Nachdem die erste Generation von Intels dedizierten Grafikkarten, die Arc A770, die Arc A750, die Arc A580 sowie die Arc A380, basierend auf der aktuellen GPU-Architektur Xe HPG (“Alchemist”) gegen die absoluten Spitzenmodelle von Nvidia GeForce und AMD Radeon kein Land sehen sollte, soll es die kommende Arc-Generation auf Basis der nächsten Architektur Xe² HPG (“Battlemage”) endlich besser machen.
Mehr als nur Preis-Leistungs-Sieger
Wie der für solche Vorabveröffentlichung bekannte YouTube-Kanal RedGamingTech aus erster Hand erfahren haben möchte, soll Intel derzeit planen, die Anzahl der Xe-Cores und XMX-Engines und damit auch der FP32-Shadereinheiten und Raytracing-Beschleuniger zu verdoppeln.
Auch den besonderen Zwischenspeicher, den sogenannten L2-Cache, möchte der Hersteller demnach mächtig aufbohren. Hier ist gar von einer Verdreifachung der aktuellen Kapazität die Rede.
Das Ziel ist damit klar skizziert, Intel möchte zukünftig mehr als nur der Preis-Leistungs-Sieger sein. Aktuell stellt der Hersteller diesen mit der Intel Arc A750, wie dem Grafikkarten-Vergleich 2023 von PC-WELT detailliert zu entnehmen ist.
Intel Arc A750 Limited Edition

Mittlerweile hat Intel mit vielen Treiber-Updates eine entsprechend intensive Produktpflege betrieben und damit die meisten der Probleme, die rund um das Release der Arc-Grafikkarten bestanden haben, beheben können. Stand jetzt ist die Intel Arc A750 ähnlich schnell wie eine deutlich teurere Nvidia GeForce RTX 3060 mit 12 Gigabyte und das sowohl bei der Rasterisierungsleistung als auch bei aktivem Echtzeit-Raytracing.
Arc B770 soll 8.192 Xe-Cores besitzen
Doch Intel möchte sich mit den hinteren Positionen in Benchmarks und dem Preis-Leistungs-Tipp in Tests zukünftig ganz offensichtlich nicht mehr zufriedengeben und rüstet entsprechend auf.
Für das kommende Spitzenmodell, welches als Intel Arc B770 durch die Gerüchteküche geistert, würden insgesamt 64 anstatt 32 Xe-Cores sowie dann 8.192 anstelle von aktuell 4.096 FP32-Shadereinheiten eine doch sehr deutliche Leistungssteigerung bedeuten. Weiterhin soll der Zwischenspeicher von 16 auf 48 Megabyte angehoben werden.
Im direkten Vergleich dürfte eine kolportierte Intel Arc B770 die aktuelle Intel Arc A770 deutlich hinter sich lassen, wie die voraussichtlichen Spezifikationen bereits andeuten.
Intel Arc A770 | Intel Arc B770* | |
---|---|---|
Codename | Alchemist | Battlemage |
Architektur | Intel Xe HPG | Intel Xe² HPG |
Grafikprozessor | Intel ACM-G10 | Intel BMG-G10 |
Xe-Cores | 32 | 64 |
XMX-Engines | 512 | 1.024 |
Raytracing-Units | 32 | 64 |
FP32-Shader | 4.096 | 8.192 |
Speicher | 16 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 |
Interface | 256-Bit | 256-Bit |
L2-Cache | 16 MB | 48 MB |
TDP/TGP | 225 Watt | 225 Watt+ |
Release | 2022 | 2024 |
Ob der Hersteller bei dieser Offensive die selbstauferlegte Höchstgrenze bei der Leistungsaufnahme von 225 Watt TGP (“Total Graphics Power”) wird einhalten können, ist aber durchaus äußerst fraglich. Um mit den Grafikkarten von Nvidia und AMD mithalten zu können, wird auch “Battlemage” auf 300 Watt und mehr ausgelegt sein müssen.
Alchemist+ soll Battlemage vorauseilen
Die aktuellen Gerüchte rund um die kommende Generation der Grafikkarten weisen durchaus Substanz auf, da bereits zuvor eine Roadmap durchgesickert ist, die weitere Anhaltspunkte liefert.
Demnach wird Intel noch im dritten Quartal dieses Jahres ein Refresh seiner aktuellen GPU-Generation als “Alchemist+” ins Rennen schicken, bevor “Battlemage” dann im zweiten Quartal 2024 übernehmen soll.

RedGamingTech
Intel Xe³ HPG (“Celestial”) und Intel Xe Next (“Druid”), mit denen Intel laut eigenen Angaben auch in der Enthusiasten-Klasse mitspielen möchte, tauchen auf der Roadmap bislang aber überhaupt nicht auf und dürften demnach nicht vor dem Jahr 2025 respektive 2026 anvisiert werden.
Stand heute ist selbst Intel Xe² HPG (“Battlemage”) noch absolute Zukunftsmusik, wenngleich Intel zuvor mehrfach betont hatte, auch zukünftig an seinen Plänen für seine dedizierte Grafikkartenserie festhalten zu wollen. Der Hersteller selbst hatte bereits eine dementsprechende Roadmap veröffentlicht.

Intel
Intel strukturiert sein GPU-Geschäft um
In direkter Folge des Ausscheidens von Raja Koduri, dem ehemaligen Leiter der Grafikkartensparte, und der kompletten Umstrukturierung des Geschäftsbereichs, der zukünftig nicht mehr eigenständig, sondern als Teilbereich der Client Compute Group (“CCG”) fungiert, lässt sich die Entwicklung der Arc-Grafikkarten nur schwer vorhersagen.
Hinter Intel Xe² (“Battlemage”), Xe³ (“Celestial”) und Xe Next (“Druid”) stehen nach wie vor große Fragezeichen und alle Informationen sind aktuell noch mit Vorsicht zu genießen und als Gerücht einzustufen.
Intel selbst hat sich bereits seit längerer Zeit nicht mehr zu seinen Zukunftsplänen geäußert und man darf gespannt sein, wann der Hersteller handfeste Informationen liefert.