Wi-Fi 7: Einige Hersteller kündigen bereits die ersten WLAN-Router für Wi-Fi 7 an. Sie sollen Mitte des Jahres auf den Markt kommen. Der neue Standard heißt offiziell 802.11be und wird erst Mitte 2024 endgültig fertig sein. Wie bei neuen WLAN-Standards gewohnt, starten Router- und WLAN-Chip-Hersteller aber auch bei Wi-Fi 7 schon mit Produkten, die auf Vorentwürfen des Standards beruhen, weil in der finalen Version nur minimale Änderungen zu erwarten sind, die sich über eine neue Firmware nachreichen lassen.
Wi-Fi 7 nutzt wie Wi-Fi 6E die drei Frequenzen 6, 5 und 2,4 GHz, beschleunigt aber die Datenübertragung: Der neue Standard kann über 6 GHz Funkkanäle mit 320 MHz verwenden – doppelt so breite wie bei Wi-Fi 6. Dazu kommen maximal 16 Mimo-Streams, was in der höchsten Ausbaustufe ein Tempo von 46 GBit/s ergibt.
Wi-Fi-7-Router werden aber nur bis zu vier Streams nutzen, womit sie über 6 GHz bis zu 11,5 GBit/s übertragen können, WLAN-Clients wie Notebooks und Smartphones mit zwei Streams erreichen bis zu 5,7 GBit/s. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei entsprechenden Wi-Fi-6-Geräten, da zur doppelten Kanalbandbreite die verbesserte Modulation 4096-QAM kommt, mit der sich Daten enger packen lassen.

Dank Wi-Fi 7 bringt es der WLAN-Router Archer BE900 auf eine beeindruckende Datenrate von 24 GBit/s – unter anderem, weil er 320-MHz-Kanäle über die 6-GHz-Frequenz nutzen kann.
Archer
Quad-Band-Router wie der TP-Link BE900 liefern dann in Summe bis zu 24 GBit/s: Das Wi-Fi-7-Gerät überträgt 11,5 GBit/s über 6 GHz, je 5,76 GBit/s über zwei 5-GHz-Funkeinheiten plus rund 1,4 GBit/s via 2,4 GHz. Außerdem bringt Wi-Fi 7 die neue Funktion Multi-Link Operation: Damit können entsprechende WLAN-Geräte eine Verbindung über mehrere Frequenzen oder Funkkanäle aufbauen und zum Beispiel parallel über 6 und 5 GHz übertragen. Das resultiert in höherem Transfertempo, wenn über beide Frequenzen übertragen wird, einer niedrigeren Latenz, weil der Router schnell auf die Frequenz mit geringeren Störungen wechseln kann, oder einer stabileren Verbindung, wenn er über beide Frequenzen die gleichen Datenpakete sendet.
Siehe auch: Die besten WLAN-Router mit Gigabit-Tempo im Test (2022)
Smart Home: Hier geht in diesem Jahr mit Matter ein ganz neuer Standard an den Start. Er soll endlich erreichen, dass Geräte verschiedener Anbieter zusammenarbeiten. Statt mit unterschiedlichen, herstellereigenen Apps zu hantieren, können Sie künftig alle Smart-Home-Geräte nur über ein Gerät oder eine App steuern – den „Matter-Controller“. Diese Aufgabe können zum Beispiel nach einem passenden Update Echo-Geräte von Amazon, ein WLAN-Router oder Apps wie Google Home und Amazon Alexa übernehmen. Wichtige Smart-Home-Hersteller wie Amazon, Apple, Google, Samsung und die Zigbee-Allianz haben Matter entwickelt. Deshalb sollen schon bald die meisten Smart-Home-Geräte mit Matter kompatibel sein.

Hinter dem neuen Smart-Home-Standard Matter stehen große Hersteller wie Google: Damit soll die Heimvernetzung endlich einfach und anbieterübergreifend funktionieren – und sogar sicherer werden.
Neben einer einfacheren Einrichtung will Matter auch die Privatsphäre besser schützen: Der Open-Source-Standard arbeitet mit WLAN oder dem Übertragungsprotokoll Thread nur im lokalen Netzwerk, eine Cloudanbindung ist nicht notwendig. Allerdings kann der Matter-Controller nur bestimmte Smart-Home-Funktionen steuern – je nachdem, welche der jeweilige Hersteller für seine Geräte freigibt.
Deshalb ist wohl für umfassende Einstellungen auch künftig eine Hersteller-App notwendig. Ebenfalls vom Hersteller hängt es ab, welche vorhandenen Smart-Home-Geräte und -Gateways sich per Firmware-Upgrade für Matter aktualisieren lassen – oder ob Sie für den Standard neue Geräte benötigen.
Im Vergleich: Die besten smarten Lautsprecher mit Sprachsteuerung im Test (2022)