Je mehr Geräte im Heimnetz angemeldet sind, umso wichtiger wird ein leistungsfähiger Router: Er muss im großen Netzwerk dafür sorgen, dass alle Clients eine schnelle und stabile Verbindung bekommen. Router mit Wi-Fi 6 sind dafür optimal: Dank breiter 160-MHz-Funkkanäle und der effizienten Modulation 1024-QAM schaffen schnelle WLAN-Clients hohe Datenraten. Mit OFDMA kann er das vorhandene Funkspektrum besser auf alle Netzwerk-Geräte verteilen und MU-MIMO im Down- und Upstream erlaubt mehrere gleichzeitige Verbindungen zwischen Router und Clients: Damit können viele Geräte übertragen, ohne sich gegenseitig auszubremsen.
Wi-Fi 6 allein reicht aber nicht: Ein Router sollte auch mit möglichst vielen Clients gleichzeitig Dateien austauschen können. Denn WLAN (wie auch LAN) ist ein sogenanntes „shared medium“: Ist der Übertragungskanal von einem Gerät belegt, müssen alle anderen erst mal warten. Router mit Tri-Band-Technik lösen dieses Problem am besten, denn sie haben drei Funkeinheiten, mit denen sie drei unterschiedliche Übertragungen gleichzeitig durchführen können.
Außerdem sollte der Router sowohl über kurze Strecken wie lange Entfernungen eine hohe Datenrate liefern, damit er alle im Netzwerk verteilten Geräte optimal erreicht.
Wünschenswert sind zudem möglichst viele LAN-Anschlüsse, denn in einem großen Netzwerk lassen sich meist nicht alle Geräte überhaupt oder mit ausreichendem Tempo per WLAN einbinden. Damit sparen Sie sich außerdem zusätzliche Ausgaben für LAN-Switches. Und wenn der Router auch noch eine hohe USB-Transferrate zu einem angeschlossenen externen Speicher bietet, können Sie auf ein NAS-System verzichten.
Die Modelle in unserem Vergleichstest erfüllen alle oder die meisten dieser Ansprüche: Sie sind deshalb die besten Wi-Fi-6-Router für ein großes Netzwerk.
Asus RT-AX89X: Bester Router fürs große Heimnetz

Pro
- sehr schnelles WLAN
- sehr viele Anschlüsse
- hohe NAS-Transferrate
- umfangreiches Menü
Kontra
- hoher Stromverbrauch
- Lüftergeräusch
Der Asus RT-AX89X bietet das komplette Programm fürs große Heimnetz: Hohes Tempo, zahlreiche Anschlüsse, viele Einstellungen.
Im WLAN arbeitet er mit 12 MIMO-Streams – vier über die Frequenz 2,4 GHz plus acht über 5 GHz. Damit kann er schnelle Clients direkt mit hohem Tempo bedienen oder seine zahlreichen Streams per MU-MIMO mehrere Gegenstellen verteilen. In den Tempo-Tests überzeugt er daher mit hohem Tempo bei allen Messungen – Kurzstrecke, Langdistanz, 2,4 oder 5 GHz.
Außerdem finden viele LAN-Geräte Anschluss am Asus-Router: An seinem Gehäuse sitzen acht Gigabit-Ports. Zudem bietet er zwei Anschlüsse mit 10-GBit, die nächste Tempostufe bei der Heimvernetzung: An einen Port lässt sich direkt ein LAN-Kabel für die schnelle Übertragung anbinden. Der andere dient als Steckplatz für ein Modul im Format SFP+ (Small Form Factor Pluggable): Damit ist der Router zum Beispiel auch für eine Inhouse-Verkabelung per Glasfaser vorbereitet.
Für USB-Sticks oder -Festplatten stehen zwei USB-3.0-Anschlüsse bereit: Im Test überzeugt er auch hier mit hoher Geschwindigkeit, für den Datenaustausch oder das Backup auf einen externen Speicher können Sie daher auf ein NAS-System verzichten.
Diese Top-Leistung kostet natürlich Geld – und zwar gleich doppelt: Der Asus-Router ist nicht nur teuer, seine hohe Leistungsaufnahme macht sich auch auf der Stromrechnung bemerkbar.
AVM Fritzbox 4060: Preistipp bei Routern fürs große Heimnetz

Pro
- Schnelles Tri-Band-WLAN
- Hohes NAS-Tempo
- 2,5-GBit-WAN-Port
Kontra
- Nur 80-MHZ-Kanäle
Damit sich im großen Netzwerk die WLAN-Geräte nicht zu sehr in die Quere kommen, nutzt die Fritzbox 4060 Tri-Band-Technik: Der Router stellt ihnen drei verschiedene Wi-Fi-6-WLANs zur Verfügung – je eines über 2,4 GHz sowie über die unteren und oberen Kanäle der 5-GHz-Frequenz.
Damit schafft sie in allen Messungen ordentliches Tempo: Für sehr schnelle Clients ist sie allerdings nicht optimal, da der Router zwar vier MIMO-Streams, aber nur maximal 80 MHz breite Kanäle nutzt.
Überzeugend ist auch das USB-Tempo: Beim Test mit einer externen SSD am USB-3.0-Anschluss schafft sie mehr als 100 MB/s beim Lesen und mehr als 70 MB/s beim Schreiben und ist damit ungefähr genauso schnell wie viele NAS-Systeme.
Ein Modem fehlt der 4060: Für den Internetzugang kommt sie an ein VDSL-, Kabel- oder Glasfasermodem beziehungsweise einen entsprechenden Modemrouter. Der WAN-Port für diese Verbindung unterstützt 2,5 GBit/s, was die 4060 für künftige Onlineanschlüsse jenseits der Gigabit-Grenze ertüchtigt. Außerdem lässt sie sich als Basisstation für bis zu sechs kabellose DECT-Telefone einsetzen.
AVM Fritzbox 7590 AX: Für große Heimnetze mit DSL-Anschluss

Pro
- hohes WLAN-Tempo
- üppige Ausstattung
- viele Anschlüsse
Kontra
- kein Multigigabit-Port
- mäßiges NAS-Tempo
- hoher Stromverbrauch
Fürs große Heimnetz ist die Fritzbox 7590 AX vor allem geeignet, weil sie nicht nur ein WLAN-Router, sondern auch VDSL-Modem, DECT-Basis und Telefonanlage ist: Sie können deshalb in Ihrem Netzwerk auf diese Geräte verzichten.
Auch für schnelle WLAN-Clients ist die 7590 AX geeignet: Zwar unterstützt sie bei einer Verbindung mit 4×4-MIMO-Streams nur einen 80 MHz breiten Funkkanal. Bei einer 2×2-Verbindung ist dagegen ein 160-MHz-Kanal möglich – ideal zum Beispiel für aktuelle Notebooks mit Wi-Fi 6.
Das umfangreiche Router-Menü mit zahlreichen Einstellungen unterstützt Sie beim Verwalten eines großen Netzwerks – zum Beispiel mit einer komfortablen Übersicht über alle mit dem Router verbundene Geräte sowie über die genutzten Funkkanäle: Das macht die Fritzbox deutlich besser als andere Router.
Ein NAS-System ersetzt der AVM-Router allerdings nicht: Denn besonders hoch sind ihre USB-Transferraten trotz USB-3.0-Anschluss nicht. Einen Netzwerkspeicher brauchen Sie also – aber keinen zu schnellen, denn einen 2,5-Gbit-LAN-Port hat die Fritzbox nicht.
Lesen Sie den ausführlichen Einzeltest: AVM Fritzbox 4060
AVM Fritzbox 5590 Fiber: Für große Heimnetze mit Glasfaser-Internet

Pro
- sehr hohes WLAN-Tempo bei kurzer Entfernung
- sehr schnelle USB-Übertragung
- 2,5-Gbit-Port
- umfangreiches Menü
Kontra
- geringe Reichweite bei 5 GHz
Ein großes Netzwerk braucht schnelles Internet: Dafür ist ein Glasfaser-Anschluss ideal und der ideale Router für diese Anschlusstechnik ist die Fritzbox 5590 Fiber. Denn ihr Glasfasermodem funktioniert an jedem Anschluss funktioniert: AVM legt Module für die in Deutschland üblichen Anschlussarten AON und GPON bei. Auch für künftige, deutlich schnellere Verbindungen ist die Fritzbox vorbereitet: Sie unterstützt die Anschlusstechnik XGS-PON, die per Glasfaser Datenraten von bis zu 10 GBit/s erlaubt.
Damit die 5590 Fiber die hohen Datenraten der Online-Verbindung ungebremst ins Heimnetz weitergeben kann, bietet sie Wi-Fi-6-WLAN mit bis zu 2,4 Gbit/s über 5 GHz sowie bis zu 1,2 Gbit/s über 2,4 GHz. Für kabelgebundene Geräte gibt es einen LAN-Anschluss mit 2,5 Gbit/s. Der lässt sich per Menüeinstellung zum WAN-Port umwidmen, wenn die Fritzbox zum Beispiel hinter einem Glasfasermodem vom Provider zum Einsatz kommen soll.
Im WLAN-Test knackt die 5590 über 5 GHz die Gigabit-Grenze und schafft knapp 1,2 GBit/s Transferrate zum Client-Notebook. Für die Langstrecke ist sie weniger geeignet: Hier bleiben lediglich 80 MBit/s übrig – um eine größere Wohnung mit Gigabit-Internet zu versorgen, sollten Sie daher in einen Repeater investieren. Auch beim Test über 2,4 GHz liegen die Stärken der Glasfaser-Fritzbox eindeutig auf der Kurzstrecke: Hier schafft sie hervorragende 200 MBit/s. Die lange Distanz bewältigt sie über 2,4 GHz mit knapp 40 Mbit/s – ordentlich, aber nicht überragend. Sehr stark ist sie dagegen als NAS-Ersatz mit außerordentlichen hohen Übertragungsraten.
Das Menü entspricht weitgehend dem der Fritzbox 7590 AX – damit haben Sie auch ein sehr großes Netzwerk optimal im Griff.
Lesen Sie den ausführlichen Einzeltest: AVM Fritzbox 5590 Fiber
Netgear Nighthawk AX6600 RAX70: Der sparsamste Router fürs große Heimnetz

Pro
- Tri-Band-Router
- erlaubt Link Aggregation
- recht sparsamer Betrieb
- übersichtliches und umfangreiches Menü
- als VPN-Server und VPN-Client nutzbar
Kontra
- Gigabit-LAN bremst WLAN aus
- kostenpflichtige Extra-Funktionen für Sicherheit
Mit seiner Tri-Band-Technik kann der Netgear-Router viele WLAN-Geräte im Netzwerk gleichzeitig versorgen. Dabei arbeitet er überraschend sparsam: 12,5 Watt bei der Übertragung sowie rund acht Watt im Ruhezustand sind für einen Tri-Band-Router recht niedrige Werte und halten die Betriebskosten in Grenzen.
Bei den Tempotests im WLAN und über USB zeigt sich der RAX 70 sehr leistungsfähig – bremst sich allerdings selbst aus, denn Netgear verzichtet auf einen Multigigabit-Anschluss, der die Geschwindigkeit uneingeschränkt an eine passende Gegenstelle weiterleiten könnte. Stattdessen bleibt das WLAN-Tempo mit rund 950 MBit/s ebenso unter der Gigabit-Grenze wie die USB-Transferrate mit rund 100 MB/s.
Statt einen LAN-Port mit 2,5-Gbit-Tempo einzubauen, setzt Netgear beim RAX70 auf Link Aggregation: Die Ports LAN1 und LAN2 lassen sich zu einem logischen Anschluss zusammenfassen. Für ambitionierte Netzwerker mit größeren Netzwerken, etwa Selbständige oder kleine Unternehmen, macht das Sinn. Für den privaten Einsatz ist Link Aggregation aber meist zu kompliziert und zu teuer.
Die QoS-Einstellungen im Router-Menü machen es Ihnen leicht, im großen Netzwerk wichtige Datentransfers zu bevorzugen: Über eine Datenbank kann der RAX 70 ausgewählten Diensten und Anwendungen eine größere Internet-Bandbreite automatisch zuweisen.
TP-LINK Archer AX6000: Bester Router fürs große LAN-Heimnetz

Pro
- 8 LAN-Ports
- 2 USB-Anschlüsse
- 2,5-Gbit-WAN-Port
- Link Aggregation
Kontra
- Menü bietet nicht viele Funktionen
Der Archer AX6000 hat acht LAN-Ports: Diese üppige Ausstattung ist vorteilhaft für ein großes Heimnetz, weil sich viele kabelgebundene Geräte ohne Zusatzausgaben für Switches direkt mit dem Router verbinden lassen.
Allerdings unterstützen die LAN-Buchsen nur Gigabit-Tempo: Besonders schnelle Heimnetzgeräte wie ein 2,5-Gbit-NAS werden dadurch ebenso ausgebremst wie High-End-WLAN-Clients, wenn sie Daten zu einem LAN-Client übertragen sollen. Immerhin überwindet der TP-Link-Router mit seinem 2,5-Gbit-WAN-Port die Gigabit-Grenze bei breitbandige Online-Anschlüssen.
Gut ausgestattet ist er auch für den Einsatz als NAS-System: Der Router hat zwei USB-Anschlüsse, einen mit Typ-A, einen mit Typ-C. Im Test mit einer externen USB-SSD liegt die Leseleistung bei 117 MB/s, wenn der Speicher per Typ-C angeschlossen ist, bei knapp über 80 MB/s am Typ-A-Port. Positiv: Mit NTFS, exFAT, HFS+ und FAT32 unterstützt er zahlreiche Dateisysteme beim USB-Speicher.
Synology RT6600ax: Bester Router als NAS-Ersatz

Pro
- Tri-Band-Router
- hohes WLAN-Tempo
- sehr übersichtliche Benutzeroberfläche
- 2,5-Gbit-LAN
Kontra
- hoher Stromverbrauch
- zusätzliche Funkkanäle nicht in Deutschland nutzbar
Die Auszeichnung als bester Router zum NAS-Ersatz kommt Synology womöglich ungelegen: Denn der Hersteller ist vor allem für seine Netzwerkspeicher bekannt.
An deren übersichtliche Benutzeroberfläche erinnert auch das Menü des Wi-Fi-6-Routers. Wie bei den NAS-Systemen können Sie es mit App-Paketen um zusätzliche Funktionen erweitern. Außerdem behalten Sie damit dank des nachvollziehbaren Aufbaus leicht den Überblick über alle Geräte im Heimnetz.
Beim WLAN qualifiziert die Tri-Band-Technik den Router für den Einsatz in größeren Netzwerken: Damit kann er bis zu 6,6 Gbit/s übertragen: 4,8 Gbit/s und 1,2, Gbit/s über die beiden 5-GHz-Frequenzen sowie 600 MBit/s über 2,4 GHz. Die 5,9-GHz-Frequenz, die der Router ebenfalls unterstützt, ist in Europa für WLAN nicht zugelassen.
Im WLAN-Test schafft der Synology-Router bis zu 1,7 GBit/s. Dank des 2,5-Gbit-LAN-Anschluss kommt diese hohe Datenrate auch ungebremst bei einem passenden Heimnetz-Client an: So lassen sich zum Beispiel umfangreiche Kopier- und Backup-Aufgaben mit einem 2,5-GBit-NAS schnell erledigen. Für ein Netzwerk mit vielen Geräten ist der RT6600ax auch deshalb geeignet, weil er über die 2,4-GHz-Frequenz schnell arbeitet und mit einer hohen Reichweite glänzt.
Asus RT-AX86U: Router mit den meisten Einstellungen für große Heimnetze

Pro
- sehr gutes WLAN-Tempo, besonders über kurze Entfernung
- hohe USB-Transferrate
- 2,5-GBit-Anschluss
- zwei USB-Ports
- viele Menüfunktionen, auch für Online-Spiele
Kontra
- echt hoher Stromverbrauch
- Router-Menü benötigt Einarbeitungszeit
Der WiFi-6-Router Asus RT-AX86U ist ein Allrounder: Schon seine umfassende Ausstattung und die hohe WLAN-Geschwindigkeit machen ihn zur optimalen Basisstation für ein großes und schnelles Heimnetz. Zwar liegt er in beiden Disziplinen etwas hinter dem Testsieger zurück, ist dafür aber auch deutlich günstiger.
Vom großen Bruder übernimmt er die meisten Funktionen im umfangreichen Router-Menü. Das kann auf Einsteiger zunächst unübersichtlich wirken: Weil sich hinter den auf der linken Seite aufgeführten Hauptkategorien wie „Wireless“ oder „Adaptives QoS“ weitere Untermenüs verbergen, braucht es etwas Einarbeitungszeit eine bestimmte Einstellung gefunden ist.
Danach belohnt Sie der RT-AX86U aber zum Beispiel mit vielfältigen QoS-Optionen, um die Bandbreite im großen Netzwerk optimal zu verteilen – entweder für ausgewählte Geräte oder bestimmte Anwendungen. Selbst das Gast-WLAN ist für viele Clients ausgelegt: Der Asus-Router erlaubt insgesamt sechs Besucher-Netze, in denen Sie für die Gäste Zugriffsdauer und Bandbreite begrenzen können.
FAQ
Wie viele Geräte können im Heimnetz gleichzeitig übertragen?
Denn Daten kann der Router gleichzeitig an deutlich weniger Geräte übertragen. WLAN ist wie LAN ein sogenanntes „shared medium“: Über ein bestimmtes Übertragungsmedium, zum Beispiel das LAN-Kabel oder einen WLAN-Funkkanal, kann normalerweise nur ein Gerät Daten mit dem Router austauschen. Die Clients prüfen, ob der Kanal frei für eine Übertragung ist: Ist das der Fall, beginnen sie nach einer kurzen Wartezeit die Übertragung. Andernfalls warten sie einen festgelegten Zeitraum ab, bevor sie den Kanal erneut checken.
Für mehrere gleichzeitige WLAN-Übertragungen muss der Router daher mehrere Frequenzen unterstützen und für jede davon Funkhardware besitzen: Bei Dual-Band-Routern sind zwei parallele Übertragungen möglich, bei Tri-Band-Routern drei.
Üblicherweise nutzt der Router alle Antennen für die Übertragung an den Client, der gerade den Funkkanal besetzt: Je mehr er hat, desto mehr Datenströme (MIMO-Streams) lassen sich gleichzeitig transferieren und desto höher fällt die Übertragungsgeschwindigkeit aus.
Unterstützen Router und WLAN-Clients die Technik Multi-User-MIMO, kann der Router MIMO-Streams gleichzeitig an verschiedene Clients übertragen: Die Transferrate zum einzelnen Client ist dann möglicherweise niedriger als bei der direkten Übertragung. Aber der Funkkanal wird durch den parallelen Datenaustausch schneller wieder für andere Clients frei.
Welche Einstellungen im Router sind optimal für große Heimnetze?
Je mehr Geräte in einem Heimnetz übertragen wollen, desto besser muss der Router die Übertragungsressourcen verteilen. Die meisten Router arbeiten die Verbindungsanfragen nacheinander ab. Das lässt sich mit Einstellungen für Quality-of-Service im Router-Menü anpassen: Damit weisen Sie den Router an, die Datenpakete bestimmter Clients oder bestimmter Anwender bevorzugt zu transportieren und dafür andere länger warten zu lassen. Davon profitieren Anwendungen, die auf eine geringe Latenz der Übertragung angewiesen sind, wie etwa Streaming oder (Video-)Telefonie: Hier bemerken Sie sofort eine schlechtere Bild- oder Sprachqualität, wenn der Router die Datenpakete nicht stetig, sondern mit Unterbrechungen überträgt, weil er zwischenzeitlich andere Datentransfers erledigen muss.
In den meisten Routern können Sie QoS für bestimmte Anwendungskategorien einstellen, zum Beispiel für Streaming, Online-Gaming und Telefonie. Der Router erkennt deren Datenpakete und überträgt diese dann bevorzugt.
Aktivieren Sie außerdem die Funktion Bandsteering, sofern Sie der Router unterstützt: Er kann dann WLAN-Clients auf die beste Frequenz umleiten, um die Übertagung zu beschleunigen.
Mit vielen Geräten kann sich ein Router verbinden?
Bei einem üblichen Router liegt die theoretische Grenze bei über 250 Geräten. Abhängig von den Netzwerk-Einstellungen, zum Beispiel für die Subnetzmaske, stehen ihm üblicherweise 256 IPv4-Adressen zur Verfügung (entspricht 0 bis 255 hinter dem letzten Punkt der Adresse), von denen der Router eine selbst nutzt und andere – etwa die Adresse, die auf 255 endet, eventuell nicht vergeben darf.
Überlassen Sie dem Router als DHCP-Server die Vergabe der IP-Adressen, nutzt er aber nicht alle, sondern nur diejenigen aus einem kleineren Bereich, zum Beispiel von 20 bis 200.
In der Praxis ist die Zahl möglicher Verbindungen aber schon früher erreicht: Je nach Hersteller und Ausstattung reicht die Anzahl von 30 bis knapp über 100, da der Router nicht nur IP-Adressen an die Geräte vergeben muss, sondern für diese auch noch Verwaltungsdaten speichern muss, was CPU-Leistung und Speicherplatz in Anspruch nimmt.
Wichtig: Diese Zahlen beziehen sich nur auf Verbindungen zwischen Router und Clients, nicht auf aktive Übertragungen.
WLAN-Router: Wie wir testen
Durch unser definiertes Testverfahren lassen sich die Ergebnisse aller Testgeräte miteinander vergleichen. In die Bewertung eines WLAN-Routers gehen die folgenden Kriterien ein:
– WLAN-Tempo
– Latenzmessung
– USB-Datenrate
– Leistungsaufnahme
– Hardware-Ausstattung
– Bedienung
WLAN-Tempo
Die Geschwindigkeit des Datentransfers per WLAN ermitteln wir mit dem Kommandozeilen-Tool iperf 3. Es misst für einen festgelegten Zeitraum die Bandbreite bei der Übertragung von TCP-IP-Paketen zwischen dem WLAN-Router und einem WLAN-Client.

©Thomas Rau
Als WLAN-Client kommt das Notebook Lenovo Legion 5 Pro mit dem WLAN-Modul AX211 von Intel zum Einsatz: Es unterstützt Wi-Fi 6E, überträgt zwei MIMO-Streams (2×2) und nutzt bis zu 160 MHZ breite Funkkanäle.
Der WLAN-Router ist über seinen schnellsten LAN-Anschluss mit einem PC verbunden, der als Basisstation für die WLAN-Messungen dient.
An jedem Messpunkt testen wir die Übertragungsrate einzeln über alle vom WLAN-Router unterstützten Frequenzen, also 2,4 GHz, 5 GHz und gegebenenfalls 6 GHz. Dabei führen wir mit iperf3 jeweils fünf Messungen durch, deren Mittelwert das Testergebnis ergibt.

Am Messpunkt 1 befindet sich der WLAN-Client vier Meter vom Router entfernt. Am Messpunkt 2 beträgt die Distanz ca. 25 Meter, zwischen Router und Client besteht kein Sichtkontakt.
Latenzmessung
Die Latenzzeit messen wir zum einen mit der App Fritz-App WLAN per Smartphone an jedem Messpunkt sowie per Ping-Befehl über den WLAN-Client Lenovo Legion 5 Pro. Als Gegenstelle fungiert im Heimnetz ein PC. Für die Latenzmessung ins Internet nutzen wir fünf verschiedene Server als Gegenstellen. Ins Testergebnis geht der Durchschnittswert dieser Messungen ein.
NAS-Transferrate
Die NAS-Funktion des WLAN-Routers testen wir mithilfe einer externen SSD mit USB 3.2 Gen 2. Sie wird an den USB-Ports des Routers mit der höchsten Übertragungsgrate angeschlossen. Die SSD ist mit dem Dateisystem NTFS formatiert. Die Datenrate fürs Lesen und Schreiben ermitteln wir mit dem Mess-Tool NAS-Tester und einem Datentrasnfer von 400 MB.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des WLAN-Routers messen wir zum einen im Ruhemodus ohne WLAN-Übertragung, zum anderen bei aktiver WLAN-Übertragung über die 5-GHz-Frequenz. In beiden Fällen sind der WLAN-Client sowie der Mess-PC per LAN mit dem Router verbunden.
Hardware-Ausstattung
In die Wertung gehen alle Anschlüsse des Routers ein, zum Beispiel Anzahl der WAN- und LAN-Ports sowie der USB-Anschlüsse. Je höher die Bandbreite des Anschlusses (zum Beispiel 2,5-Gbit- statt GBit-LAN), desto mehr Punkte erhält das Testgerät.
Bedienung
In diesem Testkriterium bewerten wir das Browser-Menü des Routers nach Funktionsumfang und Übersichtlichkeit. Pluspunkte gibt es dabei für Funktionen, die über den Standard bei WLAN-Routern für den privaten Einsatz hinausgehen.