In Elektroautos kommen aktuell fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Diese haben zwar eine hohe Energiedichte, erfordern jedoch viele seltene Mineralien, die nur begrenzt zur Verfügung stehen und die Umwelt bei ihrer Produktion und Entsorgung stark belasten. Mit Natrium-Ionen-Akkus gibt es aber bereits eine Alternative, die bislang jedoch primär in Elektrorollern Verwendung findet.
Nun hat das chinesische Unternehmen Hina Battery ein kleines Elektroautos mit einem solchen Akku ausgerüstet. Grundlage für den Umbau war laut einem Bericht der CNEVPost ein Sehol E10X. Normalerweise wird in diesem Fahrzeug ein Lithium-Eisenphosphat-Akku mit einer Kapazität von 19,7 oder 31,4 Kilowattstunden verbaut.
Natrium ist unbegrenzt verfügbar
Der Natrium-Ionen-Akku im gleichen Fahrzeug speichert 25 Kilowattstunden. Entsprechend reicht die Kapazität für rund 250 Kilometer Reichweite aus. Dennoch fällt die Energiedichte des Natrium-Ionen-Akkus mit 120 Wattstunden pro Kilogramm im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus schlechter aus. Speziell kleine Fahrzeuge könnten dennoch mit den neuartigen Akkus auskommen. Der größte Vorteil der Technik: Da Natrium auf der Erde quasi unbegrenzt verfügbar ist, fallen die Kosten für den Akku laut Hersteller um 30 bis 40 Prozent niedriger aus.
Auch bei Kälte noch effizient
Doch Natrium-Ionen-Akkus haben noch weitere Vorteile zu bieten: Laut Hina Battery sollen die Batterien gegenüber sehr hohen und niedrigen Temperaturen weniger anfällig sein. Auch bei Außentemperaturen von -20 Grad Cesius sollen die Energiespeicher noch 90 Prozent ihrer Kapazität bieten. Auch das Aufladen soll schneller möglich sein als bei Akkus mit Lithium. Noch steht nicht fest, ob künftig auch Modelle des Sehol E10X mit Natrium-Ionen-Akku ausgeliefert werden sollen. Doch auch andere Hersteller wie der chinesische Konzern BYD wollen künftig verstärkt auf Natrium-Ionen-Akkus setzen. Wann deutsche Hersteller auf den Zug aufspringen wollen, ist noch unklar.