Die Bundesnetzagentur hatte im April 2022 die Zero-Rating-Optionen Telekom StreamOn und Vodafone Pass verboten. Beide Mobilfunkunternehmen durften danach diese Angebote, die in Mobilfunkverträgen enthalten sind beziehungsweise dazugebucht werden können, nicht mehr für Neukunden anbieten. Zero-Rating bedeutet, dass die Mobilfunkanbieter ihren Kunden bei der Nutzung bestimmter Services das verbrauchte Datenvolumen nicht berechnen. Bei laufenden Bestandskundenverträgen müssen „Telekom StreamOn“ und „Vodafone Pass“ bis zu einem Stichtag beendet werden. Dieser Stichtag kommt nun in wenigen Wochen.
So entschädigt die Deutsche Telekom betroffene Nutzer
Die Deutsche Telekom stellt ihre StreamOn-Optionen für Bestandskunden am 31. März 2023 ein. Das teilt die Telekom hier mit. Bis zum 31.3.2023 können Kunden StreamOn für Videos, Audiostreaming und Gamingdienste sowie für Messenger und soziale Netze noch nutzen, doch danach entfällt diese Option. Konkret geht es um diese Optionen: StreamOn Music, StreamOn Music&Video, StreamOn Gaming und StreamOn Social&Chat inklusive aller Business-Varianten.
Betroffene Kunden erhalten ab dem 1. April 2023 und bis zum 31. Mai 2023 die Möglichkeit, ein kostenloses Datengeschenk zu buchen, das ihnen 90 Tage unbegrenztes Surfen freischaltet. Buchbar ist das Geschenk über die MeinMagenta-App oder auf pass.telekom.de (WLAN ausschalten, Kunden mit Geschäftskunden-Tarifen nur über pass.telekom.de).
Das Datengeschenk ist für die betroffenen Rufnummern aktivierbar, also auch für die Family Card, wie die Telekom erläutert. Hierbei muss das Datengeschenk dann über den Hauptvertragspartner aktiviert werden.
So entschädigt Vodafone betroffene Nutzer
Vodafone verspricht hier den betroffenen Nutzern, dass diese spätestens ab dem 31. März 2023 ein Extra-Datenvolumen erhalten. Denn am 31.3.2023 endet der Vodafone Pass (Chat-Pass, Social-Pass, Music-Pass, Gaming-Pass und Video-Pass). Vodafone will die Nutzer per SMS informieren, sobald der Pass entfällt und das neue Datenvolumen bereitsteht. Die Vodafone-Kunden sollen danach dauerhaft jeden Monat mehr Datenvolumen erhalten. Um wie viel monatliches Datenvolumen es sich dabei handelt, schreibt Vodafone nicht. PC-WELT fragte also bei Vodafone nach. Das Mobilfunk-Unternehmen antwortete uns folgendermaßen:
Die Höhe des zusätzlichen Datenvolumens ist von verschiedenen Faktoren abhängig, kann also unterschiedlich hoch ausfallen. Solange die Kunden ihren Tarif nicht wechseln, können sie das zusätzliche Datenvolumen dauerhaft und über die Mindestvertragslaufzeit hinaus nutzen.
Der Grund für die Einstellung von Telekom StreamOn und Vodafone Pass
„Die Angebote verstoßen gegen die Netzneutralität, weil sie den Datenverkehr nicht gleich behandeln“, begründete die Bundesnetzagentur damals ihre Entscheidung. Vorausgegangen war ein Urteil des EuGH vom 2. September 2021. Alle Details zu dieser Entscheidung lesen Sie in diesen beiden Meldungen:
Bundesnetzagentur verbietet Telekom StreamOn und Vodafone Pass – die Folgen
EuGH: Telekom StreamOn und Vodafone-Pass sind illegal