E-Scooter sind seit Sommer 2019 zugelassen und so beliebt, dass sie aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken sind: Deutschland ist der weltweit zweitgrößte Markt für den Verleih der flotten Fahrgeräte. Gleichzeitig schaffen sich auch immer mehr Menschen eigene E-Roller an, um unabhängig vom Angebot der Sharing-Dienste bequem und klimaneutral ans Ziel zu kommen. Welche Stromkosten dabei für das Aufladen der E-Scooter anfallen, haben wir am Beispiel von drei Top-Modellen einmal ausgerechnet.
Mit diesen Modellen rechnen wir
Für unsere Beispielrechnung nehmen wir drei beliebte Modelle aktueller E-Scooter unter die Lupe. Die Fahrgeräte verfügen alle über eine gültige Straßenzulassung und bringen es mit einer Akku-Ladung auf eine Reichweite von 45-65 km. Eine individuelle Bewertung und weitere Vergleichsmodelle finden Sie in unserem E-Scooter-Ranking.
1. Xiaomi 4 Pro E-Scooter
- Motor: 700 Watt
- Reichweite: 55 km
- Reifen: 10-Zoll Luftreifen
- Gewicht: 16,5 kg
- Traglast: 120 kg
- Preis: Ab 799 Euro
- Akku: 12.400 mAh/ 446 Wh
2. Segway-Ninebot Max G30D II
- Motor: 350 Watt
- Reichweite: 65 km
- Reifen: 10-Zoll Luftreifen
- Gewicht: 19,5 kg
- Traglast: 100 kg
- Preis: Ab 764 Euro
- Akku: 15300 mAh/ 551 Wh
3. Xiaomi Mi Pro 2 E-Scooter
- Motor: 600 Watt
- Reichweite: 45 km
- Reifen: 8,5-Zoll Luftreifen
- Gewicht: 14,2 kg
- Traglast: 100 kg
- Preis: Ab 554 Euro
- Akku: 12.800 mAh/ 474 Wh
Um die Stromkosten für das Aufladen der verschiedenen Akkus zu berechnen, werfen wir einen Blick auf das Vergleichsportal Verifox, dort geht man aktuell von einem durchschnittlichen Strompreis in Höhe von 43,3 Cent je Kilowattstunde aus. (Hinweis: Je nach Wohnort und Ihrem gewählten Tarif können Strompreise abweichen. Entsprechend steigen oder fallen die Kosten für das Aufladen des Akkus.)
Nun müssen wir noch den Energiegehalt der Akkus in Kilowattstunden umrechnen, die Kapazität also jeweils durch 1.000 teilen. So erhalten wir die Einheit Kilowattstunden (kWh), die Sie auch von Ihrem Energieversorger kennen. Schließlich multiplizieren wir mit dem Preis je kWh – müssen aber auch den Wirkungsgrad der Ladegeräte beachten. Bei modernen Modellen beträgt der Wirkungsgrad etwa 90 Prozent. Das erhöht den Stromverbrauch beim Aufladen also um ungefähr 10 Prozent.
Dann zücken wir mal den Taschenrechner:
E-Scooter Modell | Kosten pro Ladung | Jährliche Kosten (2x Laden/Woche) | Jährliche Kosten (5x Laden/Woche) |
---|---|---|---|
Xiaomi 4 Pro E-Scooter | 0,21 Euro | 22,09 Euro | 55,23 Euro |
Segway-Ninebot Max G30D II | 0,26 Euro | 27,29 Euro | 68,23 Euro |
Xiaomi Mi Pro 2 E-Scooter | 0,23 Euro | 23,48 Euro | 58,70 Euro |
Wie Sie sehen, gibt es bei den Top-Modellen keine allzu großen Unterschiede, was die Stromkosten beim Aufladen angeht. Günstiger als mit dem Taxi oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind Sie damit allemal unterwegs: Für rund einen Euro Stromkosten (4x Laden) können Sie, je nach Fahrweise, mit rund 200 km Reichweite rechnen. Auf die Ausdauer Ihres E-Scooters können Sie beim Fahren übrigens Einfluss nehmen, indem Sie auf ein paar einfache Dinge achten.
So erhöhen Sie die Reichweite beim Fahren mit dem E-Scooter
Je nach Modell und Akku haben E-Scooter unterschiedliche Reichweiten. Während es günstige Fahrgeräte im Einsteigersegment nur auf eine Reichweite von 15-30 Kilometer je Akkuladung bringen, bewältigen Premium-Modelle auch 60 Kilometer oder mehr, bevor ihnen schließlich die Puste ausgeht. Mit diesen Tipps erhöhen Sie die Reichweite.
Ein Modell mit Rekuperation wählen: Manche E-Scooter können beim Bremsen einen Teil der Bewegungsenergie zurückgewinnen und in den Akku einspeisen. Besonders im Stadtverkehr kann sich das deutlich auf die Reichweite der kleine Flitzer auswirken.
Akku tauschen: Bei einigen E-Scootern können Sie den mitgelieferten Akku durch ein Modell mit größerer Kapazität tauschen, dann steigt auch die Reichweite entsprechend.
E-Scooter beim Starten anschieben: Wenn Sie das Gerät beim Aufsteigen kurz anschieben, entlasten Sie den Akku. Denn beim Anfahren muss die meiste Energie aufgewendet werden.
Fahrstil anpassen: Damit der Akku möglichst lange durchhält, sollten Sie es vermeiden, stets mit Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Auch ein Tempomat kann helfen, weil Mikro-Beschleunigungen damit deutlich reduziert werden.
So schützen Sie den Akku Ihres E-Scooters
Auf Temperaturen achten: Die Lithium-Ionen-Akkus von E-Scootern fühlen sich bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad am wohlsten.
Nicht leer oder ganz voll lagern: Wenn Sie Ihren E-Scooter eine Weile nicht fahren, dann sollten Sie darauf achten, dass der Akku in dieser Pausenzeit nicht übermäßig voll oder leer ist. Am besten eignet sich ein Ladungsniveau von 30-70 Prozent.
Pralle Sonne meiden: Besonders im Sommer sollten Sie Ihren E-Scooter nach Möglichkeit nicht in der prallen Sonne stehen lassen. Die hohen Temperaturen beschleunigen die chemische Alterung der Batterie. Einen aufgeheizten Akku sollten Sie auch nicht sofort ans Ladegerät anschließen, sondern erst etwas abkühlen lassen.