Unsere Wertung
Pro
- QHD-Gaming mit höchsten Details
- Raytracing-Leistung
- DLSS 3 mit DLSS Frame Generation
- sehr hohe Energieeffizienz beim Gaming
- kühl und leise – selbst unter Volllast
Kontra
- Geringer Performance-Zuwachs gegenüber dem Vorgänger
- Preisaufschlag gegenüber dem Vorgänger
Fazit
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition ist aus technischer Sicht eine rundum gelungene Grafikkarte. Die GPU ist schnell genug fürs Gaming in 1440p-Auflösung mit höchsten Grafikeinstellungen, bietet einen ausreichend großen – wenn auch nicht großzügig bemessenen – Videospeicher, arbeitet effizient und unterstützt die neuesten Funktionen wie AV1 und DLSS 3. Der Leistungszuwachs gegenüber der RTX 3070 fällt jedoch verhältnismäßig klein aus und obendrein hat Nvidia die UVP erhöht, weshalb das Preis-Leistungs-Verhältnis bestenfalls stagniert. Dennoch liefert die RTX 4070 in ihrem Preissegment derzeit das überzeugendste Gesamtpaket ab.
Technische Daten im Schnellcheck: 4070 mit dem gleichen Grafikprozessor wie 4070 Ti
Die Nvidia GeForce RTX 4070 setzt auf die gleiche GPU wie die RTX 4070 Ti (Test), den AD104, mit 35,8 Milliarden Transistoren auf einer Chip-Fläche von 295 mm². Dem stark beschnittenen Grafikchip stehen 5.888 Cuda-, 46 RT- und 184 Tensor-Kerne zur Verfügung, das entspricht einer Abnahme von guten 23 Prozent gegenüber der großen Schwester. Damit ist klar, dass der Leistungsunterschied bedeutend größer ausfällt als zwischen der RTX 3070 und der RTX 3070 Ti. Der Vorgänger bietet indes die gleiche Anzahl an Recheneinheiten, wobei die Taktraten aufgrund der älteren Architektur deutlich niedriger ausfallen.

Nvidia
Zudem hat Nvidia der GPU ein Speicherupgrade auf 12 GB GDDR6X VRAM spendiert, wobei sich das Speicher-Interface auf 192-bit verkleinert hat. Der Speicherdurchsatz fällt deshalb mit 504 GB/s zu 488 GB/s nicht allzu viel schneller aus. Um das Problem des Speichernadelöhrs zu umgehen, hat der Hersteller jedoch den L2-Cache von 4 MB auf 36 MB aufgebohrt, ein ähnlicher Schritt, wie ihn AMD mit der Einführung des sogenannten Infinity Caches gegangen ist.
Die FP32-Rechenleistung liegt auf vergleichbarem Niveau mit der RTX 3080 (Test), deren Performance-Level Nvidia mit der RTX 4070 auch angepeilt hat. Großer Vorteil: Die Total Graphics Power (TGP) fällt mit 200 Watt bedeutend niedriger aus. Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die technischen Spezifikationen der Ada Lovelace GPUs in Gegenüberstellung zu ihren Vorgängern.
GPU | RTX 4070 | RTX 3070 | RTX 4070 Ti | RTX 3070 Ti | RTX 4080 | RTX 3080 | RTX 4090 | RTX 3090 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Architektur | Ada Lovelace | Ampere | Ada Lovelace | Ampere | Ada Lovelace | Ampere | Ada Lovelace | Ampere |
Grafikchip | AD104 | GA104 | AD104 | GA104 | AD103 | GA102 | AD102 | GA102 |
Fertigung | TSMC 4N | Samsung 8N | TSMC 4N | Samsung 8N | TSMC 4N | Samsung 8N | TSMC 4N | Samsung 8N |
Transistoren | 35,8 Mrd. | 17,4 Mrd. | 35,8 Mrd. | 17,4 Mrd. | 45,9 Mrd. | 28,3 Mrd. | 76,3 Mrd. | 28,3 Mrd. |
Die-Größe | 295 mm² | 392 mm² | 295 mm² | 392 mm² | 379 mm² | 628 mm² | 608 mm² | 628 mm² |
Shader-Einheiten | 5.888 | 5.888 | 7.680 | 6.144 | 9.728 | 8.704 | 16.384 | 10.496 |
RT-Kerne | 46 (3. Gen.) | 46 (2. Gen.) | 60 (3. Gen.) | 48 (2. Gen.) | 76 (3. Gen.) | 68 (2. Gen.) | 128 (3. Gen.) | 82 (2. Gen.) |
Tensor-Kerne | 184 (4. Gen.) | 184 (3. Gen.) | 240 (4. Gen.) | 192 (3. Gen.) | 304 (4. Gen.) | 272 (3. Gen.) | 512 (4. Gen) | 328 (3. Gen.) |
Basistakt | 1920 MHz | 1500 MHz | 2310 MHz | 1575 MHz | 2205 MHz | 1440 MHz | 2235 MHz | 1395 MHz |
Boost-Takt | 2475 MHz | 1725 MHz | 2610 MHz | 1770 MHz | 2505 MHz | 1710 MHz | 2520 MHz | 1695 MHz |
Videospeicher | 12 GB GDDR6X | 8 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6X | 8 GB GDDR6X | 16 GB GDDR6X | 10 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X |
Speichertakt | 21 Gbps | 14 Gbps | 21 Gbps | 19 Gbps | 22,4 Gbps | 19 Gbps | 21 Gbps | 19,5 Gbps |
Speicher-Interface | 192-bit | 256-bit | 192-bit | 256-bit | 256-bit | 320-bit | 384-bit | 384-bit |
Speicherbandbreite | 504 GB/s | 448 GB/s | 504 GB/s | 608 GB/s | 717 GB/s | 760 GB/s | 1.008 GB/s | 936 GB/s |
L2-Cache | 36 MB | 4 MB | 48 MB | 4 MB | 64 MB | 5 MB | 72 MB | 6 MB |
FP32 | 29,1 TFLOPs | 20,3 TFLOPs | 40,0 TFLOPs | 21,7 TFLOPs | 48,7 TFLOPs | 29,8 TFLOPs | 82,6 TFLOPs | 35,6 TFLOPs |
TGP | 200 W | 220 W | 285 W | 290 W | 320 W | 320 W | 450 W | 350 W |
UVP US | 599 $ | 499 $ | 799 $ | 599 $ | 1.199 $ | 699 $ | 1.599 $ | 1.499 $ |
UVP DE (19% Mwst.) | ? | 519 € | 899 € | 619 € | 1.469 € | 719 € | 1.949 € | 1.549 € |
Gaming in 1440p: Auf dem Level der RTX 3080 und RX 6800 XT
Nvidia richtet die RTX 4070 an WQHD-Gamer und verspricht 100 FPS oder mehr, wobei hier zu beachten gilt, dass dieses Versprechen die Aktivierung von DLSS beinhaltet. Aber selbst ohne temporales Upscaling erreicht die AD104-GPU bei uns im Test bei der Bilddarstellung per Rasterisierung in allen Spielen flüssige Frameraten in 1440p-Auflösung mit höchsten Grafikdetails.
Nur in den anspruchsvollsten Spielen wie Cyberpunk 2077 fallen die FPS-Werte in den zweistelligen Bereich. Die durchschnittliche Spielleistung liegt auf einem Level mit der RTX 3080 12 GB und knapp vor der „normalen“ RTX 3080 (Test) sowie der RX 6800 XT (Test).
Test: Die besten Gaming-Monitore mit WQHD-Auflösung im Vergleich
Damit ordnet sich die RTX 4070 exakt 30 Prozent vor der RTX 3070 ein, wobei der Leistungszuwachs verhältnismäßig klein ausfällt. So konnte etwa die RTX 3070 auf die RTX 2070 Super (Test) um 42 Prozent zulegen und die RTX 4080 (Test) liegt um 50 Prozent vor der RTX 3080. Der Rückstand auf die 4070 Ti beträgt indes gute 18 Prozent.
Zusatztests in 1080p und 2160p: Die Auflösung ist entscheidend
Bereits beim Abschnitt zu den technischen Daten haben wir angemerkt, dass die Anzahl der Recheneinheiten bei der RTX 3070 und der RTX 4070 identisch ausfällt. Der Leistungszuwachs kommt also durch eine neue Architektur und den damit verbundenen höheren Taktraten zustande. Das bedeutet aber auch, dass eine RTX 3080 nicht nur mehr Recheneinheiten, sondern auch eine deutlich höhere Speicherbandbreite zu bieten hat, was sich beim Wechsel der Auflösung bemerkbar macht.
Lag die RTX 4070 in QHD noch knapp drei Prozent vor der RTX 3080, so vergrößert sich der Vorsprung in Full-HD auf acht Prozent. Auch der Unterschied zur RTX 3070 fällt mit 32 Prozent etwas größer aus. Im gleichen Zug verkleinert sich der Rückstand auf die 4070 Ti auf 13 Prozent.
In UHD-Auflösung wendet sich dann das Blatt. Die RTX 4070 muss der hohen Pixelanzahl Tribut zollen und fällt um fünf Prozent hinter der RTX 3080 zurück. Im gleichen Zug vergrößert sich der Rückstand auf die Ti-Variante auf 21 Prozent. Davon abgesehen ist die RTX 4070 durchaus 2160p-tauglich, wobei Sie die Grafikeinstellungen in den neuesten Spielen etwas reduzieren müssen, um mindestens 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen.
Raytracing – hier liegt Nvidias Hauptaugenmerk
Bei aktiviertem Raytracing zeigt sich ein leicht verändertes Bild – zumindest gegenüber der RTX 3070. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass die RTX 4070 so viel mehr Raytracing-Rechenleistung bietet, sondern vielmehr daran, dass die Aktivierung der Strahlenverfolgung in Echtzeit zusätzlichen Videospeicher benötigt. Die RTX 3070 ist hierfür mit ihrem nur 8 GB großen VRAM zu schwach aufgestellt, weshalb der Vorsprung der RTX 4070 auf immerhin 39 Prozent anwächst. Die RTX 3080 wiederum scheint mit 10 GB noch ausreichend bestückt zu sein, denn es bleibt bei einem knappen Rückstand hinter der RTX 4070. AMDs RX 6800 XT, welche bei der Bilddarstellung per Rasterisierung noch nahezu ebenbürtig gewesen ist, fällt in dieser Disziplin deutlich zurück.
In Spielen mit eher simplen Raytracing-Effekten, wie der Berechnung von Schatten, reicht die Rechenleistung der RTX 4070 in WQHD für höchste Grafikeinstellungen selbst bei aktiviertem Raytracing aus. Erst bei komplexeren Effekten, wie das in Cyberpunk 2077 der Fall ist, geht der RTX 4070 die Puste aus. Wobei in diesen Fällen die Aktivierung von Deep Learning Super Sampling (DLSS) für Abhilfe sorgen kann.
Preis-Leistungs-Verhältnis der RTX 4070 beim Gaming
Auch wenn wir heute schon über die RTX 4070 berichten dürfen, ist der offizielle Marktstart erst am 13. April, wir rechnen mit einer Verfügbarkeit ab 15:00 Uhr. Die offizielle UVP der RTX 4070 liegt bei 599 US-Dollar. Bei einem aktuellen Dollar-Kurs von 0,92 Euro und unter Berücksichtigung der deutschen Mehrwertsteuer von 19 Prozent resultieren daraus 659 Euro. Das entspricht einem Preiszuwachs von 140 Euro gegenüber der RTX 3070, die eine UVP von 519 Euro hatte. Wir haben den aktuellen Marktpreis (Stand: 11.04.2023) von allen getesteten Grafikkarten ermittelt und diesen mit den Performance-Werten aus den Spielen verrechnet.

Sebastian Schenzinger
Demnach bietet die RTX 4070 das bisher beste Preis-Leistungs-Verhältnis der Ada-GPUs. Zudem ist die Grafikkarte aktuell eine der attraktivsten GPUs von Nvidia überhaupt, lediglich die RTX 3060 Ti (Test) sowie die RTX 3060 (Test) schneiden etwas besser ab. Aber es zeigt sich halt auch, dass es gegenüber dem Vorgänger, der RTX 3070, keine große Verbesserung gegeben hat, das Preis-Leistungs-Verhältnis stagniert. Letztlich müssen Sie also nahezu genauso viel Prozent Aufpreis zahlen, wie Sie in Prozent Mehrleistung erhalten. Die zweieinhalb Jahre alte RX 6800 XT, welche zumindest bei der Bilddarstellung per Rasterisierung mit der RTX 4070 mithalten kann, schneidet beim Preis-Leistungs-Verhältnis bedeutend besser ab. Die eine gute Ecke schnellere RX 7900 XT (Test) liegt auf dem gleichen Niveau, richtet sich jedoch eher an UHD-Gamer.
DLSS 3: Nvidias Selling Point
Wie auch die anderen RTX 4000 Grafikkarten auf Basis der Ada Lovelace Architektur beherrscht die RTX 4070 DLSS 3 inklusive DLSS Frame Generation. Die Aktivierung der Funktion sorgt durch KI-generierte Zwischenbilder für höhere FPS-Raten und zwar nicht nur im GPU-, sondern auch im CPU-Limit. Allerdings steigt mit DLSS auch die Latenz, weshalb bei der Aktivierung automatisch Nvidia Reflex mit eingeschaltet wird, um die Latenz wieder zu senken. Zum Zeitpunkt des Release der RTX 4070 unterstützen laut Nvidia 30 Spiele DLSS 3. Wir haben uns die Implementierung in den drei Spielen A Plague Tale Requiem, Cyberpunk 2077 und F1 2022 angesehen.
QHD RTX 4070 | avg FPS | P1 FPS | Latenz (ms) | Leistungsaufnahme(Watt) |
---|---|---|---|---|
Cyberpunk 2077 QHD nativ | 38 | 31 | 50 | 193 |
Cyberpunk 2077 DLSS Performance | 95 | 70 | 24 | 172 |
Cyberpunk 2077 DLSS Performance + Frame Generation | 117 | 100 | 43 | 187 |
Cyberpunk 2077 DLSS Quality + Frame Generation | 102 | 87 | 48 | 192 |
A Plague Tale Requiem QHD nativ | 65 | 57 | 36 | 204 |
A Plague Tale Requiem DLSS Performance | 99 | 83 | 27 | 203 |
A Plague Tale Requiem DLSS Performance + Frame Generation | 147 | 131 | 40 | 201 |
A Plague Tale Requiem DLSS Quality + Frame Generation | 124 | 112 | 45 | 204 |
F1 2022 QHD nativ | 91 | 72 | 62 | 196 |
F1 2022 DLSS Performance | 171 | 118 | 30 | 179 |
F1 2022 DLSS Performance + Frame Generation | 215 | 182 | 47 | 183 |
F1 2022 DLSS Quality + Frame Generation | 174 | 149 | 53 | 191 |
Avg QHD nativ | 65 | 53 | 49 | 198 |
Avg DLSS Performance | 122 | 90 | 27 | 185 |
Avg DLSS Performance + Frame Generation | 159 | 137 | 43 | 190 |
Avg DLSS Quality + Frame Generation | 133 | 116 | 48 | 196 |
Wie groß der Leistungssprung bei der Aktivierung von DLSS ist, hängt stark vom Spiel ab. Grundsätzlich zeigt sich: je mehr Raytracing-Effekte in einem Spiel implementiert sind, desto größer ist der Leistungsgewinn. Das ist auch vollkommen logisch, wenn man bedenkt, dass für jedes Pixel die Strahlenverfolgung berechnet werden muss. In A Plague Tale Requiem, das wir ohne Raytracing getestet haben, fällt der Zuwachs dementsprechend verhältnismäßig überschaubar aus, in Cyberpunk 2077 mit vielen Raytracing-Effekten dagegen umso größer.
Im Schnitt lassen sich die FPS mit DLSS im Performance-Mode bei der RTX 4070 nahezu verdoppeln, wobei die Latenz im gleichen Zug drastisch abnimmt. Durch die Aktivierung von Frame Generation erhöhen sich die Average FPS um weitere 30 Prozent und die P1 FPS sogar um 50 Prozent. Dafür verschlechtert sich jedoch die Latenz um 60 Prozent, wodurch spürbare Mikroruckler entstehen.
Größerer Zuwachs im Anwendungsbereich
Beim Videoschnitt und der Bildbearbeitung zeigt sich, dass die RTX 4070 erneut in etwa auf dem Level der RTX 3080 liegt. Beim Rendering etwa in Blender, Indigo oder Octane Bench erreicht die AD104-GPU dann mindestens das Level der RTX 3080 Ti und kann diese sogar oftmals schlagen. Im OpenCL Benchmark LuxMark fällt die 4070 dann wiederum hinter der RTX 3080 zurück. Im Durchschnitt liegt der Leistungsgewinn von der RTX 4070 auf die RTX 3070 bei immerhin 40 Prozent in Render-Anwendungen.
Leistungsaufnahme & Effizienz: Sehr gut
Kommen wir zu den Disziplinen, in der die RTX 4070 richtig punkten kann: der Leistungsaufnahme und der Effizienz. Die TGP der Karte gibt Nvidia mit 200 Watt an, das sind 20 Watt weniger als bei der RTX 3070 und 120 Watt weniger als bei der RTX 3080. Wie hoch die Leistungsaufnahme wirklich ausfällt, hängt stark vom gewählten Spiele sowie der Auflösung des Monitors ab. Im Durchschnitt konnten wir in Full-HD 182 Watt, in WQHD 192 Watt und in UHD 198 Watt messen. Gerade in 2160p-Auflösung läuft die RTX 4070 ins TDP-Limit, wodurch die Taktraten um 50 MHz gegenüber der Full-HD-Auflösung sinken. Gegenüber dem Vorgänger entspricht das einer Abnahme von 20 bis 30 Watt.
Bei der Effizienz, also dem Verhältnis aus der gemessenen Leistungsaufnahme und den ermittelten Average-FPS, schneidet die RTX 4070 gut ab – wie auch die anderen „Ada Lovelance“-GPUs. So führt Nvidia diese Disziplin mit den RTX-4000-GPUs recht deutlich vor den RX-7000-Grafikkarten an. Die RTX 4070 landet dabei auf Platz drei und schneidet um 50 Prozent besser ab als ihr Vorgänger.
Der Dual-Slot-Kühler der RTX 4070 reicht vollkommen aus
Die RTX 4070 hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber den bisherigen „Ada Lovelace“-Grafikkarten: Den verhältnismäßig kleine Kühler – so lässt sich die Grafikkarte in Gehäusen mit geringem Platzangebot einbauen. Der Dual-Slot Kühler, der vom Design an die RTX 3080 ohne RGB-Elemente erinnert, ist auch vollkommen ausreichend dimensioniert bei einer TGP von 200 Watt. Bei einem Stresstest mittels FurMark über eine halbe Stunde blieb die Grafikkarte recht kühl, wobei sich die Lüfter mit maximal 1640 rpm gedreht haben. Aus einem geschlossenen Gehäuse war die Founders Edition damit nur leicht hörbar. Spulenfiepen ist bei unserem Test-Sample nicht aufgetreten.

Sebastian Schenzinger
Test-Fazit zur RTX 4070 und abschließende Worte
Damit kommen wir zu unserem Fazit. Die RTX 4070 ist aus technischer Sicht eine rundum gelungene Grafikkarte, an der wir nicht groß etwas kritisieren können. Sie bietet für einen QHD-Monitor mit 144 Hertz genügend Leistung, der Videospeicher ist (noch) ausreichend groß, die Raytracing-Leistung ist bedeutend besser als bei der Konkurrenz, die GPU arbeitet effizient und sie beherrscht die neuesten Features wie AV1 und DLSS 3.
Dennoch müssen wir sagen, dass wir uns einen etwas größeren Performance-Zuwachs gegenüber dem Vorgänger gewünscht hätten. Dieser fällt mit 30 Prozent (Rasterisierung) respektive 40 Prozent (Raytracing) recht überschaubar aus. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Nvidia beim Preis um 27 Prozent aufgeschlagen hat. Letztlich hebt sich die RTX 4070 aber vor allem mit ihrem größeren Videospeicher und ihren neuen Features vom Vorgänger ab.
Die Frage, ob diese den Aufpreis wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. In ihrer Preis- und Leistungsklasse ist es jedoch schwer, eine Alternative zu finden, wenn Sie keine Abstriche in Kauf nehmen wollen. Die RTX 3080 bietet zwar eine vergleichbare Leistung, kostet aber mit mindestens 742 Euro im Preisvergleich eine gute Ecke mehr und bietet nur 10 GB Videospeicher – sofern Sie nicht zur noch teureren Variante mit 12 GB greifen.
Die RX 6800 XT wiederum ist derzeit ab 569 Euro gelistet, damit eine gute Ecke günstiger und obendrein bietet die Karte 16 GB VRAM. Bei der Bilddarstellung per Rasterisierung ist die Radeon noch vergleichbar schnell wie die RTX 4070, verliert dann jedoch deutlich bei der Aktivierung von Raytracing und ist deutlich stromhungriger.
Alternativ bleibt noch der Griff zur RX 7900 XT, die ein vergleichbares Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, jedoch in einer anderen Performance-Klasse spielt, was auch der Aufpreis von knapp 200 Euro verdeutlicht. Ansonsten können Sie natürlich auf die Mittelklasse-Grafikkarten von AMD warten, wobei es noch keinerlei Anhaltspunkte gibt, wann diese auf den Markt kommen sollen.
Oder Sie schauen sich auf dem Gebrauchtmarkt um, wobei Sie hier im Regelfall die Garantie einbüßen. Summa summarum muss man also sagen, dass die RTX 4070 trotz vergleichsweise geringem Performance-Zuwachs und Preisaufschlag zur aktuellen Marktlage ein attraktives Gesamtpaket abliefert.