Die EU wird der Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft in diesem Jahr zustimmen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus mit dem Fall vertrauten Quellen erfahren haben will, wird die EU eine kartellrechtliche Genehmigung für den Deal in Höhe von 69 Milliarden US-Dollar aussprechen. Als Bedingung muss Microsoft nach der Übernahme allerdings Linzenzverträge mit Konkurrenz-Unternehmen erlauben.
Microsofts bislang größte Übernahme
Microsoft unterbreitete Activision-Blizzard im Januar 2022 sein bislang größtes Kaufangebot und kündigte an, den Publisher für 69 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Die Europäische Kommission will bis zum 25. April 2023 entscheiden, ob die EU der Übernahme zustimmt. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Kommission ihr grünes Licht geben wird und nicht erwartet, dass Microsoft für den Deal Vermögenswerte verkauft. Lizenzvereinbarungen mit anderen Unternehmen seien dem Bericht von Reuters zufolge jedoch Bedingung für die Übernahme. Es sei zudem möglich, dass Microsoft noch weitere Verhaltensmaßregeln wird einhalten müssen, um Bedenken von Unternehmen wie Sony zu zerstreuen. Welche das sein werden, ist allerdings noch unklar. Die offizielle Bestätigung der EU-Kommission steht ebenfalls noch aus.
Sony bangt um “Call of Duty“
Microsoft-Präsident Brad Smith räumt im letzten Monat ein, Lizenzvereinbarungen mit Konkurrenten eingehen zu wollen. Laut Smith sei ein Verkauf der “Call of Duty“-Reihe (den Großbritannien gefordert hatte) jedoch nicht denkbar. Bedenken, dass die Ego-Shooter-Reihe künftig nicht mehr für Sonys Playstation entwickelt wird, will Microsoft ausräumen. “Unsere Verpflichtung, Sony, Steam, Nvidia und anderen langfristig 100 Prozent gleichen Zugang zu Call of Duty zu gewähren, bewahrt die Vorteile der Vereinbarung für Spieler und Entwickler und erhöht den Wettbewerb auf dem Markt“, erklärte ein Microsoft-Sprecher. Im Februar kündigte Microsoft außerdem eine 10-Jahres-Lizenzvereinbarung für “Call of Duty“ mit Nintendo an.