektrische Systeme auf der Erde beeinflussen. Außerdem beobachtete das Teleskop Gammablitze bei Gewittern.