Aktuelle True-Wireless-Kopfhörer kommen immer noch meist in einer von zwei Ausführungen: Die reinen Stöpsel („Earbuds“) werden mehr oder weniger komplett in den Gehörgang eingesetzt und lassen sich in der Regel direkt am Gehäuse bedienen. In-Ears mit Stiel ragen zwar aus dem Ohr heraus, bieten dafür aber zusätzlich Platz für technische Komponenten und Bedienelemente. Aus diesem Grund lassen sie sich auch oft besser bedienen als Earbuds, bei denen es gerne zu unnötigen Fummeleien am Ohr kommt, wenn das Touch- Bedienfeld verschiedene Aktionen durch Tippen und Streichen ausführen soll.
Der Mega-Vergleich: Die besten kabellosen True-Wireless-Earbuds im Test (2022)
Der Hauptbestandteil jedes Kopfhörers sind die Treiber, sprich, die Lautsprecher in den Ohrstücken. Grundsätzlich gilt: Je größer ein Treiber ist, desto größer fällt seine Membranfläche aus und desto besser gibt er Bässe wieder. In-Ears mit großen Treibern lassen sich andererseits nicht so angenehm tragen, vor allem in engen Gehörgängen. Aktuelle TWS-Kopfhörer haben Treiber von 6 Millimetern (etwa der WF-1000XM4 von Sony für etwa 239 Euro) bis hin zu 11 Millimetern bei den Pixel Buds Pro von Google für 219 Euro.
PC-WELT-Empfehlung: Google Pixel Buds Pro

Pro
- 3 Mikrofone
- Geräuschunterdrückung
- Robustheit: IPX4
Kontra
- Etwas teuer
Mehrere Verfahren: Passive oder aktive Geräuschunterdrückung
Auch die Anzahl der eingebauten Mikrofone spielt eine große Rolle bei der Klangqualität eines TWS-Kopfhörers. Sie kommen nicht nur bei Telefonaten und der Bedienung von Sprachassistenten zum Einsatz, sondern auch bei der Reduzierung von Umgebungsgeräuschen. Doch gerade bei der Geräuschunterdrückung ist zwischen drei Verfahren zu unterscheiden, bei denen nicht immer die Mikrofone zum Einsatz kommen:
Die einfachste Methode ist die passive Geräuschunterdrückung. Sie basiert darauf, dass die Ohradapter den Gehörgang möglichst gut abschließen. Die Folge: Geräusche bleiben automatisch außen vor. Das Problem dabei: Da jedes Ohr anders geformt ist, können Einheits-Silikonadapter nicht immer für eine optimale Isolierung sorgen. Anpassbare Ohrstücke, die Sie auch separat kaufen können, verschließen die Ohren dagegen komplett, was viele Träger jedoch als unangenehm empfinden.
Die zweite, deutlich effektivere Methode der Geräuschunterdrückung funktioniert über die eingebauten Mikrofone. Sie filtern Störgeräusche heraus und verstärken die gewünschten Sounds. Die Mikrofone erkennen beispielsweise Telefonate oder direkte Gespräche, sodass dann nur die Sprache verstärkt aus den Kopfhörern kommt. In-Ear-Modelle mit dieser Art von Geräuschunterdrückung – etwa die Libratone Air Color für 109 Euro – bieten daher meist zwei Hörmodi: mit und ohne Hintergrundgeräusche.
Die dritte Methode, die etwa Apples aktuelle Airpods Pro oder die Bose Quiet Comfort Earbuds II für jeweils knapp 300 Euro einsetzen, ist die aktive Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, kurz ANC). Hier wird ein „Antischall“ erzeugt, der mit seiner entgegen- gesetzten Polarität den Schall des Störsignals neutralisiert. Allerdings hat auch diese Methode Nachteile: So ist ANC hauptsächlich für den Ausgleich von Störgeräuschen im unteren Frequenzspektrum, etwa Motorenlärm, geeignet. Außerdem braucht das Verfahren Strom, was bei andauerndem Einsatz auf Kosten der Akkulaufzeit geht. Und das Ausgleichssignal kann für besonders empfindliche Menschen hörbar sein und auf Dauer Kopfschmerzen verursachen.
High-End-Tipp: Bose QuietComfort Earbuds II

Pro
- Intelligente Optimierung von Features für die individuelle Ohrform
- Aktive Geräuschunterdrückung
Kontra
- Stolzer Preis
Transport- und Ladebox: Kapazität und Anschluss
Im Lieferumfang eines True-Wireless-Kopfhörers ist immer eine Transportbox enthalten. Sie dient zugleich zum Aufladen der in den Ohrstücken eingebauten Akkus. Je nach Kapazität der Ladebox lassen sich die In-Ears damit mindestens zweimal komplett aufladen. Besonders ladefreudig zeigt sich hier etwa die Box des JBL Endurance Peak 3 für knapp 100 Euro, die den Ohrstücken etwa vierzig weitere Betriebsstunden gewährt, sie also bis zu viermal komplett auflädt.
Zum Laden der Transportbox steht in der Regel ein USB-C-Anschluss zur Verfügung, Micro-USB wird selbst im unteren Preisbereich immer seltener. Und auch das kabellose Laden via Qi ist nicht mehr nur den hochpreisigen Modellen vorbehalten: Beispielsweise lässt sich die Ladebox der 1More ComfoBuds Mini für knapp 100 Euro nicht nur per USB-C, sondern auch über den Qi-Standard laden.
Hörverstärker für Alltagssituationen
Der Jabra Enhance für 799 Euro eignet sich nicht nur zum Musikhören und Telefonieren, sondern hebt auch bei Gesprächen die Stimme des Gegenübers hervor. Dazu setzen Sie die Ohrstücke wie gehabt ein und verbinden das Gerät mit Ihrem iPhone (Android wird derzeit nicht unterstützt). Über die Enhance-App lässt sich die Klangqualität von Bass und Höhen einstellen, wobei das Gerät dank einer dem menschlichen Ohr ähnlichen Auflösung bereits einen möglichst natürlichen Klang erzielen soll. Bei Gesprächen werden Hintergrundgeräusche unterdrückt, und die Mikrofone sorgen für eine hervorgehobene Sprachübermittlung auch etwa bei Kneipenlärm. Eine günstigere Alternative zum Fernsehen, die auch unter Android funktioniert, ist der Sennheiser TV Clear für 399,90 Euro, der sich per Bluetooth mit dem TV verbindet.
Sport-Tipp: JBL Endurance Peak 3

Pro
- Spezielle Ohrflügel für besseren Halt
- Wasser- und staubfest
- IP68-zertifiziert
- Ladestation hat reichlich Kapazität