Für die Produktion von Elektroautos, Windkraftanlagen oder Smartphone-Akkus werden große Mengen an seltenen Erden benötigt. Deren Fundorte lagen bislang in China, Russland oder Vietnam. Nun wurden jedoch auch in Europa riesige Mengen an seltenen Erden entdeckt. Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat in Nordschweden über eine Million Tonnen an Seltenerdoxiden aufgespürt. Damit stellt der Fund die bislang größte Lagerstätte seiner Art in Europa dar.
Weniger Abhängigkeit von Russland und China
Die Entdeckung sei nicht nur eine gute Nachricht für Schweden, sondern auch für Europa und das Klima, erklärt der Bergbaukonzern LKAB in einer Stellungnahme. Der Fund sei ein wichtiger Baustein für die Herstellung der kritischen Rohstoffe. Noch würden in Europa keine seltenen Erden abgebaut. Daher bleibt nur der teure Import seltener Erden aus anderen Regionen der Erde. Dies könnte sich nun ändern. Laut der schwedischen Energieministerin Ebba Busch könnte die Lagerstätte die Abhängigkeit von Russland und China reduzieren und Europa damit langfristig eigenständiger machen.
Zeitaufwändiges Verfahren
Auch in Deutschland wurden seltene Erden aufgespürt. Der Fundort im sächsischen Delitzsch sei jedoch vergleichsweise klein und daher unrentabel für einen Abbau. Mit einem schnellen Abbau seltener Erden in Schweden sei jedoch nicht zu rechnen. LKAB rechnet mit umfangreichen Erkundungen, man würde sich aber noch in diesem Jahr um eine Abbauzulassung bemühen. Es könnte aber durchaus noch 10 bis 15 Jahre dauern, bis tatsächlich Rohstoffe aus der Erde gefördert werden könnten.
Magneten aus Schweden
Konkret könnten die in Schweden entdeckten Vorkommen an Seltenerdoxiden den Bedarf der EU bei der Herstellung von Dauermagneten decken. Diese werden unter anderem für Elektromotoren und Generatoren benötigt.