Unter den Bildbearbeitungsprogrammen dominiert Adobe Photoshop. Trotz der vielen Konkurrenten, die seitdem aus dem Boden geschossen sind, ist es bei Fachleuten immer noch beliebt und hat sich sogar im alltäglichen Sprachgebrauch etabliert (so bezeichnen wir bearbeitete Bilder zum Beispiel als “gephotoshopped”).
Doch das beliebte Tool hat auch seinen Preis: Abonnements beginnen bei rund 24 Euro pro Monat im Jahresabo (oder etwas mehr als 280 Euro pro Jahr) für den Zugriff auf die Photoshop-Anwendungen für Desktop und iPad. Mit der Zeit summieren sich die Kosten.
Und doch gibt es nur wenige Konkurrenten, die sowohl den Umfang als auch die Tiefe von Photoshop erreichen. Vielleicht fragen Sie sich, ob Sie diesen Funktionsumfang wirklich brauchen oder ob Ihre Anforderungen nicht durch eine günstigere Lösung erfüllt werden können. Lassen Sie uns die Vor- und Nachteile sowie die Alternativen durchgehen.
Die Vorteile von Adobe Photoshop

Adobe
Viele Bearbeitungswerkzeuge
Photoshop ist nicht umsonst die Nummer eins – es gibt kaum eine andere Anwendung, die so viele Werkzeuge bietet. Egal, ob Sie leichte Retuschen, radikale Änderungen oder sogar Videoclips erstellen möchten, das Programm kann all das und noch viel mehr.
Breite Dateiunterstützung
Das Öffnen von JPEG-, PNG-, GIF- und Photoshop-Dokumenten ist nur die Spitze des Eisbergs. Sie können noch viele andere Formate öffnen und speichern, die Audio-, Video- und Grafikdateien umfassen. MP3, MPEG-4, HEIF/HEIC, TIFF und PDF sind einige weitere Beispiele, wobei manche Formate nur importiert und andere nur exportiert werden können.
Jede Menge Lehrmaterial
Angesichts der großen Beliebtheit von Photoshop – und der Funktionstiefe des Programms – bietet Adobe eine Fülle von Kursen und Lehrmaterialien. Alternativ können Sie natürlich auch den klassischen Weg gehen und Kurse an Volkshochschulen besuchen oder sich im Internet schlau machen. Auf YouTube finden Sie etliche Anleitungen und Erklärvideos, wenn es um bestimmte Funktionen und häufige Probleme geht.
Grundlegende Videobearbeitung
Wussten Sie schon, dass Photoshop auch Videobearbeitung unterstützt? Photoshop ist zwar kein Ersatz für Premiere Pro, wird aber häufig zur Erstellung von Grafikanimationen, Animations-Renderings, Bild-in-Bild-Effekten und anderen Elementen verwendet, die für sich alleine stehen oder später in einen vollwertigen Editor importiert werden können.
Integration mit anderen Adobe Apps
Als Teil der Adobe Creative Suite lässt sich Photoshop nahtlos mit den anderen Adobe-Produktionsanwendungen wie Lightroom, InDesign, Premiere Pro und Illustrator integrieren. Sie können problemlos zwischen diesen Anwendungen wechseln, um Dateien zu bearbeiten und zu optimieren, und so die richtigen Werkzeuge für die jeweilige Aufgabe einsetzen. Photoshop eignet sich beispielsweise für die einfache Videobearbeitung. Durch die Verknüpfung mit Premiere Pro können Sie bei Bedarf zu einem robusteren Video-Editor wechseln und Photoshop für die Bearbeitung von Standbildern nutzen.
Die Nachteile von Adobe Photoshop
Zu viele Bearbeitungswerkzeuge
Die größte Stärke von Adobe ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche. Bei so vielen verfügbaren Werkzeugen und einer Oberfläche, die eine moderate Lernkurve erfordert, kann der Einstieg schwierig sein. Die App bietet auch keine schnellen, einfachen Korrekturen für einfachere Bearbeitungen – alles ist darauf ausgerichtet, Dinge manuell zu erledigen. Was in einem anderen Programm mit einem Knopf erledigt werden kann, muss in Photoshop nicht selten über mehrere Ebenen, Masken und Deckkraftkorrekturen laufen.
Hohe Systemanforderungen
Die Hardware-Anforderungen von Adobe Photoshop erfordern einen schnelleren, leistungsfähigeren PC als bei einigen anderen Programmen. Wer mit älterer Hardware, langsameren Grafikkarten und kleineren Speicherlaufwerken arbeitet, wird es schwer haben, 20 bis 50 GB für die Arbeit im Programm beiseite zu legen – besonders wenn Sie einen älteren oder billigeren Laptop mit einer 256 GB oder 512 GB großen SSD haben.
Der Preis (und das Abo-Modell)

IDG
Photoshop ist nicht billig. Sie zahlen rund 285 Euro pro Jahr nur für Photoshop, und wenn Sie weitere Adobe-Applikationen benötigen, steigen die Kosten schnell an. Wenn Sie mehr als zwei Anwendungen benötigen, ist das All-inclusive-Abo der Creative Cloud am kosteneffizientesten und kostet 61,95 Euro pro Monat oder knapp 714 Euro pro Jahr. Wenn Sie keinen Zugang zu Bildungsrabatten haben, sind Sie möglicherweise besser dran, wenn Sie eine einmalige Gebühr für eine Alternative zahlen oder eine kostenlose Option wählen.
Alle Adobe-Abonnements in der Übersicht
Beschränkte Installation
Beim Kauf von Adobe Photoshop bekommen Sie keine Kopien der Software, sondern mieten lediglich den Zugang von Adobe – und die Lizenzen sind ziemlich streng. Sie können die Software nur auf bis zu zwei Rechnern installieren, wobei jeweils nur ein System aktiv sein darf. Wenn Sie häufig zwischen verschiedenen PCs hin- und herwechseln (z. B. zwischen einem Heimcomputer, einem Laptop und einem Arbeitsrechner), kann dies zu einem zusätzlichen logistischen Aufwand führen, der Ihren Arbeitsablauf verlangsamt.
Software-Fehler
Adobe veröffentlicht Photoshop-Updates in kürzeren Abständen als viele andere Anbieter. Diese Updates enthalten zwar oft neue Funktionen, können aber auch neue Fehler und andere Leistungseinbußen mit sich bringen. Manchmal fühlt es sich an wie zwei Schritte vor und drei Schritte zurück.
Alternativen zu Adobe Photoshop
Adobe Photoshop Elements

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Photoshop Elements ist ein separates Produkt von Photoshop. Dieses reduzierte Bildbearbeitungsprogramm ist als Einmalkauf erhältlich und bietet viel mehr Hilfestellung bei grundlegenden Bearbeitungen, z. B. beim Entfernen von Elementen aus dem Hintergrund, bei Porträtretuschen und bei der Auswahl von Elementen in einem Bild mit einem Mausklick. Elements kostet derzeit knapp 100 Euro und damit nur einen Bruchteil von dem einjährigen Photoshop-Abonnement.
Photopea

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Sie nutzen Photoshop schon lange, können sich aber mit dem Abo-Modell nicht anfreunden? Photopea ist ein webbasiertes Bildbearbeitungsprogramm, das erstaunlich robust ist und – noch viel wichtiger – keinen Cent kostet. Es ist vollständig ohne Anmeldung zugänglich und verwendet dieselben Tastenkombinationen wie Photoshop. Sie können für die Unterdrückung von Werbeeinblendungen und eine längere Historie Ihrer Bearbeitungen bezahlen, aber das ist nicht unbedingt nötig.
Gimp

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Diese kostenlose Open-Source-Software ist eine der besten Alternativen zu Adobe Photoshop und hat eine ganze Menge auf Lager, ohne dabei Ihre Systemressourcen zu beanspruchen. Wenn Sie die Geduld haben, sich in das Programm einzuarbeiten, können Sie ziemlich viel damit machen – zumal es auch viele YouTube-Tutorials über Gimp gibt, die Ihnen helfen werden, sich zurechtzufinden.
Paint.net

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Für diejenigen, die Photoshop und Gimp zu einschüchternd finden, bietet Paint.net einen Mittelweg zwischen der charmanten, elementaren Paint-App von Windows (bitte niemals abschaffen, Microsoft) und etwas Vollwertigerem wie Photoshop oder sogar Gimp. Es ist eine gute Möglichkeit, sich mit Ebenen und anderen leistungsfähigeren Werkzeugen vertraut zu machen, ohne von endlosen Menüoptionen überwältigt zu werden. Auch das Layout ist benutzerfreundlicher als bei Gimp. Und das Beste: Es kostet genau 0 Euro.
Affinity Photo

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Photoshop ist nicht das einzige Bildbearbeitungsprogramm mit vollem Funktionsumfang, das sich in eine Reihe von Anwendungen zur Erstellung von Inhalten einfügt. Affinity Photo ist ein leistungsfähiger Bildeditor, der mit Affinity Designer (Vektorgrafik-Software, ähnlich wie Adobe Illustrator) und Affinity Publisher (Seitenlayout-Software, ähnlich wie Adobe InDesign) von Serif Ltd. kombiniert werden kann. Im Gegensatz zu Adobe verlangt Serif nur eine relativ niedrige einmalige Gebühr für seine Software und bietet manchmal sogar Rabatte an, z. B. während des Black Friday.
Dieser Artikel wurde ins Deutsche übersetzt und basiert auf dem englischsprachigen Original unserer Kollegen von PC-World.