Unsere Wertung
Pro
- Umfangreiche Analyse der Körperwerte
- Detailreiche Darstellung in der Withings Health Mate App
- 6-Kanal-EKG
- Pulswellengeschwindigkeit, Gefäßalter, Puls, Nervengesundheit
- Leichte Einrichtung
Kontra
- Teuer, derzeit nicht bei Amazon, Mediamarkt & Co. erhältlich
- Relativ langer Messvorgang
- Für Gelegenheitsnutzer zu viele Informationen
- Keine Nutzung ohne Daten in der Cloud möglich
Fazit
Teuer aber gut. So lautet das Fazit für die Withings Body Scan. Die Körperanalysewaage liefert eine Fülle von Informationen zu Ihrem Körper und Ihrer Fitness. Ambitionierte (Freizeit)-Sportler und besonders gesundheitsbewusste Zeitgenossen wird diese Waage begeistern. Auch Menschen mit Gesundheitsproblemen dürften von der Withings Body Scan profitieren. Wichtig: Die Waage stellt auch ohne das optionale kostenpflichtige Health+-Abonnement den vollen Funktionsumfang zur Verfügung.
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Allerdings wird man von der Datenfülle fast erschlagen. Wer nur gelegentlich sein Gewicht ermitteln und den Körperfettanteil grob im Auge behalten möchte, fährt mit einem preisgünstigeren Modell besser. Geeignete Modelle finden Sie hier: Körperfettwaagen & Körperanalysewaagen: Marktüberblick, Kaufberatung, Test 2023
Erster Eindruck: Hochwertig und mit ausziehbarem Griff
Die Waage ist wie auch andere Withings-Waagen mit Glas überzogen und sieht schick aus. Sie besitzt aber zusätzlich ein ausziehbares Griffstück, das Sie an einem Kabel hochziehen, wenn Sie auf der Waage stehen.
Solche Griffstücke kennen wir schon von der Beurer BF105 und von der Omron BF511. Allerdings gibt es zu diesen anderen Waagen einen großen Unterschied: Bei der Withings Body Scan sind im Griffstück auch noch vier der insgesamt sechs EKG-Sensoren der Waage verbaut: Zwei für die beiden Daumen und zwei für die beiden Hände. Die beiden anderen EKG-Sensoren sind in der eigentlichen Waage für die beiden Füße integriert.
Die Griffstücke sind somit für eine möglichst genaue Segmentanalyse (Muskel- und Fettanteil bei Rumpf, Armen und Beinen) und für das 6-Kanal-EKG erforderlich. Der Griff findet bei Nichtbenutzung seinen Platz in einer Auflage am oberen Rand der Waage.
Die Waage ist relativ schwer und fühlt sich hochwertig an. Das Farbdisplay lässt sich problemlos ablesen. Es zeigt hintereinander, wie von anderen Withings-Waagen gewohnt, alle ermittelten Werte an. Am Schluss erscheinen sogar Wetter- und Luftqualitätsdaten, falls Sie das möchten. Die Werte, die das Display anzeigen soll, können Sie in der App auswählen.

Withings
Sie laden die Waage mit dem beiliegenden USB-C-Kabel auf. Eine Akku-Ladung soll bis zu einem Jahr halten.
Lieferumfang: Waage mit Handgriff, USB-C-Kabel (allerdings ohne Netzadapter), Kabelstopper und Wandhalterung. Kurzanleitung.
Einrichtung: Einfach der App folgen
Ohne die Withings Health Mate”-App geht nichts. Laden Sie diese also herunter: Hier finden Sie die iOS-Version und hier die Android-Version. Danach ist die Inbetriebnahme der Withings Body Scan sehr einfach, die App samt Waage nimmt Sie bei der Hand.
Nachdem die Waage mit dem Smartphone via Bluetooth gekoppelt und gegebenenfalls (aber nicht zwingend) auch mit Ihrem WLAN verbunden ist, stellt Ihnen die Withings-App die Body Scan Punkt für Punkt vor und richtet diese ein.
Mit der WLAN-Anbindung gab es bei der Einrichtung aber Probleme. Der WLAN-Chip in der Body Scan ist offensichtlich nicht sehr leistungsfähig. Stellen Sie die Waage also zur erstmaligen Verbindung mit dem WLAN direkt neben den Router. Falls Sie aber auf die WLAN-Koppelung verzichten wollen, dann werden ihre Daten immer direkt zum Smartphone via Bluetooth übertragen.
Wichtig: Die Messergebnisse werden auch bei der ausschließlichen Einrichtung per Bluetooth immer mit dem zugehörigen Withings-Account des Nutzers synchronisiert, der bei der ersten Einrichtung über die Withings-App angelegt wird. Über das Benutzerkonto können die Daten auf allen mobilen Geräten des Nutzers und über die Withings-Web-App eingesehen werden.
Die Waage lässt sich also nicht ohne Cloud-Dienst nutzen. Wer damit ein Problem hat, dass die eigenen Gesundheitsdaten auf einem Server landen, muss zu einer anderen Waage greifen.
Bedienung der Withings Body Scan
Haben Sie die Waage einmal eingerichtet, ist die Benutzung denkbar einfach: Stellen Sie die Waage auf einen glatten Boden (nicht auf einen Teppich oder ähnliches), stellen Sie sich auf die Waage, ziehen Sie das Griffstück zu sich hoch – und warten Sie. Denn die Waage braucht nun über eine Minute (circa 1:18 Minuten ohne Anzeige der Wetterdaten und der Luftqualität; allein das EKG benötigt 30 Sekunden), um alle Werte zu ermitteln. Ein kompletter Wiegevorgang dauert also vergleichsweise lange.

Withings
Wichtig ist dabei, dass Ihre beiden Daumen und die Hände korrekt die vier Sensorflächen des Handgriffes berühren. Zudem müssen Sie natürlich barfuß auf der Waage stehen. Außerdem sollten Ihr Puls nicht zu hoch sein, weil die Waage sonst kein korrektes EKG aufzeichnen kann.
Achten Sie auf eine korrekte Körperhaltung, um falsche Messergebnisse zu vermeiden. Withings rät:
Um genaue Messergebnisse bei der segmentalen Körperanalyse zu erhalten, ist es wichtig zu vermeiden, dass die Arme den Körper, die Hände die Beine oder die Beine einander berühren. Ein Haut-zu-Kontakt während der Messung kann bspw. durch das Tragen leichter Kleidung verhindert werden. Mehr Informationen finden Sie auch hier: Body Scan – bewährte Praktiken für die Messung der segmentalen Körperzusammensetzung.
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Video-Anleitung zur richtigen Handgriffhaltung und zum korrekten Wiegen:
Body Scan erfasst bis zu acht Benutzer unabhängig voneinander.
Withings Health Mate App: Sehr viele Detailinformationen
Zwar zeigt die Waage während des Messvorgangs bereits einige Werte an, doch der ganze Datenschatz offenbart sich erst in der App. Zunächst einmal zeigt die App natürlich das bei der letzten Messung ermittelte Gewicht, aber auch das Gefäßalter, die Pulswellengeschwindigkeit, die Herzfrequenz, die Nervengesundheit (die Waage soll Hinweise auf eine autonome periphere Neuropathie erkennen) und das EKG. Sie sehen auch den Anteil des viszeralen Fetts.

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Zudem sehen Sie auf dem Home-Bildschirm der App auch Daten aus anderen Apps beziehungsweise von Apple Health wie zum Beispiel die Schrittzahl, die Sauerstoffsättigung (diesen Wert kann die Waage nicht ermitteln, er wird zum Beispiel von einer Smartwatch wie der Huawei Watch D übernommen), die Schlafdauer oder auch die Aufzeichnungen von sportlichen Aktivitäten. Soweit möglich befindet sich dabei immer ein kleiner Graph, der die jüngste Entwicklung veranschaulicht.
Doch wenn Sie einen dieser Bereiche antippen, dann entfaltet die App ihre ganze Datenpracht. Zu den Parametern sehen Sie den Verlauf und können so Erfolge und Rückschläge erkennen. Diese Darstellung der zeitlichen Entwicklung ist eine besondere Stärke der App. Und es geht noch besser: Tippen Sie auf Körperzusammensetzung, so sehen Sie genau, wie sich Muskelmasse, Körperfettanteil und Knochenmasse verteilen und entwickelt haben. Dank der Grafiken sehen Sie sofort alle Details: sehr anschaulich!

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Cooles Extra: Sie erkennen, wie sich Muskelanteil und Fettanteil auf Rumpf, Arme und Beine verteilen. Das nennt sich “segmentale Körperzusammensetzung”. Diese Informationen ermöglichen ein gezieltes Krafttraining, um Schwachstellen zu beseitigen. Sind beispielsweise Ihre Beinmuskeln schwächer ausgebildet als Ihre Arm- und Rumpfmuskulatur, dann könnten Sie das zum Anlass nehmen für ein gezieltes Krafttraining Ihrer Beine. Ein Manko gibt es aber bei der “Aufschlüsselung der Körperzusammensetzung”: Zu den Körpersegmentwerten gibt es keine Diagramme und somit sehen Sie nicht den Verlauf der Muskel- und Fettentwicklung bei Armen, Beinen und Rumpf. Sondern die App zeigt immer nur den Stand der letzten Messung.

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Tipp: Sie können bei der Angabe der Körperfettwerte und des Muskelanteils von der Kilogramm- zur Prozentangabe wechseln. Dazu gehen Sie in der Withings-Mate-App beim Home-Bildschirm auf das Messergebnis der Körperzusammensetzung und scrollen dann ganz nach unten zum Bereich “Optionen“. Dort können Sie “Körperzusammensetzung in %” aktivieren.
Wer sich wirklich gründlich mit seinem Körper auseinandersetzen will, dürfte an den vielen Daten in der App Gefallen finden. Doch für den Durchschnittsanwender dürfte das fast ein Informations-Overflow sein: Man wird förmlich erschlagen und obendrein in der App durch “Health Insights” ständig auf selbst geringfügige Entwicklungen wie leichte Gewichtszunahmen oder -abnahmen hingewiesen. Das kann man zum Glück abschalten.
Da die Waage zudem relativ teuer ist, dürften die typischen Zielgruppen für alle diese Informationen nur sehr ambitionierte Sport-Enthusiasten oder Menschen mit Herzproblemen sein, kaum aber Gelegenheitssportler oder Menschen, die einfach nur ihr Gewicht im Auge behalten wollen.
Ihre Gesundheitsdaten landen in der Withings-Cloud. Dessen sollten Sie sich bewusst sein. Außerdem besteht in der App die Möglichkeit, Ihre Daten mit anderen zu teilen. Seien Sie da also vorsichtig.
Übrigens: Den Blutdruck messen kann die Waage nicht, dafür empfiehlt sich weiterhin ein Blutdruckmessgerät oder die Huawei Watch D.
Health+-Abonnement als kostenpflichtige Option
Mit Health+ bietet Withings ein kostenpflichtiges Abonnement mit Übungen und Anleitungen an, mit dem Sie schlechte Gewohnheiten ablegen und Ihre Gesundheit verbessern können. Aus einer Datenbank wählen Sie die Gewohnheit aus, die sie entsprechend ihren eigenen Gesundheitszielen entwickeln möchten. Über einen Zeitraum von 6 Wochen werden Sie dann mit täglichen Aufgaben (Artikel lesen, Workouts, Zubereitung von Rezepten, Messanleitungen und Stimmungsaufzeichnungen) angeleitet, um ihr Ziel zu erreichen.
Wichtig: Sie können die Body-Scan-Waage auch vollständig ohne dieses kostenpflichtige Abonnement nutzen.
Schnittstellen zu Apple Health etc.
Die App unterstützt die Synchronisation mit Apple Health. Die “Withings Mate”-App übernimmt Daten aber nicht nur von Apple Health (und beispielsweise die vom iPhone aufgezeichnete Schrittzahl oder die von einer Apple Watch ermittelte Schlafdauer sowie die Sauerstoffsättigung), sondern auch aus anderen Quellen. Beispielsweise landen die von einem smarten Blutdruckmessgerät beziehungsweise von einer Smartwatch mit Blutdruckmessung wie der Huawei Watch D ermittelten Blutdruckwerte ebenfalls in der App.
Besonderheit: 6-Kanal-EKG
Die Withings-Body-Scan ist unseres Wissens die einzige Waage für das Zuhause, mit der man ein EKG mit sechs Ableitungen erstellen lassen kann (Smartwatches schaffen nur ein 1-Kanal-EKG). Eine EKG-Aufzeichnung dauert 30 Sekunden.
Allerdings ist das eine durchaus etwas fummelige Angelegenheit, wir kämpfen öfter mit Fehlermeldungen, die uns sagen, dass sich das EKG nicht erstellen ließ – wegen einer “schwachen Aufzeichnung”. Das Problem scheint öfter vorzukommen, denn Withings hat hierfür sogar eine eigene Hilfeseite. Lesen Sie sich die dort stehenden Hinweise genau durch. In den meisten Fällen klappt aber die Aufzeichnung des EKGs.
Für eine erfolgreiche EKG-Aufzeichnung ist es auf jeden Fall nötig, dass Sie von Anfang an den Griff mit beiden Händen so halten, dass Sie die Sensoren korrekt berühren und dass Sie mit nackten Füßen auf der Waage stehen. Sie sollten sich während der Messung zudem nicht bewegen. Achten Sie darauf, dass es bei der Aufnahme keinen Haut-zu-Haut-Kontakt gibt und dass Sie nicht sprechen.
Withings betont aber auf die Frage “Erkennt Body Scan auch andere Herzrhythmusstörungen als Vorhofflimmern?“:
Nein, aber Sie können die EKG-Messwerte mit Ärzten austauschen, so dass möglicherweise auch andere Herzrhythmusstörungen erkannt werden können.
Withings
Alternativen zur Withings Body Scan gibt es unseres Wissens nicht. Keine andere uns bekannte Waage erstellt ein 6-Kanal-EKG. Alle Smartwatches schaffen wiederum nur ein 1-Kanal-EKG.
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