Betrügerbanden nutzen Fakeanrufe (fingierte oder gefälschte Anrufe), um gutgläubige Verbraucher abzuzocken. Es gibt zwei Maschen: Ping-Anrufe und Anrufe von angeblichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens oder einer Behörde.
Ping-Anrufe erkennen

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Bei einem Ping-Anruf klingelt die unbekannte Nummer nur ganz kurz, sodass Sie normalerweise keine Chance haben, das Gespräch anzunehmen. Es handelt sich um einen Lockanruf, dessen einziger Zweck darin liegt, einen Rückruf auf eine teure Nummer zu provozieren. Die Anrufe kommen in der Regel aus dem Ausland und werden von Computern getätigt. Charakteristisch für diese Anrufe ist, dass der Beginn der bei Ihnen angezeigten Rufnummer oft einer inländischen Vorwahl ähnelt. Eine Liste bekannter Ping-Nummern gibt es bei der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de. Gehen sie zu „Verbraucherportal –› Digitales und Telekommunikation –› Ärger mit Rufnummern und Anrufen –› Aktuelle Hinweise und Maßnahmenliste“. Darüber hinaus existieren Hunderte weiterer Ping-Nummern.
Abzockanrufe erkennen

Abzockanrufe erkennen
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Bei Abzockanrufen angeblich von Microsoft oder einer Behörde haben es die Betrüger auf Ihren Windows-PC abgesehen. Der Anrufer gibt sich als Sachbearbeiter vom Microsoft-Support oder einer Dienststelle aus und teilt Ihnen mit, es gebe ein Viren-, Lizenz- oder Sicherheitsproblem mit Ihrem Computer. Mit fragwürdigen Argumenten werden Sie zur Installation einer Fremdsoftware gedrängt oder zur Herausgabe von Zugangsdaten überredet. Gleich, was der Anrufer Ihnen in bedrohlicher Weise erzählt und welche Androhungen in der E-Mail stehen, die Sie während oder nach dem Anruf zugeschickt bekommen: Der Einschüchterungsversuch zielt nur darauf ab, Zugriff auf Ihren Rechner zu erhalten und beispielsweise eine Erpressersoftware zu installieren.
Einfache und wirkungsvolle Gegenwehr

Einfache und wirkungsvolle Gegenwehr
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Heben Sie bei unbekannten Nummern mit Auslandsvorwahl erst gar nicht ab und rufen Sie nicht zurück. Legen Sie bei suspekten Anrufen, die Sie angenommen haben, sofort auf. Lassen Sie sich keinesfalls in ein Gespräch verwickeln und installieren Sie niemals unter Druck eine Software.
Nummern sperren
In der Telefon-App auf Ihrem Smartphone lassen sich unerwünschte Nummern sperren. Suchen Sie dazu nach dem Punkt „Blockierte Nummern“, „Anrufblockierung“ oder ähnlich lautend.
In WLAN-Routern wie der Fritzbox können Sie unerwünschte Anrufer ebenfalls sperren. In der Fritzbox gehen Sie dazu ins Menü „Telefonie –› Rufbehandlung –› Rufsperre“.

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Spam-Anruf aufnehmen
Das Mitschneiden von Telefonaten ohne Zustimmung Ihres Gesprächspartners ist generell unzulässig. Nur in Ausnahmesituationen kann eine heimliche Aufnahme nach Urteilen des Bundesgerichtshofs gerechtfertigt sein. Zum Beispiel, wenn Sie am Telefon erpresst oder bedroht werden und die Aufzeichnung zur Beweissicherung im Zusammenhang mit dieser Straftat dient.
Gespräche am Festnetz oder Handy lassen sich technisch gesehen recht einfach mitschneiden: Sie schalten den Lautsprecher ein und nehmen den Anruf mit einem zweiten Smartphone oder Tablet auf. Ist Ihr PC mit einem Mikrofon ausgestattet, was bei Notebooks der Normalfall ist, können Sie das Gespräch ebenfalls leicht mitschneiden: Starten Sie die in Windows 11 enthaltenen Bordwerkzeug-App „Sprachrekorder“. In Windows 10 heißt die App „Windows-Sprachrekorder. Ist sie bei Ihnen nicht installiert, laden Sie die App kostenlos aus dem Microsoft Store herunter.

Spam-Anrufe annehmen
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Eine komfortable Möglichkeit, Telefonate am Windows-PC direkt mitzuschneiden, bietet die Softphone-App Microsip. Gedacht ist die Software, um am PC mit einem Headset etwa über die Fritzbox oder einen SIP-Telefonanbieter zu telefonieren. Die Konfiguration zielt auf versierte Nutzer. Mit einem Häkchen vor „Anrufaufzeichnung“ in den Programmeinstellungen nimmt das Tool Anrufe als Audiodatei auf.