Endlich, Forza Motorsport 8. Forza Motorsport 7 kam 2017, ein Launch-Titel der Xbox One. Jetzt fährt nach extrem langer Entwicklungszeit das 2023er Forza auf die Ziellinie zu: Unser Daumen pulsiert, der Porsche Mission R kann die grüne Signalleuchte kaum abwarten. Wie ein wildes Pferd schabt der futuristische Zuffenhausener mit den Hufen. Ein unglaublich spannendes Auto, weil Elektrosportler ihre PS instant auf die Straße bringen. Ein Vertreter jener Rennsport-Zukunft, die sauber ist und einen ganz eigenen Sound hat.

Die Physik jedes Reifens wird an sechs Punkten statt an einem abgetastet, was man direkt im Fahrgefühl spürt. Ob des dynamischen Wetterverlaufs, wird sich auch die Reifentemperatur stark ändern, je nachdem wie heiß oder kalt der Kurs ist.
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Vorbei das wilde Gebrüll der V8-Motoren, der Porsche entfesselt die unfassbare Kraft von 1000 Pferdestärken bei nur 1.600 Kilo Gewicht, während er galant wie ein Raumschiff aus Star Wars los zischt. Mehr wie der Jedi-Gleiter von Obi-Wan als ein Kampfjet, denn so hörten sich die alten Forzas ja meistens an.
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Wer aber auf das Gaspedal tritt, der merkt, dass auch Elektro-Motorsportler richtig Sound entwickeln können. Es ist eben nur anders, mehr wie eine hochfahrende Turbine. Sie sitzen ja in einem Hightech-Cayman, angeschlossen an eine 900 Volt Batterie, die sich quasi in Schüben entlädt – das klingt wirklich als würde die Enterprise gerade ihre Warp-Turbinen hochfahren.

Wir leben gerade in dieser wilden Ära, wo Elektro-Supersportler zwar zahm klingen, aber unglaublich viel PS direkt auf die Straße bringen. Wer beim Porsche Mission R aufs Gaspedal tritt, ist drei Augenblicke später bei 300 km/h auf der Geraden.
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Sehr futuristisch, aber viel lauter, als man es von Elektroautos kennt, die fast lautlos über die Straße schweben. Nun fahren Sie oder Ihre Nachbarn aber auch kein 1000 PS-Elektro-Monster. Ein spannendes Auto, das seine Performance nahezu ohne Verzögerung auf die Straße bringt. Von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden. Aber keine Sorge liebe Freunde von V8-Motoren:
Turn 10 Studios lassen es auch richtig röhren, entfesseln die Macht und Kraft von Benzinern mit Dolby Atmos. Der Sound war es immer, was ein Forza definiert hat, und das wissen natürlich auch die Mannen von Turn 10.

Raytracing in Kombination mit starkem Regen bei Nacht kreiert eine ganz eigene Aura, ein sehr authentisches Motorsport-Gefühl. Es ist spannend, wie Turn 10 seinen dynamischen Wetter-Wechsel auf den Grip der Reifen überträgt.
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Tunen wir unsere Autos, werden wir das hören: Höherer Anpressdruck, Schweller hinten, mehr Motorleistung – da darf gerne das Wohnzimmer wackeln und die Sonos-Soundanlage alles rausholen. Besser noch: Dolby Atmos erlaubt es in der Abmischung dynamische Soundprofile einzuspielen – Forza Motorsport 2023 klingt ganz anders in der Außenkamera, am Auspuff klebend als aus der Fahrerperspektive. Draußen hört man das Geknatter von 23 V8-Saugern an der Startlinie – geil, so muss Motorsport klingen.
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Ein Rennspiel mit Muscle Cars, V8-Löwen, aber auch der Elektro-Motorsport-Zukunft

Forza Motorsport 2023 zelebriert den kraftvollem V8-Sound von LeMans-Rennwagen, gerade auch mit dieser Dolby-Atmos-Integration, die uns das Auto wirklich fühlen lassen.
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Aber wie gesagt: Das 2023er Forza Motorsport will ein modernes Rennspiel sein. Eines, das beide Welten vereint und uns beide spielen lässt – die gute alte V8- und V12-Welt, druckvoller, Benzin-getriebener Motorsport und die neue elektrische Welt. Wer mal einen Porsche Taycan gefahren ist, der weiß wie explosiv Elektroautos beschleunigen können. Sie müssen nicht erst anlaufen, sie bringen die PS quasi aus dem Stand auf die Strecke. Ein anderes Fahrgefühl, ein neues Fahrgefühl – hier auf dem Kyalami Grand Prix Circuit. Der erste Kurs in Südafrika, gar nicht weit entfernt von Johannesburg. Dort lief gerade erst die DTM, die Formel 1 soll folgen.
4K-Gameplay des 2023er Forza Motorsport:
Richtig hartes Ding: Bereits hundert Meter nach dem Start die erste Kurve – genannt The Kink. Eine Vollgas-Rechtskurve. Hier wird der Gasfuß durchgedrückt und so ein Elektro-Porsche kann zeigen, was 1000 PS heute kaufen. Kurz darauf werden die Kurven enger – immer wieder zweiter Gang, tief reingehen, smooth reinbremsen. Wer hier den Cowboy spielt, der fliegt aus der Strecke. Ein feiner Kurs für Forza-Profis, hier ist ein ruhiger Gasfuß gefragt, aber auch verdammt gutes Timing.
Was Kyalami so anspruchsvoll macht, sind die starken Höhenunterschiede – aus der Kurve müssen Sie hart rausbeschleunigen, um nicht zu viel Speed zu verlieren, aber auch die Bremspunkte immer schön treffen, weil es gerne eng reingeht.

Es ist erstaunlich, wie weit die Gamesbranche hinter Hollywood zurückgefallen ist. Es wird Zeit, dass Studios viel stärker auf Dolby Atmos setzen, das so eine Luftansaugstutzen auf der Motorhaube regelrecht vibrieren lässt.
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In Sachen Strecken-Portfolio fährt Turn 10 mit 20 Kursen auf, verrät aber noch erstaunlich wenig, was immer spannend ist. Es gibt natürlich die ganzen Klassiker, die nicht fehlen dürfen wie Spa-Francorchamps und Laguna Seca – übrigens nicht nur im modernen, sondern auch historischem Layout, was uns gut gefällt. Auch andere Evergreens wie Bathurst, Brands Hatch, Hockenheim & Co. werden sicherlich wiederkehren, aber wir dürften uns hoffentlich auch auf Tracks neuer Motorsport-Imperien freuen – Jeddah hat etwa mit dem Saudi Arabian Grand Prix einen Kurs, der komplett bei Nacht gefahren wird. Generell gibt es ja einen Tag-Nacht-Wechsel, der sich genauso auf die Temperatur der Reifen auswirken soll, wie das dynamische Wettermodell.
Schadensmodell: GT- und Tourenwagen wird physikalisch korrekt zerlegt

Wie diese Corvette Racing C8 hier gerade hochgeschleudert wird, wie der Body eingedrückt wird, der Lack zerkratzt wird und sich das auf die Reflektionen via Ractracing auswirkt, ist der Hammer.
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Wenn es in Forza Motorsport 8 kracht, dann aber richtig! Wie Turn 10 hier gerade so einen bulligen Corvette Racing C8R zerlegt, das sieht schon sehr beeindruckend aus. Die Entwickler nutzen ein Spektralphometer, um Autolacke realistisch zu simulieren – sprich, beim Aufprall werden diese physikalisch korrekt abgesplittert, was sich ob des Raytracing-Ansatzes auch in der Spiegelung des jetzt völlig zerkratzten Lackes zeigt. Das sieht man besonders schön bei einem Audi GT4, der aussieht wie eine Ölsardine, auf die jemand draufgetreten hat. Zudem ist der Schaden voll kontextsensitiv.

Okay, dieser Audi GT4 wurde zusammengefaltet wie eine Öl-Sardine. Das ist wirklich krass, so realistisch wurden Autos noch nie gecrasht, wenn Sie mal auf die feinen Nuancen achten, wie die feinen Dellen, Kratzer am Lack etc.
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Crashen wir frontal in die Bande, wird der Motorraum eingedellt und die Kraft des Autos wirkt nach vorne. Bremsen wir vorher ab und schrammen quasi an der Bande entlang, wird der Lack des ganzen Motorsportlers auf dieser Seite zerkratzt oder sogar abgerissen. Dafür wurde ein spezielles System entwickelt, welches den Glanzgrad basierend auf der Zerstörung einordnet. Das Microsoft-Studio simuliert dabei die Dicke des Lacks und auch die Richtung der Beschädigung, sprich den Winkel des Aufpralls, der ja über die Kräfte entscheidet, die hier wirken.

Natürlich hat Forza Motorsport 2023 die sexy Shots – Raytracing, welches Farben und Regen in diese faszinierende Aura verwandeln – der Cyberpunkt-2077-Effekt. Aber Turn 10 nutzt die Technologie eben auch als Mechanik.
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Nun wird so ein GT-Auto nicht völlig zerstört, weil das auch in der Realität nicht der Fall ist, dafür sind diese ja speziell konstruiert. Es wird also der Motorraum eingedrückt, nicht zerquetscht, was Motorsport-Fans ob des Grades an Realismus gefallen dürfte. Gut sehen können wir z. B. auch, dass die Felgen richtig zerkratzt werden. Frisch polierte Felgen glänzen herrlich bei direkter Sonneneinstrahlung am Start. Nach ein paar Runden bei entsprechendem Wetter werden diese von hochwirbelnden kleinen Steinen etwa zerkratzt, wenn wir uns einen Ausflug ins Kiesbett erlauben.

Forza Motorsport ist sehr gut darin diese Essenz von Motorsport zu zeigen. Von Autos, die diese perfekt polierten Felgen zu Beginn des Rennens haben, die im Scheinwerfer-Licht blinken. Und komplett zerkratzt sind nach dem ersten Rempler.
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Klare Nummer, das hier ist nicht Burnout, sprich der Fokus liegt auf Realismus. Bei einem richtigen GT-Auto wird ob des Überrollbügel und der Sicherheitszelle auch nicht das komplett Auto zerquetscht – das Ziel ist es, dass, egal welche Kraft wirkt, sich die Tür nicht so weit in den Innenraum drückt, dass sie den Fahrer einschließt, damit dieser bei einem Crash und entsprechender Feuergefahr schnell gerettet werden kann.
Dafür wird der Reifenabrieb realistisch simuliert – wer ein paar harte Vollbremsungen hinlegen muss, der wird das im Verlauf eines Rennens spüren und natürlich wirkt sich auch die Anzahl der Kurven und in welchem Winkel wir reingehen darauf aus, wie der Bremsgrad und damit die Abnutzung des Profils steigt.
500 Rennautos, realistischer Reifenabrief und sehr viel mehr Simulation

Dynamische Wetter-Wechsel sind nicht nur ein Technik-Gimmick: Verschwindet die Sonne, kühlt die Strecke ab. Ist es richtig kalt, dauert es länger, bis die Reifen warm werden und der Grip ändert sich.
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In puncto Simulations-Engine hat sich Turn 10 einiges anfallen lassen: Die Physik jedes Reifens wird an sechs Punkten statt an einem abgetastet, und zwar mit der achtfachen Anzahl von Abtastungen pro Sekunde, was eine 48-fache Verbesserung der Genauigkeit der Physikberechnungen pro Reifen gegenüber Forza Motorsport 7 bedeutet.
Zu den neuen Gameplay-Mechaniken gehören entsprechend auch wählbare Reifenmischungen, Reifen- und Kraftstoffmanagement und “Car-Building”, was auf eine tiefgreifende Anpassung der mechanischen Modifikation hindeutet. 800 Custom-Designs soll es geben für 500 Autos.

Forza 2023 hat die Standards, die wir erwarten – die Lambos und McLarens dieser Welt, aber auch völlig durchgedrehte Roaster mit offenen Motoren, wo Turn 10s Engine-Team zeigen kann, wie sexy Raytracing Chrom glänzen lässt.
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Auch an der Startlinie mangelt es nicht an Abwechslung:
Hier finden wir puren Luxus für Millionäre wieder – den 2018er Bugatti Chiron, 2016er Lamborghini Centenario, den brandneuen Huracán EVO oder McLaren P1 – die Legende, die damals das Cover von Forza Motorsport 7 zierte.
Von Porsche gibt es viele GT-Varianten – der Porsche 911 GT2 RS, der neuere GT3 RS, aber auch ein paar Luxus-Varianten wie der Porsche 918 Spyder oder die Renn-Version des Taycan, der Porsche Mission R. Unglaublich spannend ist Forza Motorsport 8 auch deshalb, weil gerade der Motorsport fast schon verzweifelt versucht, Elektro-Autos sexy zu machen.
Matthias Malmedie ist den Porsche Mission R gerade gefahren und hatte richtig Spaß:
Wer mal bei der Formel E war, der merkt, dass da einfach etwas fehlt – wenn so ein Formel-1-Auto an dir vorbeirauscht, dann ist das geil. Den hört man von weitem, so muss Motorsport sein. So ein Formel-E-Auto hat auch brutal Power, aber es klingt eher wie eine getunte Carrera-Rennbahn.
Aber Elektroautos sind durchaus spannend: So ein Porsche Mission R zeigt z. B., wie eng der in eine Kurve geht und wie schön er reinarbeitet – so ein Elektro-Supersportler beschleunigt ja förmlich explosiv – es gibt keine Verzögerung zwischen dem Treten aufs Gaspedal und volle Leistung.

Wir freuen uns besonders darauf, wie unterschiedlich sich diese ganzen Motorklassen anfühlen. Was wir so hören, muss der Porsche Mission R eine absolute Rakete sein, weil die 900-Volt-Batterie die 1000 PS instant hochfahren.
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Wir sind insofern sehr gespannt, wie sich letztlich Elektro-Sportler in Forza Motorsport 8 unterscheiden werden, weil die einen Bremspunkt ganz anders treffen und aus der Kurve viel schneller rausbeschleunigen können als ein Benziner. Das merkt man ja schon bei so einem simplen Tesla, umso mehr natürlich bei einer Rakete wie dem Porsche Mission R. Das wird ein richtig spannender Ritt für die Forza-Community, weil Elektro-Motoren bedingen, dass man ein Auto ganz anders lesen musst. Man hört viel weniger raus, was da gerade arbeitet, was harmoniert und hat letztlich ein ganz anderes Fahrgefühl. Die nächste Motorsport-Generation.