Beim Streaming muss ein WLAN-Router keine Top-Geschwindigkeit für ein einzelnes Gerät liefern, sondern eine stabile Bandbreite für möglichst viele. Denn nur ein kontinuierlicher Datenstrom sorgt dafür, dass Filme und Serien von Streaming-Diensten wie Netflix, Prime Video & Co. nicht ruckeln und gut aussehen.
Ein Video-Stream in 4K benötigt rund 15 bis 20 Mbit/s – kein Problem für einen Wifi-6-Router. Schwierig wird es aber, wenn mehrere Geräte im Heimnetz gleichzeitig streamen wollen, denn der Internetanschluss limitiert die mögliche Bandbreite. Zudem wollen auch andere Heimnetz-Geräte ihren Anteil daran – zum Beispiel für Downloads, für Online-Spiele oder zum Surfen.
Je besser der Wi-Fi-6-Router die Internet-Bandbreite verwaltet, desto problemloser läuft das Streaming ab, ohne andere Geräte im Heimnetz zu benachteiligen. Bietet das Router-Menü außerdem umfangreiche Einstellungen für Quality-Of-Service (QoS), können Sie vorgeben, wie der Router die Bandbreite verteilen soll.
Außerdem sollte der Router alle Geräte im Heimnetz mit einem stabilen Datenstrom versorgen können – unabhängig von ihrer Entfernung zum Router: Dann klappt Streaming auf dem TV im Wohnzimmer genauso gut wie am PC im Arbeitsraum sowie per App auf Geräten wie Smartphone und Tablet, mit denen Sie sich durch die Wohnung bewegen.
Wünschenswert sind zudem viele und schnelle LAN-Anschlüsse, um auch an Geräten ohne Wi-Fi Streaming genießen oder um Video- und Audiodateien im lokalen Netzwerk von einem NAS verteilen zu können. Wenn alternativ der Router mit einem per USB angeschlossenen Speicher als Quelle fürs Streaming fungieren soll, muss er schnell genug darauf zugreifen können.
Im unserem Vergleichstest finden Sie die besten Router fürs Streaming: Damit funktioniert der nächste Binge-Watching-Abend mit Netflix & Co. garantiert reibungslos.
AVM Fritzbox 7530 AX: Der beste Router fürs Streaming

Pro
- gutes WLAN-Tempo über kurze Distanz
- mit Modem für VDSL-Supervectoring
- umfangreiches, verständliches Menü
- Telefonanlage
Kontra
- nur USB 2.0
- kein WAN-Port
In der Fritzbox sitzt ein VDSL-Modem für Supervectoring: Mit einem entsprechenden Tarif liefert der Router bis zu 300 Mbit/s über den Online-Anschluss. Dank des eingebauten Modems zeigt das Router-Menü umfangreiche Daten zu Tempo und Qualität der Internetverbindung: Wenn’s beim Streaming ruckelt, helfen diese Informationen bei der schnellen Problemlösung.
Zwar liefert die Fritzbox im WLAN-Test kein Top-Tempo: Doch ihre Datenraten reichen in den meisten Fällen für optimales Streaming. Lediglich bei 2,4-GHz-Übertragungen über längere Distanzen kann es eng werden.
Mit dem neuen Fritz-OS 7.50 kann die Fritzbox bei hoher Last die Internetbandbreite automatisch fair unter den Geräten im Heimnetz aufteilen, ohne dass Sie selbst per QoS eingreifen müssen.
Für die Fritzbox 7530 AX spricht außerdem ihr Preis: Sie kostet rund 150 Euro, was für einen Modem-Router, der sich außerdem als Telefonanlage für DECT- und Analoggeräte einsetzen lässt, ein attraktives Angebot ist.
Lesen Sie den ausführlichen Einzeltest: AVM Fritzbox 7530 AX
Asus RT-AX53U: Preistipp für Streaming-Router

Pro
- umfangreiches Menü
- sparsamer Betrieb
Kontra
- kein Top-Tempo
- nur USB 2.0 für externen Speicher
Der Asus RT-AX53U bringt sich ins Spiel, wenn Sie für einen streaming-tauglichen Router nicht mehr als 80 Euro ausgeben wollen. Als AX1800-Modell passt seine WLAN-Ausstattung mit zwei MIMO-Streams und maximal 80 MHz breiten Funkkanälen sehr gut zu den meisten Heimnetz-Clients. Dazu kommen noch drei Gigabit-Ports für LAN-Geräte.
Bis auf lange Entfernungen mit einer 2,4-GHz-Verbindung liefert er im WLAN-Test ordentliche Datenraten fürs Streaming. Sie unterstützen ihn beim optimalen Verteilen der Bandbreite durch umfangreiche QoS-Einstellungen, indem Sie Geräte oder Anwendungen in eine von fünf Prioritätsstufen einordnen.
Dank seiner niedrigen Leistungsaufnahme bleiben außerdem selbst bei langen Streaming-Sessions die Betriebskosten im Rahmen.
Synology RT6600ax Triband Router: Streaming-Router mit der besten Reichweite

Pro
- Tri-Band
- hohes WLAN-Tempo
- sehr übersichtliche Benutzeroberfläche
- 2,5-Gbit-LAN
Kontra
- hoher Stromverbrauch
- zusätzliche Funkkanäle nicht in Deutschland nutzbar
Der Synology RT-6600ax liefert für alle Heimnetz-Geräte ausreichend schnelles Tempo beim Streaming – unabhängig von ihrem Standort und ihrer Entfernung zum Router.
Im Test liegt seine WLAN-Geschwindigkeit über die kurze Distanz auf jeder Frequenz deutlich über 250 Mbit/s. Damit kann er die Bandbreite der meisten Internetanschlüsse uneingeschränkt weiterreichen. Selbst über rund 30 Metern fällt die Transferrate nie unter 40 MBit/s: So sind zwei 4K-Streams auch für weit entfernte Geräte möglich.
Für einen Haushalt mit vielen Streaming-Fans ist er aufgrund seiner Tri-Band-Technik sehr gut geeignet: Er kann WLAN-Clients über drei verschiedene Funknetze anbinden – einmal per 2,4-GHz-Verbindung und zweimal über 5 GHz.
Mit einem 2,5-Gbit-LAN-Anschluss und hohen Übertragungsraten über den USB-Port, bindet der Synology-Router zudem Streaming-Quellen im lokalen Netzwerk wie ein schnelles NAS oder externen USB-Speicher optimal an.
Allerdings spricht trotz dieser starken Testergebnisse der Preis gegen den RT-6600ax: Mit über 300 Euro ist er sehr teuer, wenn für Sie bei einem Wi-Fi-6-Router lediglich die Streaming-Leistung eine Rolle spielt.
AVM Fritzbox 4060: Bester Streaming-Router für viele Clients

Pro
- Schnelles Tri-Band-WLAN
- Hohes NAS-Tempo
- 2,5-GBit-WAN-Port
Kontra
- Nur 80-MHZ-Kanäle
- Mäßige Reichweite bei 2,4 GHz
Eine deutlich günstigere Alternative ist die Fritzbox 4060 für rund 215 Euro: Auch der AVM-Router arbeitet mit Tri-Band-Technik und eignet sich daher, wenn viele Geräte mit ausreichendem WLAN-Tempo fürs Streaming versorgt werden sollen.
Allerdings ist sie über größere Entfernung etwas langsamer als der Synology-Router: Besonders bei der 2,4-GHz-Verbindung fällt das Testergebnis von 30 MBit/s bei der Langstrecke grenzwertig für den Streaming-Einsatz aus.
Zwar besitzt die Fritzbox 4060 kein eingebautes Modem: Aber ihr WAN-Anschluss unterstützt 2,5 GBit/s, sodass sie hinter einem Provider-Modem auch für Onlineanschlüsse jenseits der Gigabit-Grenze geeignet ist.
Dank eines USB-3.0-Ports erzielt sie hohe Transferraten beim Zugriff auf einen angeschlossenen USB-Speicher: Den können Sie dann problemlos als Quelle fürs Streaming im lokalen Netzwerk einsetzen.
Ein Pluspunkt abseits des Streaming: Die Fritzbox 4060 lässt sich als Basisstation für bis zu sechs kabellose DECT-Telefone einsetzen. Das macht ihr Preis-Leistungs-Verhältnis gleich noch besser.
Lesen Sie unseren Einzeltest: AVM Fritzbox 4060
Asus RT-AX86U: Der beste Router fürs Streaming im lokalen Netzwerk

Pro
- sehr gutes WLAN-Tempo, besonders über kurze Entfernung
- hohe USB-Transferrate
- 2,5-GBit-Anschluss
- zwei USB-Ports
- viele Menüfunktionen
Kontra
- recht hoher Stromverbrauch
- Router-Menü etwas unübersichtlich
Kommt das Streaming-Angebot nicht von Netflix & Co, sondern aus der eigenen Video-Sammlung, empfiehlt sich der Asus RT-AX86U: Er bietet mit einem 2,5-Gbit-LAN-Port und zwei USB-3.0-Anschlüssen die optimale Ausstattung, um Filme und Serien von lokalen Streaming-Quellen ins Heimnetz zu verteilen.
Nutzen Sie ein NAS als Streaming-Quelle ist die 2,5-Gbit-Verbindung zum Routers nur fürs Streaming überdimensioniert. Aber umfangreiche Kopier- oder Backup-Aktionen mit einer schnellen WLAN-Gegenstelle im Heimnetz lassen sich darüber rasch erledigen, sodass sie die Streaming-Übertragung nicht beeinträchtigen.
Mit den zwei USB-Anschlüssen sind sie flexibler beim Einsatz von externem USB-Speicher: An einem hängt dann eine USB-Platte mit den Streaming-Dateien, am anderen ein anderes Laufwerk fürs Backup.
Außerdem glänzt der RT-AX86U wie die meisten Asus-Router mit umfangreichen Einstellungen für QoS: Damit können Sie beispielsweise für Streaming-Clients eine garantierte Online-Bandbreite zuweisen oder die Datenpakete bestimmter Anwendungen wie Netflix & Co. priorisieren.
FAQ
Wie viel Bandbreite brauchen Sie fürs Streaming?
Das optimale Übertragungstempo fürs Streaming hängt von der Video-Auflösung ab, die Sie wiedergeben wollen: Netflix zum Beispiel empfiehlt für 720p (HD-Qualität) eine Bandbreite von 3 MBit/s, für 1080p (Full-HD) mindestens 5 MBit/s und für einen 4K-Stream 15 Mbit/s. Bei Amazon Prime Video gelten ähnliche Vorgaben. YouTube empfiehlt für 4K-Videos eine Transferrate von 20 MBit/s.
Bei eigenem Videomaterial, das zum Beispiel von einem NAS-System gestreamt wird, können die Anforderungen je nach Kodierung und Tonqualität deutlich höher ausfallen: Die Bitrate eines Blu-ray-Films liegt bei knapp unter 50 Mbit/s, für eine Blu-ray mit UHD-Material kann sie 100 MBit/s und mehr betragen.
Wie lässt sich die Streaming-Leistung verbessern
Wichtig beim Streaming ist eine stabile Verbindung, die dauerhaft die erforderliche Datenrate liefert. WLAN ist dafür eigentlich nicht optimal, da sich die Funkbedingungen jederzeit plötzlich verschlechtern können, wenn sich der Streaming-Client vom Router entfernt oder andere WLANs stören. Daher sollten Sie zunächst dafür sorgen, dass Router und Streaming-Client möglichst nahe beieinanderstehen.
Die Streaming-Übertragung können auch andere WLAN-Geräte im Heimnetz stören, die der Router ebenfalls bedienen muss. Deshalb sollten möglichst keine anderen Clients im WLAN aktiv sein, wenn Sie streamen. Außer in einem Ein-Personen-Haushalt lässt sich das meist nicht problemlos bewerkstelligen: In diesem Fall helfen Einstellungen im Router-Menü weiter, mit denen Sie die Streaming-Übertragung bevorzugen können. Über diese Funktionen für Quality-of-Service (QoS) können Sie zum Beispiel eine garantierte Internet-Bandbreite für Streaming-Geräte reservieren. Andere WLAN-Clients bekommen dann entsprechend weniger zugewiesen, was deren Übertragung verlangsamt. Je nach Router lassen sich auch bestimmte Anwendungen oder Einsatzwecke priorisieren – einige Router bieten zum Beispiel eine Streaming-Option, die stets Datenpakete entsprechender Programme bevorzugt, unabhängig, von welchem WLAN-Gerät sie kommen.
Wie streamen Sie am besten vom NAS oder USB-Speicher?
Wenn Sie von einer lokalen Quelle im Heimnetz streamen, sind Sie unabhängig vom Internet-Speed. Dann begrenzt allein die Leistung des Routers die Bandbreite und die Anzahl der Video-Streams. Solche Quellen können zum Beispiel ein NAS-System sein oder ein USB-Speicher, der mit dem Router verbunden ist.
Am besten nutzen Sie eine externe USB-SSD als Speicher: So stellen Sie sicher, dass nicht das Laufwerk der Flaschenhals für die Datenübertragung ist. Der Router sollte für problemloses Streaming einen USB-3.0-Anschluss besitzen: Die Transferrate vom USB-Speicher ins Netzwerk liegt dann üblicherweise bei 80 bis 100 MB.
Achten Sie im Menü darauf, dass der WLAN-Router als Media-Server arbeitet: Meist finden Sie diese Einstellung im Kapitel für den Umgang mit externem Speicher. Dort können Sie auch festlegen, dass nur bestimmte Verzeichnisse auf dem USB-Laufwerk fürs Media-Streaming freigegeben werden.
WLAN-Router: Wie wir testen
Durch unser definiertes Testverfahren lassen sich die Ergebnisse aller Testgeräte miteinander vergleichen. In die Bewertung eines WLAN-Routers gehen die folgenden Kriterien ein:
– WLAN-Tempo
– Latenzmessung
– USB-Datenrate
– Leistungsaufnahme
– Hardware-Ausstattung
– Bedienung
WLAN-Tempo
Die Geschwindigkeit des Datentransfers per WLAN ermitteln wir mit dem Kommandozeilen-Tool iperf 3. Es misst für einen festgelegten Zeitraum die Bandbreite bei der Übertragung von TCP-IP-Paketen zwischen dem WLAN-Router und einem WLAN-Client.

©Thomas Rau
Als WLAN-Client kommt das Notebook Lenovo Legion 5 Pro mit dem WLAN-Modul AX211 von Intel zum Einsatz: Es unterstützt Wi-Fi 6E, überträgt zwei MIMO-Streams (2×2) und nutzt bis zu 160 MHZ breite Funkkanäle.
Der WLAN-Router ist über seinen schnellsten LAN-Anschluss mit einem PC verbunden, der als Basisstation für die WLAN-Messungen dient.
An jedem Messpunkt testen wir die Übertragungsrate einzeln über alle vom WLAN-Router unterstützten Frequenzen, also 2,4 GHz, 5 GHz und gegebenenfalls 6 GHz. Dabei führen wir mit iperf3 jeweils fünf Messungen durch, deren Mittelwert das Testergebnis ergibt.

Am Messpunkt 1 befindet sich der WLAN-Client vier Meter vom Router entfernt. Am Messpunkt 2 beträgt die Distanz ca. 25 Meter, zwischen Router und Client besteht kein Sichtkontakt.
Latenzmessung
Die Latenzzeit messen wir zum einen mit der App Fritz-App WLAN per Smartphone an jedem Messpunkt sowie per Ping-Befehl über den WLAN-Client Lenovo Legion 5 Pro. Als Gegenstelle fungiert im Heimnetz ein PC. Für die Latenzmessung ins Internet nutzen wir fünf verschiedene Server als Gegenstellen. Ins Testergebnis geht der Durchschnittswert dieser Messungen ein.
NAS-Transferrate
Die NAS-Funktion des WLAN-Routers testen wir mithilfe einer externen SSD mit USB 3.2 Gen 2. Sie wird an den USB-Ports des Routers mit der höchsten Übertragungsgrate angeschlossen. Die SSD ist mit dem Dateisystem NTFS formatiert. Die Datenrate fürs Lesen und Schreiben ermitteln wir mit dem Mess-Tool NAS-Tester und einem Datentrasnfer von 400 MB.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des WLAN-Routers messen wir zum einen im Ruhemodus ohne WLAN-Übertragung, zum anderen bei aktiver WLAN-Übertragung über die 5-GHz-Frequenz. In beiden Fällen sind der WLAN-Client sowie der Mess-PC per LAN mit dem Router verbunden.
Hardware-Ausstattung
In die Wertung gehen alle Anschlüsse des Routers ein, zum Beispiel Anzahl der WAN- und LAN-Ports sowie der USB-Anschlüsse. Je höher die Bandbreite des Anschlusses (zum Beispiel 2,5-Gbit- statt GBit-LAN), desto mehr Punkte erhält das Testgerät.
Bedienung
In diesem Testkriterium bewerten wir das Browser-Menü des Routers nach Funktionsumfang und Übersichtlichkeit. Pluspunkte gibt es dabei für Funktionen, die über den Standard bei WLAN-Routern für den privaten Einsatz hinausgehen.