Wir verlassen uns darauf, mit Magnetstreifen oder Smartphone bezahlen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese elektronischen Zahlungsmittel zeitweise oder gar dauerhaft ausfallen, ist gering. Doch das damit verbundene Risiko ist bedenkenswert. Was tun, wenn die Hausbank eines Tages per SMS mitteilt, dass aufgrund eines IT-Problems weder Zahlungen noch Abhebungen möglich sind?
Wie wäre es, am Morgen eines geplanten Großeinkaufs von der Radiomeldung geweckt zu werden, dass aufgrund eines Hackerangriffs elektronischer Zahlungsverkehr auf nicht absehbare Zeit unmöglich ist? Oder noch beunruhigender: Das Licht im Bad geht nicht an und ein Blick auf das im Akkubetrieb laufende Smartphone macht einem klar, dass es in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall kam.
Es gibt – gerade heute – gute Gründe, stets über eine gewisse Menge an Bargeld zu verfügen, um in einem solchen Worst-Case-Szenario nicht völlig mittellos dazustehen. Stellt sich nur die Frage, wo sich Geld sicher und gleichzeitig leicht zugänglich aufbewahren lässt. Ein großes Loch im Garten graben oder einfach unter die Matratze legen? PC-WELT kennt bessere Alternativen und gibt handfeste Tipps.
Überlegungen zur Aufbewahrung vorab
Bevor Sie loslegen, sollten Sie zwei simple, aber zentrale Dinge bedenken: Erstens hängt die Wahl der Versteckmethode maßgeblich von der Menge der Wertgegenstände ab. Schließlich benötigt das Bündel Hunderter etwas mehr Sicherheit als eine kleine Dose mit Münzen.
Zweitens sollten Sie davon ausgehen, dass ein Versteck, das Ihnen selber besonders originell erscheint, auch aus der Sicht eines Einbrechers zu den Stellen im Haus gehört, die er als erstes durchsuchen würde. Betten, Kleiderschränke, Kaffeedosen oder Bücherregale sind daher nicht zu empfehlen, vor allem dann nicht, wenn Sie größere Summen aufbewahren wollen.
Kreative Versteckideen für Bargeld – aber nicht wirklich sicher
Wer sich im Netz mit dem Thema beschäftigt, stößt schnell auf fantasievolle Produkte wie Uhrentresore oder präparierte Konservendosen.

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Doch wie sicher sind solche Verstecke? Professionelle Diebe werden solche kreativen Verstecke aus dem Netz kennen und zielgenau nach der einzigen Raviolidose im Regal oder der auffällig dicken Wanduhr greifen.
Sicherheit bringt der Tresor
Laut Polizei ist der sicherste Aufbewahrungsort zu Hause noch immer der Tresor. Eine einfache Geldkassette ist schon für rund zehn Euro zu haben. Doch Langfinger können diese einfach mitnehmen. In welcher Kombination eine einfache Geldkassette dennoch Sinn ergibt, lesen Sie weiter unten.
Mehr Sicherheit versprechen Safes. Für unter hundert Euro gibt es bereits Varianten, wie man sie aus Hotelzimmern und Ferienwohnungen kennt. Wird so ein kleiner Tresor in einen Schrank oder sogar in die Wand eingebaut, haben es Diebe schwer, den Kasten mitzunehmen, um ihn später in Ruhe knacken zu können.
Noch sicherer ist ein sogenannter Wertschutzschrank. In ihm lassen sich wegen des größeren Stauraums auch Akten, Schmuckkassetten und andere Wertgegenstände verstauen. Allerdings müssen Sie mit einigen hundert Euro deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Der Rottner Wertschutzschrank EN0 Samoa 85 bietet beispielsweise auch (bedingt) Schutz vor Feuer.

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Einen ähnlich robusten Eindruck hinterlässt der Masterlock Master Lock Security Safe, der ganze 60 Minuten gegen Brände durchhalten soll. Auch Wasser soll ihm laut Herstellerangaben nichts anhaben.
Tipps rund um den Safe
Wenn Sie Ihren Safe installieren, sollten Sie ein paar Dinge beachten:
- Standortwahl: Wählen Sie einen Ort aus, der für potenzielle Einbrecher schwer zugänglich ist, wie einen Schrank, einen versteckten Raum oder eine Kellerwand. Der Standort sollte frei von Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen sein, damit der Safe optimal funktioniert.
- Safegröße: Die Größe des Safes muss Ihren Anforderungen entsprechen. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Abmessungen des Safes, damit er passt, wo er aufgestellt werden soll.
- Befestigung: Es ist wichtig, den Safe an einer festen Oberfläche zu montieren, um zu gewährleisten, dass ihn keiner entwendet. Die meisten Safes haben Befestigungsanweisungen und Hardware im Lieferumfang. Wenn handwerkliches Geschick oder Zeit nur mäßig vorhanden sind, helfen auch professionelle Installationsservices weiter.
- Checken: Es ist wichtig, den Safe regelmäßig zu überprüfen. So stellen Sie sicher, dass er ordnungsgemäß funktioniert und der Inhalt sicher aufbewahrt wird. Testen Sie Verriegelung, Befestigung und den Zustand des Safes.
- PIN: Am besten merken Sie sich Ihren Safe PIN. Legen Sie ihn niemals aufgeschrieben neben dem Safe ab.
Fazit
Trotz einiger origineller Ideen, Geld zu Hause aufzubewahren, ist und bleibt der Tresor in seinen verschiedenen Ausführungen der sicherste Aufbewahrungsort. Profis können zwar alles knacken, aber das braucht Zeit. Und Zeit hat ein Einbrecher nicht im Überfluss. Ein Einbrecher wird daher eher versuchen, einen Tresor mitzunehmen, um ihn in Ruhe zu öffnen als sich vor Ort ans Werk zu machen.
Geldkassetten oder kleine Tresore eignen sich daher nicht für Wertsachen. Sie können jedoch zu Sicherheitszwecken verwendet werden, beispielsweise, indem man sie mit weniger wertvollen Dingen füllt und an einem nicht allzu prominenten, aber leicht auffindbaren Ort platziert. Die wirklich wertvollen Dinge wie Schmuck und Bargeld werden in einem weiteren, schwer auffindbaren Tresor aufbewahrt, der idealerweise kaum sichtbar in die Wand eingelassen ist.