Schon seit mehreren Jahrzehnten suchen Astronomen weltweit nach sogenannten Exoplaneten. Dabei handelt es sich um Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, die theoretisch Lebewesen beherbergen könnten. Dafür müssen die Bedingungen denen auf der Erde in großem Maße ähneln. Noch lassen sich derartige Planeten meist nur durch indirekte Signale aufspüren, beispielsweise wenn diese die Bahn ihrer Sonne durchqueren oder deren Position im Raum durch ihre Masse minimal beeinflussen.
Wolf 1069b könnte Leben beherbergen
Bislang wurden über 5.200 derartiger Exoplaneten entdeckt, die meisten davon sind jedoch deutlich größer als die Erde, da sich große Himmelskörper leichter detektieren lassen. Und nur auf einem Dutzend dieser Planeten herrschen Temperaturen, die flüssige Ozeane aus Wasser erlauben. Nun hat ein Team aus Astronomen um Diana Kossakowski vom deutschen Max Planck Institute for Astronomy (MPIA) in der Nähe des Roten Zwergs Wolf 1069 einen neuen Exoplaneten entdeckt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit die Voraussetzungen für Lebensformen erfüllt. Der schlicht Wolf 1069b getaufte Planet hat in etwa die 1,36-fache Masse der Erde. In 15,6 Tagen kreist der Planet einmal um seine Sonne, diese kommt ihm dabei jedoch deutlich näher. Da es sich bei dieser Sonne aber um einen Roten Zwerg handelt, der im Vergleich zu unserer Sonne deutlich kleiner ist, herrschen auf der Oberfläche des Planeten dennoch lebensfreundliche Temperaturen. Zudem scheint der Planet auch ein Magnetfeld sowie einen flüssigen Kern zu besitzen, welche für die Entstehung des Lebens ebenfalls sehr wichtig sind.
Dauerhaft Tag auf einer Seite
Ein Problem hat der neu entdeckte Exoplanet jedoch: Wie bei unserem Mond ist eine Seite des Exoplaneten immer der Sonne zugewandt. Als Ergebnis ist auf einer Seite des Planeten immer Tag, während die andere Seite dauerhaft in Dunkelheit gehüllt ist. Dennoch könnte speziell an den Übergangsstellen Leben entstanden sein.