In den USA haben sich im vergangenen Monat nur neun Prozent der Netflix-Neukunden für das günstigere werbefinanzierte Abo des Streaming-Dienstes entschieden. Das verraten die aktuellen Daten des Analyse-Unternehmens Antenna. Das “Basis-Abo mit Werbung“ ist seit Anfang November verfügbar und kostet in den USA monatlich 6,99 US-Dollar – in Deutschland sind es 4,99 Euro. Das Standard- und das Premium-Abo schlagen in den USA mit 9,99 bzw. 19,99 US-Dollar zu Buche.
Netflix muss Geld an Werbekunden zurückzahlen
Erst kürzlich hatte Digiday berichtet, dass Netflix Geld an Werbekunden zurückerstatten musste, weil die garantierten Zuschauerzahlen um 20 Prozent verfehlt wurden. Aus diesem Grund sind auch die aktuellen Abo-Zahlen für das werbefinanzierte Angebot nicht überraschend. Die Einführung eines Hybrid-Modells aus Premium-Abo und werbefinanziertem Angebot scheint für Netflix nur schleppend zu verlaufen.
Netflix will gegen Account-Sharing vorgehen
Netflix selbst will sich zu den Zahlen nicht äußern und bestreitet die Richtigkeit der Daten von Antenna. “Wir freuen uns über den Start und das Engagement sowie den Eifer der Werbetreibenden, mit Netflix zusammenzuarbeiten,“ heißt es in einer Stellungnahme gegenüber dem Wall Street Journal. Mit seinem werbefinanzierten Abo will Netflix einen langen Atem unter Beweis stellen. Das neue Modell soll sich für den Streaming-Dienst erst auf lange Sicht auszahlen. Anfang 2023 will Netflix außerdem gegen die gemeinsame Nutzung von Accounts in mehreren Haushalten vorgehen – das sogenannte Account-Sharing. Zusätzliche Haushalte sollen dann eine Gebühr zahlen. Hier scheint Netflix zu hoffen, dass diese Haushalte lieber auf das günstigere werbefinanzierte Abo umsteigen. Ab dieser Plan Erfolg haben wird, bleibt allerdings abzuwarten.