Elon Musk ist für seine hemdsärmligen und mitunter cholerischen Umgangsformen hinlänglich bekannt. Davon können besonders Twitter-Mitarbeiter ein Lied singen. Doch selbst Top-Manager deutscher DAX-Konzerne bleiben von Musk Wutanfällen nicht verschont. Das erzählt Joe Kaser, der langjährige Chef von Siemens.
Joe Kaeser ist sozusagen “Mr. Siemens”. Von 2013 bis 2021 leitete der den deutschen DAX-Riesen als Vorstandsvorsitzender und war damit das Gesicht dieses deutschen Vorzeigekonzerns. In einem Podcast mit der Marketing-Plattform OMR erzählte Kaeser jetzt von seinen Erfahrungen mit dem Choleriker Elon Musk.
Beweg deinen A… hierher
Siemens liefert seit vielen Jahren Automatisierungstechnik für die Autofabriken von Tesla. Auch die deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide läuft mit Siemenstechnik. Als Tesla vor einiger Zeit mit Problemen beim Hochfahren seiner Fabriken kämpfte (von Elon Musk wurde diese Zeit als “Produktionshölle” bezeichnet), verlor Musk die Nerven und rief den damaligen Chef von Siemens mitten in der Nacht an (das war vermutlich keine bewusste Schikane, sondern lag an der Zeitverschiebung zwischen den USA und Deutschland).
Musk brüllte laut Kaeser folgende wenig höfliche Aufforderung ins Telefon: “Get your ass over here, I wanna see you tomorrow”. Kaeser ergänzt noch: “Man hatte den Eindruck, man hätte das Handy weglegen können und hätte ihn über den Atlantik auch noch gehört”.
Kaeser bewegte sich nicht
Kaeser leistete der Aufforderung aber keine Folge und blieb in Deutschland. Das Problem in den Fabriken wurde aber trotzdem gelöst. Kaeser nahm Musk dessen verbale Entgleisung offensichtlich nicht übel, denn der Ex-Siemens-Chef bezeichnet Musk als “unglaublich interessante Persönlichkeit”.
Musks Chaostage bei Twitter
Ob das die Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter von Twitter auch so formulieren würden? Denn bei dem beliebten Kurznachrichtendienst hat Musk nach der Übernahme ein bemerkenswertes Chaos angerichtet. Er feuerte nicht nur viele Top-Führungskräfte, sondern auch viele einfache Mitarbeiter, nur um kurz darauf zu verkünden, dass Twitter wieder Leute einstellen würde. Kritik durch Twitter-Mitarbeiter akzeptiert Musk nicht und entlässt Kritiker sofort.
Ob deshalb aber viele Twitter-Nutzer Twitter verlassen und beispielsweise zu Mastodon wechseln, darf bezweifelt werden. Denn derzeit findet man bei Mastodon einfach nicht die Informationsvielfalt und die vielen Kontakte, die Twitter bietet. Wir stellen Mastodon hier vor: Das bietet die deutsche Twitter-Alternative.
Hier geht es direkt zum Podcast mit dem OMR-Interview mit Joe Kaeser.