Seit fast drei Jahren darf die Kurzvideo-App Tiktok auf den dienstlichen Handys des Bundesverteidigungsministeriums nicht mehr genutzt werden. Somit besteht auch bei der Bundeswehr ein Nutzungsverbot für Tiktok – zumindest auf dienstlich genutzten Smartphones. Dieses Verbot könnte möglicherweise auch bald auf die privaten Mobilgeräte der Soldaten ausgeweitet werden. Dafür spricht sich die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) in dieser Woche aus.
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Spioniert China über Tiktok?
Aktuell ist die private Nutzung von Tiktok bei der Bundeswehr nicht verboten. Die Bundesregierung sieht in der App jedoch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Der Grund: Betreiber und Entwickler der App ist der chinesische Konzern Bytedance. Tiktok erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit und zählt mittlerweile mehr als eine Milliarde Nutzer weltweit. Die Bundesregierung ist besorgt, dass die App von der chinesischen Regierung als Spionage-Werkzeug genutzt werden könnte. Das wäre vor allem bei der Nutzung in deutschen Ministerien oder auch bei der Bundeswehr fatal.
Wehrbeauftragte offen für ein Verbot
Laut Högl hätten Soldatinnen und Soldaten “eine besondere Verantwortung“ und die Nutzung von Tiktok sei gerade bei Angehörigen der Bundeswehr “ein sehr wichtiges und sensibles Thema“, so Högl. Die Wehrbeauftragte spricht sich für eine restriktive Lösung aus und zeigt sich offen für ein Verbot von Tiktok auf den privaten Geräten von Bundeswehr-Mitarbeitern.
Social-Media-Guidelines der Bundeswehr
Bislang wurde die private Nutzung von Tiktok, Instagram und Co. über die 2019 veröffentlichten Social-Media-Guidelines des Verteidigungsministeriums geregelt. Darin heißt es: “Posten und veröffentlichen Sie keine Inhalte, die die militärische Sicherheit gefährden oder Sie und andere in Gefahr bringen könnten.“ Ob diese Richtlinien auch weiterhin ausreichen werden oder ob es tatsächlich zu einem Verbot von Tiktok auf privaten Handys für Soldaten kommen wird, bleibt abzuwarten.
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