Bislang war es für Militärs aus aller Welt kaum möglich, sogenannte Hyperschallraketen bei ihrem Anflug abzuwehren. Die Raketen rücken dabei mit einer Geschwindigkeit an, die mindestens das Sechsfache der Schallgeschwindigkeit beträgt. Daraus ergibt sich eine Anfluggeschwindigkeit von mehr als 7 Kilometern pro Sekunde – mit herkömmlichen Abwehrsystemen war dieser Waffengattung bislang nicht beizukommen.
Vorhersage der Flugbahn
Nun vermeldet das chinesische Shanghai Institute of Mechanical and Electrical Engineering einen wichtigen Meilenstein für ein künftiges Abwehrsystem von Hyperschallwaffen. Wie die South China Morning Post berichtet, seien die Grundlagen für ein entsprechendes System bereits geschaffen worden. Das Fundament hierfür seien wiederverwendbare Fluggeräte, die ebenfalls Hyperschallgeschwindigkeiten erreichen. Dazu kommen Frühwarnsatelliten sowie Radarstationen am Boden. Aus diesen drei Komponenten könne das Militär die Flugbahn der anrückenden Hyperschallwaffe vorhersagen und diese mit einem Projektil eliminieren. Nach dieser Aktion könnte das patrouillierende Fluggerät wieder sicher auf einem Luftwaffenstützpunkt landen und später erneut verwendet werden.
Hohe Geschwindigkeit erhöht Schwierigkeit
Die Berechnung der Flugbahn sei jedoch eine sehr große Herausforderung. Systeme, die bislang zur Abwehr von Flugzeugen oder Raketen eingesetzt werden, seien aufgrund der hohen Geschwindigkeiten von Hyperschallwaffen überfordert. Die Forscher sahen es daher als ihre größte Herausforderung an, die Flugbahn schneller als bislang möglich vorherzuberechnen. Dabei nutzten die chinesischen Wissenschaftler einen Algorithmus, der auf der Doktorarbeit von Davon Benson am MIT aufbaut. Hiermit sei es möglich geworden, in Simulationen auf eine Entfernung von bis zu 6,8 Kilometer an die herannahende Hyperschallwaffe heran zu fliegen. Bis zur Fertigstellung eines in der Praxis nutzbaren Abwehrsystems dürfte es wohl aber noch einige Jahre dauern.
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