Wi-Fi 6 ist die beste Wahl für ein aktuelles WLAN. Denn der neue Standard bietet die schnellste Übertragungsrate, die höchste Sicherheit und kann am besten mit vielen Verbindungen umgehen. Deshalb sollten Sie einen Wi-Fi-6-Router zur Basis Ihres Funknetzwerkes machen.
Zudem setzen die meisten aktuellen Notebooks, Smartphones und Tablets diesen Standard ein – sie profitieren sofort von einem Wi-Fi-6-Router. Da der neue WLAN-Standard kompatibel zu den Vorgängern wie Wi-Fi 5 (11ac) und Wi-Fi 4 (11n) ist, können sich auch ältere Geräte problemlos mit ihm verbinden.
Allein mit der Entscheidung für Wi-Fi 6 ist die Auswahl des passenden Routers nicht erledigt: Jedes WLAN stellt andere Anforderungen, deshalb bieten die Router-Hersteller zahlreiche Wi-Fi-6-Modelle in verschiedenen Preisklassen und mit unterschiedlichem Funktionsumfang an: High-End-Router richten sich an Gamer, die Top-Tempo, attraktives Design sowie spieletaugliche Einstellungen erwarten oder an Netzwerk-Profis, die umfangreiche WLANs mit vielen Geräten optimal verwalten wollen. Wi-Fi-6-Router mit eingebautem Modem für VDSL, Kabel oder Glasfaser ermöglichen die Internetverbindung ohne zusätzliches Gerät und können als Telefonanlage dienen.
Dann gibt es noch Tri-Band-Router für schnelle Verbindungen zu vielen Clients, Router, die wegen ihrer hohen Reichweite für große Wohnungen ideal sind und Modelle, die sich aufgrund von Übertragungsleistung und Softwarefunktionen besonders fürs Streaming eignen. Und selbst, wenn Sie für einen aktuellen Wi-Fi-6-Router nicht mehr als 100 Euro ausgeben wollen, finden Sie ein passendes Produkt..
Asus RT-AX86U: Der beste Router mit Wi-Fi 6

Pro
- sehr gutes WLAN-Tempo, besonders über kurze Entfernung
- hohe USB-Transferrate
- 2,5-GBit-Anschluss
- zwei USB-Ports
- viele Menüfunktionen
Kontra
- recht hoher Stromverbrauch
- Router-Menü unübersichtlich
Der Asus RT-AX86U holt sich den Testsieg, weil er ein optimaler Allrounder ist, der sich für jedes WLAN eignet.
Beim Tempo nimmt er es mit teuren High-End-Modellen auf, seine Ausstattung genügt selbst für größere Netzwerke und dank ordentlicher Transferraten zu einem angeschlossenen USB-Speicher kommt der Router auch als NAS-Ersatz in Frage.
Ebenso vielfältig sind die Optionen in seinem Menü: Mit umfangreichen QoS-Einstellungen und automatischen Portweiterleitungen lassen sich Spiele beschleunigen, Sie können sechs Gast-Netze anlegen und sehr detailliert WLAN-Verbindungen optimieren. Wegen der zahlreichen Einstellungen sollten Sie sich beim Menü etwas Einarbeitszeit gönnen, zumal es nicht sehr übersichtlich aufgebaut ist.
Mit diesen Eigenschaften hilft der RT-AX86U Ihrem Wi-Fi-6-Netzwerk sofort – aber auch künftig, wenn um zusätzliche Geräte wächst: Er ist damit eine zukunftssichere Investition mit einem hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Linksys MR7350: Der beste Wi-Fi-6-Router unter 100 Euro

Pro
- sehr einfache Einrichtung per App
- ordentliches WLAN-Tempo
- übersichtliches Menü
- USB-3.0-Anschluss
Kontra
- misslungene Werkseinstellungen bei 2,4-GHz-WLAN
- Menü nicht sehr umfangreich
Der Linksys-Router ist das ideale Gerät für Anwender, die es bei WLAN und Netzwerk vor allem unkompliziert mögen: Einmal eingestellt, arbeitet er zuverlässig. Über 5 GHz liefert er hohes Tempo über die Kurz- und Langstrecke (850 bzw. 137 MBit/s), sodass er die Bandbreite eines 100-Mbit/s-Internet-Tarifs uneingeschränkt weiterleiten kann.
Für diese Preisklasse ist außerdem die Anschluss-Ausstattung top: Neben vier Gigabit-LAN-Ports hat er eine USB-3.0-Buchse – damit ist er der einzige Router im Testfeld, der dank USB-Transferraten von knapp 100 MB/s auch als NAS-Ersatz in Frage kommt.
Das Menü bietet alle grundsätzlichen Funktionen, aber wenig darüber hinaus: Fürs Tüfteln und Tunen ist der Linksys-Router kaum geeignet. Trotzdem sollten Sie das Menü zumindest einmal aufrufen, um die Funktion „Airtime Fairness“ zu aktivieren: Ansonsten beharrt der MR7350 bei der 2,4-GHz-Übertragung immer auf einem 40-MHz-Kanal, was die Transferrate auf dieser Frequenz in einer Umgebung mit vielen Nachbar-WLANs drastisch einbrechen lässt.
Weitere günstige Router mit Wi-Fi 6 finden Sie im Vergleichstest: Die besten Wi-Fi-6-Router unter 100 Euro
AVM Fritzbox 5590 Fiber: Der beste Wi-Fi-6-Router mit Modem

Pro
- sehr hohes WLAN-Tempo bei kurzer Entfernung
- sehr schnelle USB-Übertragung
- 2,5-Gbit-Port
- umfangreiches Menü
Kontra
- geringe Reichweite bei 5 GHz
Ein Wi-Fi-6-Router mit integrierten Modem macht ein externes Modem vom Provider überflüssig. Wenn er wie die AVM Fritzbox 5590 Fiber auch DECT- und Analogtelefone unterstützt, sparen Sie sich außerdem eine Telefonanlage.
Diese Vorteile hat die Fritzbox mit Glasfaser-Modem mit ihren Schwestern für den Kabelanschluss – Fritzbox 6690 Cable – und VDSL – Fritzbox 7590 AX – gemeinsam. Das gleiche gilt für das umfangreiche und trotzdem sehr übersichtliche Menü sowie die zuverlässige Update-Politik von Hersteller AVM.
Die Auszeichnung als bester Modem-Router mit Wi-Fi 6 könnten daher alle drei Fritzboxen bekommen: Die 5590 Fiber ist aber die Variante mit der zukunftstauglichsten Anschlusstechnik, weil sie über Glasfaser Downloadraten von bis zu 10 GBit/s unterstützt. Außerdem hat sie einen Gigabit-LAN-Port mehr als Fritzbox 6690 Cable.
Im WLAN-Test ist die Glasfaser-Fritzbox über 2,4 GHz besser als die 6690 Cable, die wiederum höhere Datenraten über 5 GHz zeigt. Als NAS-Ersatz ist die 5590 Fiber aber die beste Fritzbox – sie liefert Top-Transferraten beim Zugriff auf einen externen USB-Speicher.
Lesen Sie den ausführlichen Einzeltest: AVM Fritzbox 5590 Fiber
Asus ROG Rapture GT-AX6000: Der beste Gaming-Router für Wi-Fi 6

Pro
- hohes WLAN-Tempo
- schnelle USB-Transferrate
- zwei 2,5-Gbit-Ports, zwei USB-Anschlüsse
- umfangreiches Menü
- Gehäuselogo mit wechselnden Farben
Kontra
- teuer
- hoher Stromverbrauch
Starke Leistung, starke Ausstattung, starkes Design: Der Asus GT-AX6000 erfüllt alle Anforderungen an einen Gaming-Router optimal.
Denn im Test bietet er ein besseres Gesamtpaket als die Konkurrenz: Der TP-Link GX90 ist zwar in einigen WLAN-Messungen etwas schneller, bietet aber deutlich weniger Menüeinstellungen, um Online-Spiele zu beschleunigen und einzurichten.
In der Benutzeroberfläche DumaOS des Netgear XR1000 finden sich ausgefeiltere Gaming-Optionen, doch den Netgear-Router hängt der Asus GT-AX6000 beim WLAN-Tempo deutlich ab, wo er eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 1,6 Gbit/s erreicht. Außerdem hat er mehr Anschlüsse.
Angefangen beim flachen, kantigen Gehäuse in Schwarz über die vier fetten externen Antennen mit rotem Designelementen bis hin zum ROG-Logo auf der Gehäuseoberseite passt er optisch optimal zu jedem Gaming-Setup. Als besonderes Extra lassen sich für das Logo wechselnde Farbeffekte im Router-Menü über die Aura-RGB-Software von Asus festlegen.
Eine Übersicht über Spiele-Router mit Wi-Fi 6 bietet der Vergleichstest Die besten Gaming-Router im Test.
Synology RT6600ax: Der beste Triband-Router mit Wi-Fi 6

Pro
- hohes WLAN-Tempo
- sehr übersichtliche und erweiterbare Benutzeroberfläche
- 2,5-Gbit-LAN
Kontra
- hoher Stromverbrauch
- zusätzliche Funkkanäle nicht in Deutschland nutzbar
Der Synology-Router nutzt Tri-Band-Technik: Sie bringt vor allem in großen WLANs Vorteile, weil sich Clients mit drei Funknetzen verbinden können statt nur mit zwei wie bei Dual-Band-Routern. Dabei verbindet er hohes Tempo mit großer Reichweite: Über die hohen Kanäle der 5-GHz-Frequenz erzielt er zum Beispiel knapp 230 MBit/s – ausreichend, um die Bandbreite der meisten Internettarife uneingeschränkt selbst an wie entfernte Geräte weiterzureichen.
Auch über 2,4 GHz überzeugt die Reichweite des RT6600ax: Im Test schafft er 50 MBit/s, weil er sich bei der Kanalwahl sehr schlau verhält. Während er über die kurze Distanz einen 40-MHz-Kanal nutzt, schaltet er über die Langstrecke auf 20 MHz zurück – damit setzt er die WLAN-Übertragung weniger Störsignalen aus.
Beim Menü wählt Synology einen anderen Weg als die meisten Router-Hersteller: Es ist nicht nur sehr übersichtlich, Sie können auch zusätzliche Funktionen per Apps nachrüsten. Seine Voreinstellungen sind allerdings nicht immer clever gewählt – DFS fürs 5-GHz-WLAN und USB-3-Tempo für einen externen Speicher müssen Sie nachträglich aktivieren, um das beste Tempo zu erreichen.
Weitere reichweitenstarke Router finden Sie im Vergleichstest Die WLAN-Router mit der besten Reichweite.
Asus RT-AX89X: Der beste Wi-Fi-6-Router fürs große Heimnetz

Pro
- sehr schnelles WLAN
- sehr viele Anschlüsse
- hohe NAS-Transferrate
- umfangreiches Menü
Kontra
- hoher Stromverbrauch
- Lüftergeräusch
Der Asus RT-AX89X bietet das komplette Programm fürs große Heimnetz: Hohes Tempo, zahlreiche Anschlüsse, viele Einstellungen.
Im WLAN arbeitet er mit 12 MIMO-Streams – vier über die Frequenz 2,4 GHz plus acht über 5 GHz. Damit kann er schnelle Clients direkt mit hohem Tempo bedienen oder seine zahlreichen Streams per MU-MIMO mehrere Gegenstellen verteilen. In den Tempo-Tests überzeugt er daher mit hohem Tempo bei allen Messungen – Kurzstrecke, Langdistanz, 2,4 oder 5 GHz.
Außerdem finden viele LAN-Geräte Anschluss am Asus-Router: An seinem Gehäuse sitzen acht Gigabit-Ports. Zudem bietet er zwei Anschlüsse mit 10-GBit, die nächste Tempostufe bei der Heimvernetzung: An einen Port lässt sich direkt ein LAN-Kabel für die schnelle Übertragung anbinden. Der andere dient als Steckplatz für ein Modul im Format SFP+ (Small Form Factor Pluggable): Damit ist der Router zum Beispiel auch für eine Inhouse-Verkabelung per Glasfaser vorbereitet.
Für USB-Sticks oder -Festplatten stehen zwei USB-3.0-Anschlüsse bereit: Im Test überzeugt er auch hier mit hoher Geschwindigkeit, für den Datenaustausch oder das Backup auf einen externen Speicher können Sie daher auf ein NAS-System verzichten.
Diese Top-Leistung kostet natürlich Geld – und zwar gleich doppelt: Der Asus-Router ist nicht nur teuer, seine hohe Leistungsaufnahme macht sich auch auf der Stromrechnung bemerkbar.
Weitere WLAN-Router, die sich für große Netzwerke eignet, finden Sie im Vergleichstest Die besten Router mit Wi-Fi 6 fürs große Heimnetz im Test.
AVM Fritzbox 7530 AX: Der beste Wi-Fi-6-Router fürs Streaming

Pro
- hohes WLAN-Tempo über kurze Distanz
- umfangreiches, übersichtliches Menü
Kontra
- nur USB 2.0
- kein WAN-Port
In der Fritzbox sitzt ein VDSL-Modem für Supervectoring: Mit einem entsprechenden Tarif liefert der Router bis zu 300 Mbit/s über den Online-Anschluss. Dank des eingebauten Modems zeigt das Router-Menü umfangreiche Daten zu Tempo und Qualität der Internetverbindung: Wenn’s beim Streaming ruckelt, helfen diese Informationen bei der schnellen Problemlösung.
Zwar liefert die Fritzbox im WLAN-Test kein Top-Tempo: Doch ihre Datenraten reichen in den meisten Fällen für optimales Streaming. Lediglich bei 2,4-GHz-Übertragungen über längere Distanzen kann es eng werden.
Mit dem neuen Fritz-OS 7.50 kann die Fritzbox bei hoher Last die Internetbandbreite automatisch fair unter den Geräten im Heimnetz aufteilen, ohne dass Sie selbst per QoS eingreifen müssen.
Für die Fritzbox 7530 AX spricht außerdem ihr Preis: Sie kostet rund 150 Euro, was für einen Modem-Router, der sich außerdem als Telefonanlage für DECT- und Analoggeräte einsetzen lässt, ein attraktives Angebot ist.
Lesen Sie den ausführlichen Testbericht: AVM Fritzbox 7530 AX.
Testberichte zu anderen Routern, die sich fürs Streaming eignen, finden Sie im Vergleichstest Die besten Router fürs Streaming im Vergleich.
FAQ
Gibt es einen Unterschied zwischen Wifi 6 vs. 802.11ax
Im Zusammenhang mit Wi-Fi 6 fällt meist auch der Begriff 802.11ax: So lautet der offizielle Name des WLAN-Standards, den der internationale Ingenieursverband IEEE unter dem Projektnamen „High Efficiency Wi-Fi“ entwickelt hat.
Den Herstellern von WLAN-Geräten, die in der Wi-Fi-Alliance zusammengeschlossen sind, war diese Bezeichnung allerdings zu wenig werbewirksam: Deshalb beschlossen sie vor rund vier Jahren eine Umbenennung in Wi-Fi 6.
Wie Wi-Fi 6 dem Standard 802.11ax entspricht, sind auch Wi-Fi 5 und Wi-Fi 4 nur andere Namen für die WLAN-Standard 802.11ac beziehungsweise 802.11n.
Worauf sollten Sie bei einem Wi-Fi-6-Router achten?
Der Router sollte zu den Aufgaben passen, die er in Ihrem WLAN erfüllen muss: Wollen Sie zum Beispiel einzelne Clients mit der optimalen Geschwindigkeit verbinden, müssen die WLAN-Eigenschaften des Routers wie Anzahl der MIMO-Streams sowie mögliche Kanalbreite zu den Fähigkeiten dieser Clients passen.
Haben Sie ein großes WLAN mit vielen Geräten, empfiehlt sich ein Tri-Band-Router. Außerdem helfen in diesem Fall QoS-Einstellungen (Quality-of-Services) im Router-Menü, die dafür sorgen, dass Anwendungen wie Streaming und Spielen immer eine stabile und ausreichende Bandbreite bekommen. Soll der Router alle Geräte in einer großen Wohnung per Funknetz abdecken, muss er vor allem über eine hohe Reichweite verfügen.
Grundsätzlich gilt beim Tempo: An je mehr Geräte der Router die Bandbreite des Internetanschlusses uneingeschränkt weitergeben kann, desto besser.
Ein 2,5-GBit-LAN-Anschluss sorgt dafür, dass der Router eine schnelle WLAN-Verbindung mit über 1 GBit/s komplett an einen passenden Netzwerk-Client überträgt. Mit einem 2,5-Gbit-WAN-Anschluss ist der Router auf künftige Internetanschlüsse mit Downloadraten von über 1 Gbit/s vorbereitet.
Um den Router optimal einzustellen, sollte er ein Menü bieten, dass zu Ihren Ansprüchen passt: Übersichtlich und einfach strukturiert, wenn Sie es nur aufsuchen, um schnell die wichtigsten Einstellungen zu finden oder umfangreich mit viele Optionen, wenn Sie WLAN-Verbindungen analysieren und tunen wollen.
Wollen Sie von unterwegs übers Internet auf den Router und das Heimnetz zugreifen, sollte er sich als VPN-Server einsetzen lassen.
Oft unterschätzt, aber in der Praxis sehr wichtig: Achten Sie auf die Leistungsaufnahme des Routers, denn er ist üblicherweise ständig eingeschaltet. Ein Stromfresser verursacht dann merkliche Betriebskosten.
Ebenso sollten Sie Router-Herstellern den Vorzug geben, die für ihre Geräte regelmäßig Firnware-Updates zur Verfügung stellen: So wird der Router mit neuen Funktionen und verbesserten Schutzverfahren versorgt, zudem stopfen diese Updates Sicherheitslücken.
Welche Vorteile bietet der Standard Wi-Fi 6?
Wi-Fi 6 bringt höheres WLAN-Tempo und verbessert den Datenaustausch in großen Netzwerken mit vielen Clients. Zwar nutzt der Standard das gleiche Frequenzspektrum wie Wi-Fi 5: Er arbeitet aber mit der besseren Modulation 1024-QAM, mit der mehr Daten in der gleichen Zeit übertragen lassen. Durch OFDMA (Orthogonal Frequency-Division Multiple Access) kann er das Funkspektrum effizienter zuteilen, um mehr Clients gleichzeitig oder schneller zu verbinden.
BSS Coloring sorgt dafür, dass Störsignale anderer WLANs die eigene Übertragung weniger stören. Target Wakeup Time (TWT) reduziert den Akkuverbrauch mobiler Clients wie Smartphones oder Smart-Home-Geräten bei der WLAN-Verbindung. Außerdem kann per Multi-User-MIMO nicht nur der Router Datenpakete an mehrere Geräte gleichzeitig senden, sondern jetzt auch Daten parallel von ihnen empfangen.
Die Wi-Fi-Alliance schreibt für Wi-Fi 6 den verbesserten Verschlüsselungsstandard WPA3 vor: Wi-Fi-6-Geräte bieten daher den besten Schutz. Allerdings lassen sich auch viele Wi-Fi-5-Geräte damit per Firmware-Upgrade ausrüsten.
Sollten Sie jetzt noch einen Wi-Fi-6-Router kaufen? Es gibt doch schon Wi-Fi 6E und bald Wi-Fi 7
Neue WLAN-Standards versprechen immer mehr Tempo und zusätzliche Funktionen: Wi-Fi 6E erweitert die technische Basis von Wi-Fi 6 um die zusätzliche Frequenz 6 GHz. Da die meisten WLANs über 2,4 und 5 GHz übertragen, ermöglicht sie eine ungestörte und damit stabile und schnelle Funkverbindung. Wi-Fi 7 beschleunigt das 6-GHz-WLAN durch breite Funkkanäle (320 statt 160 MHz) und die effizientere Modulation 4096-QAM. Zudem können Wi-Fi-7-Geräte mit Multi-Link Operation eine WLAN-Verbindung über mehrere Frequenzen gleichzeitig aufbauen.
Diese Vorteile können aber nur Clients nutzen, die den jeweiligen Standard unterstützen: Bislang gibt es aber nur wenige Geräte mit Wi-Fi 6E und noch keine mit Wi-Fi 7. Wi-Fi 6 ist dagegen bei den meisten Rechnern und Smartphones inzwischen Standard. Der Umstieg auf Wi-Fi 6 macht deshalb jetzt auf jeden Fall Sinn.
Denn die Erfahrung zeigt, dass es bei neuen Standards rund drei bis fünf Jahre dauert, bis ihn so viele WLAN-Geräte aus allen Preisklassen einsetzen, dass sich der Kauf eines entsprechenden Routers lohnt.
WLAN-Router: Wie wir testen
Durch unser definiertes Testverfahren lassen sich die Ergebnisse aller Testgeräte miteinander vergleichen. In die Bewertung eines WLAN-Routers gehen die folgenden Kriterien ein:
– WLAN-Tempo
– Latenzmessung
– USB-Datenrate
– Leistungsaufnahme
– Hardware-Ausstattung
– Bedienung
WLAN-Tempo
Die Geschwindigkeit des Datentransfers per WLAN ermitteln wir mit dem Kommandozeilen-Tool iperf 3. Es misst für einen festgelegten Zeitraum die Bandbreite bei der Übertragung von TCP-IP-Paketen zwischen dem WLAN-Router und einem WLAN-Client.

©Thomas Rau
Als WLAN-Client kommt das Notebook Lenovo Legion 5 Pro mit dem WLAN-Modul AX211 von Intel zum Einsatz: Es unterstützt Wi-Fi 6E, überträgt zwei MIMO-Streams (2×2) und nutzt bis zu 160 MHZ breite Funkkanäle.
Der WLAN-Router ist über seinen schnellsten LAN-Anschluss mit einem PC verbunden, der als Basisstation für die WLAN-Messungen dient.
An jedem Messpunkt testen wir die Übertragungsrate einzeln über alle vom WLAN-Router unterstützten Frequenzen, also 2,4 GHz, 5 GHz und gegebenenfalls 6 GHz. Dabei führen wir mit iperf3 jeweils fünf Messungen durch, deren Mittelwert das Testergebnis ergibt.

Am Messpunkt 1 befindet sich der WLAN-Client vier Meter vom Router entfernt. Am Messpunkt 2 beträgt die Distanz ca. 25 Meter, zwischen Router und Client besteht kein Sichtkontakt.
Latenzmessung
Die Latenzzeit messen wir zum einen mit der App Fritz-App WLAN per Smartphone an jedem Messpunkt sowie per Ping-Befehl über den WLAN-Client Lenovo Legion 5 Pro. Als Gegenstelle fungiert im Heimnetz ein PC. Für die Latenzmessung ins Internet nutzen wir fünf verschiedene Server als Gegenstellen. Ins Testergebnis geht der Durchschnittswert dieser Messungen ein.
NAS-Transferrate
Die NAS-Funktion des WLAN-Routers testen wir mithilfe einer externen SSD mit USB 3.2 Gen 2. Sie wird an den USB-Ports des Routers mit der höchsten Übertragungsgrate angeschlossen. Die SSD ist mit dem Dateisystem NTFS formatiert. Die Datenrate fürs Lesen und Schreiben ermitteln wir mit dem Mess-Tool NAS-Tester und einem Datentrasnfer von 400 MB.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des WLAN-Routers messen wir zum einen im Ruhemodus ohne WLAN-Übertragung, zum anderen bei aktiver WLAN-Übertragung über die 5-GHz-Frequenz. In beiden Fällen sind der WLAN-Client sowie der Mess-PC per LAN mit dem Router verbunden.
Hardware-Ausstattung
In die Wertung gehen alle Anschlüsse des Routers ein, zum Beispiel Anzahl der WAN- und LAN-Ports sowie der USB-Anschlüsse. Je höher die Bandbreite des Anschlusses (zum Beispiel 2,5-Gbit- statt GBit-LAN), desto mehr Punkte erhält das Testgerät.
Bedienung
In diesem Testkriterium bewerten wir das Browser-Menü des Routers nach Funktionsumfang und Übersichtlichkeit. Pluspunkte gibt es dabei für Funktionen, die über den Standard bei WLAN-Routern für den privaten Einsatz hinausgehen.