Der Werbeeinnahmen von Youtube kennen nur eine Richtung – und die zeigt steil nach oben: Fast 30 Milliarden US-Dollar hat das Videoportal allein 2022 mit Werbung eingenommen. Etwas mehr als die Hälfte davon geht an die Kanal-Betreiber. Wie viel Werbe-Geld einzelne Content-Ersteller erhalten, ist primär davon abhängig, welche Summen Werbetreibende für Spots auf einem Kanal ausgeben wollen.
Beim bekannten Youtuber „Mr Beast“ war das zuletzt nicht wenig: Der laut Forbes bestverdienende Youtuber hat allein in 2021 auf der Plattform etwa 54 Millionen US-Dollar eingestrichen.
Eines gleich vorneweg: Solche Summen sind rar und den Wenigsten vorbehalten. Zum YouTube-Millionär wird man leider nicht so schnell. Mit dem Videoportal lässt sich aber durchaus Geld verdienen, wenn man die Regeln kennt. Dabei schlummern auch einige Einnahmequellen jenseits der klassischen Werbung.
Geld verdienen mit Youtube – Diese Möglichkeiten gibt es
Youtube hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert und das nicht nur bezogen auf Inhalte oder die Bedienung. Das Videoportal, aber auch Content-Produzenten und Unternehmen, die es für Werbung nutzen, sind professioneller geworden.
Der Nachteil: Damit ist auch der Konkurrenzdruck gestiegen – besonders unter denjenigen, die mit Youtube Geld verdienen möchten. Der Vorteil: Es fließt heute mehr Geld denn je in das Portal – und damit gibt es auch mehr Möglichkeiten, sich ein Stück vom Profit-Kuchen zu sichern. Schauen wir uns möglichen Einnahmequellen bei Youtube einmal genauer an.
Werbung schalten mit dem Youtube-Partnerprogramm

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Wenn es um Aufmerksamkeit und große Nutzergruppen geht, dann ist die typischste Form der Monetarisierung nie weit: Werbung. Auch Youtube verdient damit den Großteil seiner Einnahmen. Bevor Werbespots im eigenen Kanal aber die Kasse klingeln lassen, muss man es in Youtubes Partnerprogramm schaffen – und das klappt nicht per Antrag.
Ein Kanal muss dafür mindestens 1.000 Abonnenten verzeichnen und im Zeitraum der vergangenen 12 Monate auf mindestens 4.000 Stunden Videoplayback kommen. Die öffentliche Wiedergabe von Kurzvideos trägt zu dieser Soll-Zeit (seit 2023) nicht mehr bei. Dafür kann man die Playback-Hürde auch schaffen, wenn eigene Youtube-Shorts innerhalb der letzten 90 Tage satte 10 Millionen Aufrufe erzielt haben. Alle Infos zum Partnerprogramm erhalten Sie auch von Google.
Hat man es ins Partnerprogramm geschafft, lassen sich Werbespots, die Google von seinen Partnern erhält, mühelos in eigene Videos einbinden. Je nachdem, wie viele Nutzer solche Spots ansehen oder einem Werbe-Link folgen, fällt die Bezahlung für den Kanalinhaber dann unterschiedlich aus.
Auch die Zielgruppe und der Inhalt eines Videos kann großen Einfluss auf die Vergütung haben. Ein monetarisiertes Video, das 100.000-mal wiedergegeben wurde, kann beispielsweise zwischen 500 und 2.500 US-Dollar einbringen.
Einnahmen aus Kanal-Mitgliedschaften
Das Sammeln von Abonnenten hat zwar keinen direkten Einfluss auf das Geld, das man bei Youtube verdienen kann – sogenannte Kanal-Mitgliedschaften aber durchaus. Ab 0,99 Euro können Zuschauer eine solche Mitgliedschaft abschließen – die Effekte sind dann ähnlich wie bei Twitch: Kanal-Mitglieder erhalten Emojis und Logos, die „normale“ Besucher nicht nutzen dürfen.

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Auch exklusive Extras können Kanal-Betreiber solchen Mitgliedern zur Verfügung stellen, etwa Privilegien im Chat. Wenn Sie sich dafür entscheiden, auch für Ihren Kanal so eine Mitgliedschaft anzubieten (es spricht nichts dagegen) dann sollten Sie in Ihren Videos regelmäßig (aber unaufdringlich!) auf das Angebot hinweisen. Sie können auch einen Live-Chat nur für zahlende Mitglieder öffnen. Das ist ein geschicktes Mittel, um die Funktion gleichzeitig zu bewerben und sie Besuchern lukrativ zu machen.
Einnahmen mit Affiliate-Links
Beim Affiliate-Marketing bewirbt man Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die dafür dann eine Provision zahlen – in der Regel müssen Follower solchen Kaufempfehlung über einen individuellen Link folgen. Partner und Hintergrundinfos zum Affiliate-Marketing finden Sie beispielsweise bei Affiliate-Marketing oder bei 100partnerprogramme.

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Die Provisionen fallen hier sehr unterschiedlich aus, je nachdem, welches Produkt oder Angebot man bewirbt. Es ist aber ein effiziente und nicht allzu aufdringliche Möglichkeit, mit Youtube Geld zu verdienen, weil sich solche Links dezent etwa im Beschreibungstext platzieren lassen. Ob Sie das verlinkte Produkt dann mit einem eigenen Video behandeln, oder es nur am Rande erwähnen, bleibt Ihnen überlassen.
Produkte vorstellen und verkaufen
Weil Youtube so eine beliebte und lebendige Plattform ist, können Sie damit auch einfach Werbung oder Präsentationen eigener Produkte hochladen. Das bietet sich natürlich besonders für Dinge an, die von einer filmischen Darstellung profitieren – Ihr neuestes E-Book ist dafür also eher weniger geeignet.
Fast alles andere kann man mit Bildern und Sprache aber hervorragend bewerben oder zum Verkauf anbieten. Vergessen Sie dann aber nicht, den Link zu Ihrer Webseite oder zu Ihrem Webshop sichtbar einzufügen.
Crowdfunding nutzen
Mitunter kann es sich lohnen, das Einkommen, dass Sie mit Youtube erzeugen, nicht über die Plattform selbst laufen zu lassen, von Werbeeinnahmen behält das Unternehmen ja ein großzügiges Stück ein. Als Alternative stehen Ihnen Crowdfunding Plattformen wie Patreon zur Verfügung. Zuschauer, Fans und Supporter können Sie dort mit Zahlungen direkt unterstützen. Etwa im monatlichen Turnus oder pro freigegebenem Content.
Solche Anbieter behalten ihrerseits aber auch einen Teil der erzielten Einnahmen ein. Bei Patreon sind das beispielsweise 15 Cent plus 5 Prozent bei Zahlungen unter 3 Euro und 35 Cent plus 3,4 Prozent für Zahlungen über 3 Euro. Wichtig: Eine Aufforderung zum Support via Patreon und entsprechende Links zu dem Portal sollten Sie in Ihren Beschreibungen und in Videos unbedingt erwähnen.
Ähnlich wie Patreon funktionieren auch:
Produktplatzierungen
Produktplatzierungen sind auf Youtube in Ordnung – solange diese für Zuschauer auch als solche gekennzeichnet sind. In den Videodetails müssen Sie dann auch das Kästchen für bezahlte Werbung auswählen. Willkommener Vorteil dieser Werbe-Art: Platzierte Produkte darf man im Anschluss oft behalten.

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Bleibt die Frage, wie man an entsprechende Produkte und Unternehmen herankommt. Hat man bereits einen erfolgreichen und aktiven Youtube-Kanal mit entsprechender Zielgruppe, dann treten interessierte Unternehmen mit solchen Angeboten mitunter von selbst an Youtuber heran. Passiert das nicht, muss man sich selbst auf die Suche nach geeigneten Partnern machen und Anbieter/Hersteller kontaktieren.
Hinweis: Werbung für Schönheits-OPs, verschreibungspflichtige Arzneimittel, Alkohol, Tabak oder Glücksspiel ist in Deutschland verboten.
Geld verdienen mit Youtube: Diese Tipps helfen
Damit der Youtube-Rubel schneller rollt, können Sie sich einiger Tipps und Tricks bedienen.
Die richtige Länge von Videos
Versuchen Sie nach Möglichkeit, Ihren Youtube-Videos mindestens eine Länge von 10 Minuten zu geben. Das bietet sich natürlich nicht für jede Art von Content an, gilt aber als wichtige Schwelle für die Monetarisierung. Längere Videos bieten mehr Raum für Werbeeinblendungen und rutschen im Ranking für gewöhnlich auch schneller nach oben – womit sie auch öfter aufgerufen werden.
Relevanz ist das A und O
Klingt banal, wird aber trotzdem gerne unterschätzt: Wer keine relevanten Inhalte produziert, der gewinnt keine Zuschauer und damit auch keine Werbeeinnahmen. Sie müssen natürlich nicht gleich erklären, wie ein Fusionsreaktor funktioniert. Man sollte sich aber bei jedem Video die Frage stellen, welchen Nutzen ein Zuschauer vom eigenen Filmchen eigentlich hat. Praktische Inhalte wie Tests, Rezensionen oder Ratgeber sind stets beliebt, ebenso Comedy, Unterhaltung und Reaction-Videos.
Kooperationen können lukrativ sein
Die Zusammenarbeit mit anderen Youtubern kann ein vielversprechendes Mittel sein, mehr Klicks und Besucher zu erhalten. Am besten suchen Sie sich einen Content-Ersteller, der mit ähnlichen Inhalten vertreten ist und schlagen eine Kooperation vor. Gemeinsame Videos können Sie dann auf beiden Kanälen posten. Damit können beide Seiten neue Zuschauer kontakten, die an sich ja bereits Interesse am behandelten Content haben.
Regelmäßig Inhalte liefern
In der digitalen Welt wird alles schnell vergessen, Zuschauer und Kanalbesucher haben ja nun wirklich keinen Mangel an Unterhaltungsmöglichkeiten. Sollen sich Nutzer an Ihren Content erinnern und dazu vielleicht irgendwann sogar eine Verbindung aufbauen, dann müssen Sie sich regelmäßig zeigen. Am besten posten Sie neue Videos zu festen Terminen. Das hilft beim Aufbauen einer Community und der eigenen Marke.
Gute Beschreibungen texten
Bei Youtube dreht sich nicht alles nur um Videos, auch die zugehörigen Beschreibungstexte sind wichtig. Hier sollten Sie kurz und prägnant darstellen, was Ihre Videos für Zuschauer attraktiv macht und wichtige Keywords unterbringen. Auch Links, etwa zu Patreon oder zu weiteren Social-Media-Kanälen können Sie da sinnvoll unterbringen.
AdSense, AdMob und Google Ad Manager – was ist das alles?
Wer sich mit Werbung im Google-Universum beschäftigt, der kommt um ein paar typische Begriffe nicht herum. Wir erklären kurz, worum es bei den wichtigsten geht.
AdSense: Das ist das Werbenetzwerk von Google, mit dem man kostenlos Werbung schalten kann, für die dann Einnahmen winken. Das System ist seit 2003 im Einsatz und findet thematisch passende Inhalte automatisch. Hier gibt’s genauere Infos.
AdMob: AdMob, das setzt sich zusammen aus „Advertising“ und „Mobile“ – es geht also um mobile Werbung. Das Netzwerk schultert monatlich rund 40 Milliarden Werbeschaltungen. Hier gibt’s weitere Infos.
Google Ad Manager: Das ist eine Verwaltungsplattform von Google, die auch andere Werbenetzwerke unterstützt, etwa Ad Exchange. Nutzer erhalten damit viele nützliche Infos und können eigene Angebote im Web gezielt monetarisieren. Weitere Infos zum Ad Manager.
Weitere Möglichkeiten, online Geld zu verdienen: