Es geht los: Netflix kassiert in den ersten Staaten Europas für das Teilen von Netflix-Konten. Netflix teilte in einem Blogbeitrag mit, dass es seit dem 8. Februar 2023 in Kanada und Neuseeland, aber auch in Portugal und Spanien für das Teilen eines Netflix-Kontos einen Aufschlag verlangt. Damit startet Netflix das schon lange erwartete Netflix-Sharing-Angebot auch in Europa.
Laut Netflix teilen derzeit über 100 Millionen Haushalte (unerlaubt) ihr Netflix-Konto. Die dadurch verursachten Mindereinnahmen, würden die Möglichkeiten von Netflix einschränken, in neue Filme und Serien investieren zu können.
Deshalb hatte Netflix in Südamerika schon vor einiger Zeit Tests gestartet, um herauszufinden, wie es das Netflix-Sharing in den Griff bekommen beziehungsweise daran verdienen könnte. In den kommenden Monaten wolle Netflix sein neues Sharing-Modell nun breiter ausrollen. Den Anfang machen, wie bereits erwähnt, Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien.
Diese Maßnahmen ergreift Netflix
Netflix-Kunden können jetzt ihren Hauptstandort (“primary location”) festlegen und genauer als bisher regeln, wer alles Zugriff auf das Netflix-Konto bekommt. Dafür gibt es eine neue “Manage Access and Devices”-Seite.
Wobei Netflix-Kunden auch weiter wie bisher auch von unterwegs Netflix-Inhalte konsumieren können. Wie genau Netflix erkennen will, dass man tatsächlich sein Netflix-Konto von außerhalb des Hauptstandorts nutzt und nicht etwa Freunde Zugriff auf das Netflix-Konto haben, erklärt Netflix nicht. Vermutlich dürfte das aber über einen zugesandten Verifizierungscode erfolgen, wie wir es hier beschreiben.
Vorhandene Profile sollen sich nun leichter zu einem neu angelegten Account übertragen lassen. Dabei sollen alle vorhandenen Einstellungen mitübernommen werden.
So viele zusätzliche Nutzer sind erlaubt
Entscheidend für die meisten Nutzer dürfte aber der finanzielle Aspekt sein, den Netflix mitteilt: Nutzer des Netflix-Standard- oder Premium-Tarifs können jetzt auch in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien ein zusätzliches Mitgliedssubkonto für eine Person (Netflix Standard) oder für zwei Personen (Netflix Premium) hinzufügen, mit denen sie nicht zusammenwohnen. Jedes Subkonto besitzt ein eigenes Profil, personalisierte Empfehlungen, Login und Passwort.
Netflix-Sharing wird teuer
Die Kosten dafür unterscheiden sich je nach Land: In Kanada zahlen Nutzer zusätzliche 7,99 kanadische Dollar (rund 5,54 Euro) pro Monat und Person in Kanada, 7,99 neuseeländische Dollar (circa 4,70 Euro Euro) sind es in Neuseeland. 3,99 Euro müssen Nutzer zusätzlich pro Person und Monat in Portugal zahlen und sogar 5,99 Euro sind es zusätzlich in Spanien.
Nimmt man die spanischen Preise einmal als Maßstab für Deutschland, würde das bedeuten, dass zu den 12,99 Euro für das Standard-Abonnement noch 5,99 Euro für einen weiteren Nutzer hinzukommen würden.
Für das Basis-Abonnement (wahlweise mit und ohne Werbung) bietet Netflix keine Möglichkeit für Netflix-Sharing.
In Deutschland findet sich noch kein diesbezüglicher Hinweis bei der Beschreibung der Netflix-Abonnements. Doch lange wird es vermutlich auch in Deutschland nicht mehr dauern, bis auch hier ein Aufpreis für Netflix-Konto-Sharing verlangt wird. Bereits vor einigen Tagen gab es dazu Veränderungen auf der FAQ-Seite von Netflix, die Neftlix aber wieder rückgängig machte.
Netflix: Passwort-Sharing bald nur noch gegen Aufpreis möglich