Für künftige Missionen zum Mond ist die verlässliche Versorgung mit Energie eine wichtige Herausforderung. Schon länger gab es daher Planungen für den Bau eines eigenen Kraftwerks auf dem Erdtrabanten. Die britische Raumfahrtbehörde will ihr Engagement für künftige Mond-Missionen ausbauen und hat daher das britische Traditionsunternehmen Rolls-Royce mit dem Bau eines Atomkraftwerks auf dem Mond beauftragt. Hierfür läge bereits eine Vereinbarung zwischen Rolls-Royce und der UK Space Agency vor, die einen Umfang von 2,9 Millionen Pfund vorsieht. Mit dem Geld soll ein modularer Reaktor für den Mond entstehen. Dieser könnte bis 2029 fertiggestellt sein und müsste dann noch auf den Erdtrabanten transportiert werden.
Mini-AKW von Rolls-Royce
Rolls-Royce dürfte den meisten Menschen als Autohersteller bekannt sein. Die ehemalige Autosparte des Unternehmens gehört jedoch seit dem Jahr 2000 zu BMW. Mit der neuen Sparte Rolls-Royce SMR will die Rolls-Royce Group künftig mit Mini-Atomkraftwerken neue Geschäftsfelder erschließen. Hierfür konnten bereits in den vergangenen Jahren hohe staatliche Förderungen ausgenutzt werden. Ziel ist es, die nächste Generation kostengünstiger, kohlenstoffarmer Atomenergietechnik vorantreiben und in großem Maßstab zu liefern.
Technische Umsetzung noch unklar
Small Modular Reactors (SMR) könnten also künftig auf der Erde und auch im Weltraum dringend benötigte Energie erzeugen. Noch befindet sich die Technik allerdings in einem frühen Entwicklungsstadium. Es steht noch nicht einmal fest, welcher Brennstoff verwendet werden soll. Auch konkrete Konzepte für die Übertragung der erzeugten Wärme und deren Umwandlung in Strom fehlen noch.
Stromerzeugung auf dem Mond
Bis 2029 wollen die Entwickler dennoch herausfinden, inwieweit ein SMR auf dem Mond eine künftige Raumstation auf dem Erdtrabanten mit Strom versorgen könnte. Mit der Energie sollen Kommunikations- und Lebenserhaltungssysteme aufrechterhalten werden. Mit einem Mini-Kernkraftwerk wäre man dabei nicht auf die Sonnenenergie angewiesen, der Standort der Raumstation wäre somit freier wählbar. Die UK Space Agency sieht darin den Grundstein für eine dauerhafte Präsenz der Menschen auf dem Mond.