Die Internationale Raumstation ISS (die Sie mit diesen Tools live verfolgen können) umkreist die Erde bereits seit 24 Jahren. Die Technik an Bord gilt mittlerweile als veraltet, aus diesem Grund wollen die internationalen Betreiber die Raumstation wohl im Jahr 2030 außer Dienst stellen. Dabei kann die ISS nicht einfach aufgegeben werden, sondern muss kontrolliert in der Atmosphäre verglühen, um nicht für immer als Weltraumschrott weitere Raketenstarts zu gefährden.
So soll die ISS enden
Bei diesem geplanten De-Orbit-Manöver taucht die ISS in einem steilen Winkel in die Atmosphäre der Erde ein und soll durch die dadurch entstehende Hitze weitgehend verbrennen. Die größeren Teile sollen den Planungen zufolge auf dem offenen Meer einschlagen, wo sie keinen Schaden anrichten können.
Die ISS wird, nachdem die letzte Besatzung sie verlassen hat, wohl im Januar 2031 ihre bereits reduzierte Flughöhe um die Erde weiter verringern und schließlich über unbewohntem Gebiet des Südpazifiks (SPOUA), und zwar über dem Gebiet um Point Nemo, in die Erdatmosphäre eintreten und großenteils verglühen. Die Reste der ISS stürzen dort dann ins Meer. Diese Gegend gilt als Raumschifffriedhof.
Das folgende Video zeigt eindrucksvoll, wie ein solches Manöver aussehen könnte. Von der Erde aus betrachtet, dürfte es sich ebenfalls um ein sehenswertes Spektakel handeln.
Eigenes Raumschiff geplant
Für die kontrollierte Zerstörung der ISS waren die Betreiber allerdings auf den russischen Progress-Raumfrachter angewiesen. Mit dessen Triebwerken sollte der Kurs der ISS so verändert werden, dass ein kontrollierter Absturz erfolgen kann.
Da sich die NASA aufgrund der weltpolitischen Lage nicht mehr auf eine russische Zusammenarbeit verlassen will, soll nun ein eigenes Raumschiff entwickelt werden, welches den Kurs der ISS entsprechend anpassen und somit die Zerstörung der Raumstation einleiten kann.
Schlechtes Verhältnis zu Russland
Hierzu wurde ein Budget von rund 180 Millionen US-Dollar eingeplant, mit dem ein Weltraumschlepper entstehen soll. Das “Space Tug“ getaufte Fahrzeug soll laut NASA die Unabhängigkeit von Russland erhöhen und so den Zeitpunkt des geplanten De-Orbit garantieren.
Russland hatte schon mehrfach damit gedroht, bereits 2024 aus dem ISS-Programm aussteigen zu wollen. Der Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte sogar die Drohung ausgesprochen, die ISS über Europa oder den USA abstürzen zu lassen.
Nachfolge der ISS
Die Nachfolge der ISS sollen Raumstationen von privaten Betreibern wie zum Beispiel Blue Origin antreten, die die NASA nutzen kann.
Die Details zur Planung der letzten Jahre der ISS können Sie diesem NASA-Bericht entnehmen.
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