Wer auf seinem Windows-Rechner schnell ein Bildschirmfoto erstellen möchte, greift meist zum mitgelieferten Snipping Tool. Das Werkzeug zum Erstellen von Screenshots hat jedoch unter Windows 11 mit einer schweren Sicherheitslücke zu kämpfen, mit der wohl keiner gerechnet hat: Wird ein Bildschirmfoto erstellt und im Anschluss beschnitten, so ging jeder Anwender davon aus, dass diese Informationen für immer aus dem Screenshot entfernt wurden. Mit einem derartigen Beschnitt lassen sich beispielsweise URL-Zeilen oder private Informationen am Bildschirmrand abschneiden. Ein Fehler im Snipping Tool sorgt jedoch dafür, dass abgeschnittene Inhalte wieder hergestellt werden können.
Screenshot unter Windows erstellen: So geht‘s
Erneutes Speichern offenbart Randbereiche
Das Problem: Die beschnittenen Inhalte eines Screenshots werden nicht wirklich gelöscht, sondern beim Betrachten nur ausgeblendet. Mit etwas Arbeit lassen sie die Fotos inklusive aller beschnittenen Randbereiche wiederherstellen. Entdeckt wurde das Problem von den Softwareentwicklern Chris Blume und David Buchannan. Auf Twitter zeigten sie, dass sich ein vormals beschnittener Screenshot im PNG-Format durch simples Abspeichern in einer neuen Datei wiederherstellen lässt.
aCropalypse Now!
Auch bei den Pixel-Smartphones von Google tauchte kürzlich ein ähnliches Problem auf. Dieses wurde auf den Namen “aCropalypse“ getauft. Auch das Snip & Sketch Tool unter Windows 10 ist von der Sicherheitslücke betroffen, nicht hingegen das Snipping Tool von Windows 10.
Noch kein Patch in Sicht
Microsoft hat sich noch nicht zur Sicherheitsproblematik im Snipping Tool unter Windows 11 geäußert, entsprechend gibt es noch keine Abhilfe. Wer häufig Screenhots seines Bildschirms erstellt, sollte vorübergehend vorsichtshalber auf ein anderes Programm zum Beschneiden seiner Bilder umsteigen.