Google hat in dieser Woche Chrome 110 freigegeben. Die neuen Versionen 110.0.5481.77/78 für Windows sowie 110.0.5481.77 für macOS und Linux vom 7. Februar beseitigen 15 Sicherheitslücken im Google-Browser. Google hatte die neuen Versionen bereits vor einer Woche an eine kleine Anzahl Nutzer ausgeliefert. Kein Browser auf Chromium-Basis wird nach dem Wechsel auf Chromium 110 noch auf Windows 7 oder 8.1 laufen.
Im Chrome Release Blog führt Daniel Yip zehn der insgesamt 15 gestopften Lücken auf, die externe Sicherheitsforscher entdeckt und an Google gemeldet haben. Google stuft drei dieser Schwachstellen als hohes Risiko ein. Es handelt sich um eine Typverwechslung im Javascript-Modul V8, eine fehlerhafte Implementierung im Vollbildmodus sowie um einen Speicherfehler in WebRTC. Weitere fünf Lücken weist Google als mittleres Risiko aus, zwei als geringes Risiko. Google hat den Entdeckern der Schwachstellen insgesamt 26.500 US-Dollar an Prämien zuerkannt. Über die intern entdeckten Lücken hüllt sich Google in Schweigen.
▶Die neuesten Sicherheits-Updates
Vorab-Veröffentlichung ab Chrome 110
Google hat sich entschlossen, neue Chrome-Hauptversionen ab 110 zunächst nur an einen kleinen Prozentsatz der Benutzer auszuliefern. Die allgemeine Verfügbarkeit einer neuen Version folgt eine Woche später. Am 1. Februar hatte Google Chrome 110.0.5481.77 für einige Benutzer bereitgestellt, nun gibt es das Upgrade für alle. Google begründet diesen Schritt damit, zunächst bei einer überschaubaren Anzahl Installationen beobachten zu wollen, ob Probleme mit der neuen Browser-Version auftreten.
Das Aus für alte Windows-Versionen
Microsoft hat die Unterstützung der Windows-Versionen 7 und 8.1 sowie Server 2012/R2 beendet. Dem folgt nun auch Google mit seinem quelloffenen Chromium-Browser. Ab Chromium 110 werden diese Windows-Versionen nicht mehr unterstützt. Ältere Browser-Versionen laufen zwar weiter, erhalten jedoch keine Updates mehr – auch nicht bei neu entdeckten Sicherheitslücken. Dies betrifft neben Chrome auch Brave, Microsoft Edge, Opera, Vivaldi und diverse andere Browser, etwa Comodo Dragon oder den Avast/AVG Secure Browser. Wenn Sie Windows 7 oder 8.1 weiterhin nutzen wollen oder müssen, bleiben Ihnen nur noch Firefox sowie darauf basierende Browser-Projekte, zum Beispiel der Tor Browser, Pale Moon, Comodo IceDragon oder der T-Online Browser.
In aller Regel aktualisiert sich Chrome automatisch, wenn eine neue Version verfügbar ist. Mit dem ≡ Menü-Eintrag » Hilfe » Über Google Chrome können Sie die Update-Prüfung manuell anstoßen. Auch Chrome für iOS 110.0.5481.83 ist erhältlich. Chrome 110 für Android ist noch im Beta-Teststadium. Am 1. März will Google Chrome 111 an die ersten Nutzer ausliefern, eine Woche darauf an alle.
Andere Chromium-basierte Browser
Die Hersteller anderer auf Chromium basierender Browser sind nun wieder gefordert, mit Updates nachzuziehen. Bislang hat nur Brave den Wechsel auf Chromium 110 bereits vollzogen, praktisch zeitgleich mit Google Chrome. Microsoft Edge, Opera und Vivaldi sind auf dem letzten Sicherheitsstand der vorherigen Chromium-Generation 109. Microsoft hat am 2. Februar Edge 109.0.1518.78 ausgeliefert, um eine Edge-spezifische Schwachstelle (CVE-2023-21720) zu beheben. Opera hat mit seiner Version 95 erst am 1. Februar den Wechsel auf Chromium 109 vollzogen. Vivaldi hat Chromium 109 ausgelassen und nutzt den Extended Stable Channel der Chromium-Generation 108, der auch neuere Sicherheits-Updates erhält. Mit Vivaldi 5.7 (derzeit noch im Beta-Stadium) werden auch die Norweger auf Chromium 110 setzen.
Chromium-basierte Browser in der Übersicht:
Browser | Version | Chromium-Version | |
---|---|---|---|
Google Chrome | 110.0.5481.78 | 110.0.5481.78 | 🟢 |
Brave | 1.48.158 | 110.0.5481.77 | 🟢 |
Microsoft Edge | 109.0.1518.78 | 109.0.5414.120 | 🟠 |
Opera | 95.0.4635.25 | 109.0.5414.120 | 🟠 |
Vivaldi | 5.6.2867.62 | 108.0.5359.216 | 🟠 |