Unsere Wertung
Pro
- Einfache Einrichtung
- Unabhängig von jeder Verkabelung und keinerlei Kabelarbeiten nötig
- Unauffälliges Design
- Schneller Internetzugang
- Übersichtliches Webfrontend
Kontra
- Teuer
- WLAN zickt beim Öffnen neuer Seiten und Apps
- Nicht mehr an wechselnden Standorten nutzbar
Fazit
Mit dem Gigacube von Vodafone bekommen Sie überall dort schnelles Internet, wo keine schnellen Festnetzleitungen vorhanden sind. Allerdings sind die monatlichen Kosten für einen Gigacube-Vertrag nicht gerade günstig. Bei unserem Testgerät nervt zwar das WLAN, wir gehen aber davon aus, dass das ein singuläres Problem unseres Testgerätes ist.
Das ist der Gigacube: Mobilfunkchip statt Kabel
Der Gigacube ist eine flexible Alternative zum Internetzugang via DSL, TV-Kabel oder Glasfaseranschluss. Er verbindet sich mit dem Mobilfunknetz von Vodafone (wahlweise 4G oder 5G) und stellt dann via WLAN-AC-Netzwerk (2,4 GHz und 5 GHz) und mit zwei Gigabit-LAN-Anschlüssen einen Internetzugang für PCs, Notebooks, Tablets, Smartphones, Smart-TVs und Spielkonsolen bereit. Der Gigacube ersetzt also einen klassischen Festnetzzugang via DSL-, TV- oder Glasfaserkabel durch einen Mobilfunkzugang. Statt eines DSL-Routers oder einer Cable-Box nutzten Sie somit einen Mobilfunk-Router, um sich mit dem Internet zu verbinden.
Vodafone Gigacube ab 34,99 Euro pro Monat buchen
Standort-Zwang: Beliebiger Standortwechsel war gestern
Der Gigacube hat aber keinen Akku, Sie benötigen also zwingend einen Stromanschluss. Davon abgesehen sind Sie bei der Standortwahl aber flexibel, sofern eine Mobilfunkverbindung zum Vodafone-Netz besteht. Sie können den Gigacube also in der Wohnung, im Ferienhaus, im Studentenappartement, am Campingplatz, aber auch auf einem fest verankerten Schiff betreiben, sofern darin eine 230-Volt-Steckdose beziehungsweise ein 12-Volt-Adapter vorhanden sind. Der Gigacube kann aber nur in Deutschland genutzt werden – und ganz wichtig: Sie müssen den Gigacube an dem einmal angemeldeten Standort stehen lassen.
Das war nicht immer so: Vor einiger Zeit hatte Vodafone sogar ausdrücklich damit geworben, dass man den Gigacube an unterschiedlichen Standorten verwenden darf. Doch davon ist Vodafone im November 2022 abgerückt, wie uns Vodafone auf Nachfrage erklärt:
Die Verwendung an wechselnden Standorten wird von Vodafone nicht unterstützt. Um technisch guten Empfang und stabile Bandbreiten zu gewährleisten, sollte der GigaCube nur an dem dafür vorgesehenen Standort verwendet werden.
In den AGB steht: “Du darfst die Tarife GigaCube Zuhause Flex/100/200/Unlimited nur stationär an einem festen Standort nutzen. Eine mobile Nutzung ist ausgeschlossen.” In der Regel müssen Sie den Gigacube an der Adresse nutzen, die für den Rechnungsempfang hinterlegt ist.
Im Test konnten wir den Gigacube aber trotzdem an zwei unterschiedlichen Standorten problemlos betreiben: Einmal in einer deutschen Großstadt und einmal in einer davon 60 Kilometer entfernten Kleinstadt. Doch an einem dritten Standort, in München in zentraler Lage, verweigerte der Gigacube den Empfang. Woran das liegt beziehungsweise, ob uns Vodafone bewusst die Nutzung an dem dritten Standort sperrte, wissen wir nicht.
Vodafone Gigacube ab 34,99 Euro pro Monat buchen
Tipp: Die besten Mobilfunk-Tarife
Das kostet der Gigacube: Ein teurer Spaß
Die Preise beginnen bei 34,99 Euro pro Monat und einmalig 9,99 Euro für den Gigacube-Router und enden bei 74,99 Euro im Monat und einmalig 1 Euro für den 5G-Gigacube. Für diesen heftigen Höchst-Preis entfällt eine Obergrenze für das monatliche Datenvolumen und man surft – sofern am Standort vorhanden – mit 5G. In den günstigeren Tarifen für 34,99 Euro (100 GB/Monat als Datenvolumen), 44,99 Euro (200 GB/pro Monat) und 64,99 Euro (kein Datenlimit) surfen Sie aber ausschließlich mit 4G-Tempo.
Der Tarif hat eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Die Kündigungsfrist beträgt 1 Monat vor Vertragsende.
Zum Vergleich: An unserem Teststandort in einer deutschen Großstadt bietet uns Vodafone Internet via DSL-Kabel mit bis zu 175 Mbit/s im Download und unbegrenztem Datenvolumen für 54,99 Euro pro Monat an (die ersten sechs Monate würden wir nur 19,99 Euro zahlen). Der Festnetzzugang ist also deutlich günstiger. Die Angebote von Vodafone via TV-Kabel sind ebenfalls günstiger als der Gigacube. Warum also sollte man sich dann für einen Internetzugang via Gigacube und 4G/5G-Mobilfunknetz entscheiden?
Gigacube: Schnelles Internet dort, wo kein Kabel hinkommt
Eine schnelle DSL- oder Kabel-Verbindung gibt es in Deutschland keineswegs überall. Ein Glasfaseranschluss ist hierzulande ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. In diese Bresche springt der Internetzugang via Mobilfunk. Tatsächlich hatten wir während des Tests in einer deutschen Kleinstadt via Gigacube eine deutlich flottere Verbindung als via TV-Kabel und DSL. Selbst im großstädtischen Umfeld kann der Gigacube mit seiner Bandbreite überzeugen.
Für manche Nutzer an abgelegenen Standorten, in kleinen Dörfern, Weiler oder Einödhöfen dürfte der Gigacube fast konkurrenzlos für den Zugang zu schnellem Internet sein. Auch in einem Campingwagen oder auf einem Wohnschiff dürfte man sich mit einem schnellen Kabelanschluss schwertun.
Ein weiterer Vorteil des Gigacube: Es entfallen im Haus jegliche Kabelarbeiten. Das kann gerade in Altbauten ein großer Vorteil sein, wenn die Inhausverkabelung alt und nicht leistungsfähig ist.
Tipp: Vorher Netzqualität prüfen
Informieren Sie sich über die Qualität des Vodafone-Mobilfunknetzes an den geplanten Einsatzstandorten. Fragen Sie beispielsweise Vodafonekunden, wie gut deren Handyempfang an den jeweiligen Standorten ist. Konsultieren Sie außerdem die Netzkarte von Vodafone: Scrollen Sie auf der angegebenen Webseite etwas nach unten bis zu „Zeig mir die Netzkarte.“ In dem sich dann öffnenden Fenster geben Sie eine genaue Adresse mit Ort, Straße und Hausnummer ein. Als Ergebnis sehen Sie dann die verfügbare Mobilfunkverbindung (und den verfügbaren Festnetzanschluss) für den gewünschten Ort. Schauen Sie sich außerdem die Funklochkarte der Bundesnetzagentur an.
Deutsche Telekom, Vodafone, O2: So prüfen Sie die Netzabdeckung
5G in Deutschland nutzen: Die Netzkarte von Vodafone
Alternativen zum Gigacube
Auch O2 bietet einen Internetzugang via LTE/5G für zu Hause an. Das Angebot nennt sich O2 My Home. Mit 100 Mbit/s Bandbreite und unbegrenztem Datenvolumen zahlen Sie dafür 34,99 Euro (die ersten zwölf Monate 24,99 Euro). Falls 50 Mbit/s genügend Bandbreite für Sie sind, dann zahlen Sie pro Monat 29,99 Euro (die ersten zwölf Monate 19,99 Euro). Wobei die genannten Werte nur die theoretischen Höchstwerte sind.
Darüber hinaus bieten sowohl O2 als auch die Deutsche Telekom WLAN-Router an, die ausdrücklich für den mobilen Einsatz an veränderlichen Standorten gedacht sind. Bei O2 heißt dieses Angebot O2 My Internet-to-Go und bei der Deutschen Telekom ist es die Speedbox. Die Speedbox verfügt über einen Akku und lässt sich somit unabhängig von einer Steckdose einsetzen
Einrichtung: Sehr einfach
Die Inbetriebnahme des Gigacube ist denkbar einfach. Einfach nur die SIM-Karte in den vorhandenen Slot stecken, den Gigacube mit der Steckdose verbinden und dann nach der mitgelieferten Kurzanleitung vorgehen. Die voreingestellten Passwörter sollten Sie ändern. Der Zugriff auf die Einstellungen des Gigacube erfolgt über “giga.cube” im Browser. Dafür muss sich das Gerät, auf dem Sie das Webfrontend des Gigacube öffnen wollen, im WLAN des Gigacube befinden beziehungsweise mit diesem über LAN-Kabel verbunden sein. Sie sollten nicht per VPN online gehen. Das Webfrontend des Gigacube ist übersichtlich aufgebaut, hier zwei Screenshots:
Wichtig ist natürlich, dass der Gigacube an seinem Standort einen guten Mobilfunkempfang hat. Gegebenenfalls probieren Sie einfach unterschiedliche Positionen in der Wohnung aus, idealerweise in Nähe zu einem großen Fenster. Wir hatten aber auch morgens mit noch heruntergelassenen Rollos durchaus guten Empfang.
Erheblich störender sind massive Wände, vor allem solche aus Stahlbeton. So etwas sollten Sie meiden. Zudem kann die Qualität des Mobilempfangs bei starken Regen oder Schneefall oder Nebel schlechter werden. Bezüglich der Auslastung der Verbindung gilt das Gleiche wie auch bei Kabelverbindungen: Wenn besonders viele Nutzer gleichzeitig zugreifen (also in der gleichen Funkzelle angemeldet sind), sinkt die Bandbreite für den Einzelnen.
Hardware-Ausstattung
Im Betrieb zieht der Gigacube rund 8 Watt. Dieser Stromverbrauch ist okay – eine Fritzbox benötigt etwa 9 Watt.

HCD
Sie können Rechner und andere Großgeräte über die beiden rückseitigen LAN-Ports via LAN-Kabel anschließen. Ein Telefonanschluss ist ebenfalls an der Rückseite vorhanden; dort finden Sie zum Beispiel auch den SIM-Kartenslot.
Unterschiedliche LEDs an der Vorderseite signalisieren den Betriebszustand und die Qualität der Verbindung. Dort ist auch der Ein- und Ausschalter.

HCD
Betrieb: Grundsätzlich sehr flott, im LAN dauerhaft schnell
Je nach Tageszeit haben wir unterschiedliche Geschwindigkeiten gemessen. Vodafone verspricht maximal 500 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload (Achtung: Wenn Sie das monatliche Datenvolumen aufbrauchen, dann drosselt Vodafone das Tempo auf 32 Kbit/s in beide Richtungen).
Die tatsächlich von uns gemessenen Geschwindigkeiten (überwiegend über WLAN gemessen; für eine ganz exakte Messung ohne WLAN-Verluste sollten Sie die Messung aber an einem Gerät vornehmen, das per LAN-Kabel mit dem Gigacube verbunden ist) liegen zwar deutlich niedriger. Aber: Der Gigacube liefert die meiste Zeit hohe Geschwindigkeiten, nur ganz selten fällt die Geschwindigkeit deutlich ab. Da gibt es nichts zu meckern:
Mit den LAN-Anschlüssen gibt es im Test keinerlei Probleme, man surft immer ausreichend flott über den Gigacube.
Vodafone Gigacube ab 34,99 Euro pro Monat buchen
WLAN: Etwas zickig bei der Kontaktaufnahme, danach aber flott
So schnell der Gigacube grundsätzlich auch ist und so flott er seine via 5G (und seltener nur via 4G) erhaltene Daten über das LAN-Kabel auch an die angeschlossenen Geräte weitergibt, so nervig ist manchmal der erste Verbindungsaufbau via WLAN. Denn beim ersten Öffnen einer Webseite im Browser oder einer App dauert es manchmal eine gewühlte Ewigkeit, bis die Daten im Browser oder in der App angezeigt werden. Auch mehrere Speedtest-Messungen scheiterten daran. Dieses WLAN-Problem trat auf unterschiedlichen iPhones und iPads, auf einem iMac und einem Macbook und auch auf zwei Linux-Notebooks auf.
Hier einige Beispiele (Twitter, Speedtest, Youtube, Spiegel), die das Problem verdeutlichen. Die Apps empfangen nach ihrem Start erst einmal keine Daten via WLAN:
Diese “Anlaufschwierigkeiten” beim Öffnen einer Webseite im Browser oder einer App bestanden aber keineswegs durchgehend, sondern nur gelegentlich und immer nur, wenn ein Tablet, Rechner, Notebook oder Smartphone nach einigen Minuten Nichtbenutzung wieder verwendet wurde (tageszeitunabhängig). Nur das erstmalige Öffnen einer Webseite im Browser dauert so lange, sobald aber die erste Seite einmal geladen war, luden alle weiteren Seiten sehr flott. Das gilt auch für die App-Inhalte: Öffneten wir die Youtube- oder Twitter-App das erste Mal nach längerer Nichtnutzung, dann blickten wir lange auf eine leere Seite oder auf das sich drehende Rädchen-Symbol. Doch wenn die ersten Videos oder Tweets erst einmal geladen waren, ging es flott weiter. Auch Netflix war dann über den Gigacube kein Problem.
Natürlich denkt man sofort, dass benachbarte WLAN-Netzwerke das WLAN-Netz des Gigacubes überlagern. In der Tat ist zumindest in unserem 2,4-GHz-Bereich einiges los. Doch erstens bietet der Gigacube ja auch den 5-GHz-Bereich an und zweitens müsste das WLAN-Netzwerk unserer Fritzbox von diesem Problem ja ebenso betroffen sein.
Das ist es aber nicht: Wenn auf unserem Tablet oder Rechner via Gigacube-WLAN das Laden der Inhalte zu lange dauerte, wechselten wir in den Geräte-Einstellungen schnell zum Fritzbox-WLAN und ruck, zuck waren alle Seiten und Apps geladen. Sollte also tatsächlich die Überlagerung durch benachbarte WLAN-Netze der Grund für dieses Problem sein, dann wären WLAN-Hardware und -Software des Gigacube der Fritzbox deutlich unterlegen. Das glauben wir aber nicht. Zudem müsste es dann während einer bestehenden WLAN-Verbindung auch zu Abbrüchen kommen. Das war aber so gut wie nie der Fall, ein bereits laufender Videostream lief immer top über das Gigacube-WLAN durch.
Es sieht eher so aus, als bei unserem Testgerät ein Problem mit dem WLAN-Chip oder der Firmware vorliegt. Grundsätzlich sollte das WLAN eines Gigacube zuverlässig funktionieren, im Internet findet man keine Hinweise darauf, dass es mit dem Gigacube-WLAN öfter Problem gibt.
Technische Daten zum Vodafone 5G Gigacube
Vodafone Gigacube ab 34,99 Euro pro Monat buchen