AMD hat bereits offiziell angekündigt, an seinen bisherigen Release-Zyklus festzuhalten: Erst im kommenden Jahr sollen Gaming-Grafikkarten auf Basis der neuen Architektur “RDNA 4” auf den Markt kommen. Anders als die Konkurrenz hält sich der Hersteller noch äußerst bedeckt, einige offizielle Informationen und inoffizielle Gerüchte zu den “Radeon RX 8000” sind aber schon durchgesickert.
RDNA 4 soll 2024 auf RDNA 3 folgen
Wie AMD bereits im Rahmen des AMD Financial Analyst Day 2022 bekannt gegeben hat, liegen alle CPU- und GPU-Architekturen, darunter auch RDNA 4, voll im Zeitplan und sollen demnach planmäßig im kommenden Jahr offiziell vorgestellt werden.
Für die Gaming-Grafikkarten der kommenden Serie “Radeon RX 8000” sind dabei die neuen Grafikprozessoren “Navi 4x” vorgesehen, welche auf “Navi 3x” folgen werden, die aktuell auf der Radeon RX 7900 XTX und Radeon RX 7900 XT ihre Arbeit verrichten.
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Die Rede ist dabei aktuell von einer Fertigung in einer sogenannten “Advanced Node”, die wieder durch den weltgrößten Auftragsfertiger TSMC erfolgen wird. Dazu aber später noch einmal mehr.

AMD
Ein genauer Zeitraum für die Vorstellung der “Radeon RX 8000” wurde bisher noch nicht in den Gerüchten thematisiert, Beobachter gehen aber von Ende 2024 aus. Die Radeon RX 6000 (“RDNA 2”) erschienen im November 2020, während die Radeon RX 7000 (“RDNA 3”) im Dezember 2022 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Radeon RX 8900 XTX mit 18.432 Shadern
Die Informationen, die einmal mehr durch den YouTube-Kanal RedGamingTech publik gemacht wurden, sprechen der kommenden AMD Radeon RX 8900 XTX als Spitzenmodell der GPU-Serie deutlich potentere Spezifikationen zu, als dem direkten Vorgänger. Der Grafikprozessor soll demnach deutlich aufgebohrt werden.
Die AMD Radeon RX 8900 XTX sowie die Radeon RX 8900 XT sollen auf den größten RDNA-4-Grafikprozessor, den “Navi 41” setzen, welcher im Vollausbau auf insgesamt 144 CUs und somit 18.432 Shadereinheiten kommen soll. Außerdem wird eine enorme Effizienzsteigerung im Vergleich zu RDNA 3 von 40 bis 60 Prozent in Aussicht gestellt.

RedGamingTech
Der Generationswechsel soll zudem mit nochmals deutlich höheren Taktfrequenzen von bis zu 3,5 GHz einhergehen. Die 96 CUs respektive 12.288 Shader der Radeon RX 7900 XTX werden aktuell mit “nur” 2,6 bis 2,8 GHz betrieben. Auch beim Grafikspeicher soll es Fortschritte geben.
GDDR7 und PCIe 5.0 x16 gelten als gesetzt
Neben einer Anbindung über PCIe 5.0 x16 soll zumindest für die Radeon RX 8900 XTX und Radeon RX 8900 XT der neue GDDR7-Grafikspeicher zum Einsatz kommen. Dieser soll 36 Gigabit pro Sekunde erreichen und bei der Signalübertragung auf die dreistufige Pulsamplitudenmodulation (“PAM-3”) setzen. Hier darf man von einer um 25 Prozent verbesserten Energieeffizienz ausgehen.
Auch die effektive Speicherbandbreite würde von dem schnellen GDDR7 mit 36 Gigabit/s deutlich profitieren – wie unsere folgende Rechnung mit den typischen Busbreiten zeigt:
- 128-Bit @ 36 Gbps: 576 GiByte/s
- 192-Bit @ 36 Gbps: 846 GiByte/s
- 256-Bit @ 36 Gbps: 1.152 GiByte/s
- 320-Bit @ 36 Gbps: 1.440 GiByte/s
- 384-Bit @ 36 Gbps: 1.728 GiByte/s
- 512-Bit @ 36 Gbps: 2.304 GiByte/s
Bei der Speichermenge soll das Spitzenmodell, die Radeon RX 8900 XTX, einmal mehr auf 24 Gigabyte setzen, während die Radeon RX 8900 XT auf 20 Gigabyte GDDR7 zurückgreift.
Verbesserte Fertigung in TSMC N3
Die verbesserte Effizienz durch eine signifikant höhere Leistung pro Watt soll in erster Linie auf einen deutlich fortschrittlicheren Fertigungsprozess zurückzuführen sein. Hier soll TSMC N3 die aktuell genutzte 5nm-Node TSMC N5 ersetzen, während die Chips abseits des CCX-Chiplets in 4 Nanometer gefertigt werden sollen.
Prognosen mit Vorsicht zu genießen
Die Gerüchteküche spricht dem kommenden Spitzenmodell, der Radeon RX 8900 XTX, eine bis zu doppelt so hohe Leistung der ohnehin schon sehr schnellen Radeon RX 7900 XTX zu. Hier ist aber vorerst größte Vorsicht angebracht, weil AMD bislang noch keinerlei offiziellen Informationen zu den RDNA-4-Grafikkarten veröffentlicht hat.