Vorab: Finger weg vom Tee-Lichtofen
Mit Blick auf den kommenden Winter machen immer mehr Energiespartipps die Runde. Sinnvoll sind längst nicht alle. Ein Beispiel dafür ist der Teelichtofen, der auf Amazon zu Fantasiepreisen um die 50 Euro angeboten wird. Vergleichen Sie den Preis von Paraffin mit gängigen Heizmitteln wie Erdgas, Holzpellets oder Heizöl, werden Sie schnell feststellen, dass ein Teelichtofen vielleicht nett aussieht, aber die Heizkosten keinesfalls senken kann.
Verlassen Sie sich besser auf bewährte Ratschläge, die physikalisch wirken, ökonomisch Sinn ergeben und tatsächlich den Geldbeutel schonen. Mit unseren Tipps senken Sie sofort Ihre Energiekosten.
Raumtemperatur sinnvoll reduzieren
Laut Experten entspricht ein Grad weniger einer Energieeinsparung von zirka 6 Prozent. Heizen Sie etwa den Flur statt auf 20 nur auf 16 Grad, sparen Sie rund ein Viertel der Heizkosten. Das macht sich also wirklich bemerkbar – und den Temperaturunterschied bemerken Sie in wenig genutzten Räumen kaum.
Achten Sie aber darauf, dass innerhalb der Wohnung warme und vielleicht sogar feuchte Luft aus gut beheizten Räumen nicht in kalte Außenräume gelangt. Denn das könnte unter ungünstigen Umständen die Schimmelbildung fördern.
Heizkörper richtig arbeiten lassen
Möbel, die vor einem Heizkörper stehen, sollten spätestens diesen Winter einen neuen Platz finden, damit die warme Luft gut zirkulieren kann. Auch ein Vorhang kann da schon stören. Überprüfen Sie auch Ihr Thermostat und regeln Sie es gegebenenfalls herunter – besonders wenn Sie nicht zuhause sind. Hier bieten viele Hersteller auch smarte Thermostate an. Mit einer solchen Lösung lässt sich die Wohnung auf eine angenehme Temperatur vorheizen, während man auf dem Heimweg ist.
Kaufberatung: Die besten smarten Heizthermostate 2022
Sparen smarte Thermostate wirklich Geld? Die Antwort!
Heizkörper entlüften
Zu Beginn der Heizsaison sollten Sie alle Heizkörper entlüften. Dafür benötigen Sie nur einen preiswerten Entlüftungsschlüssel.
Halten Sie eine Tasse oder ein anderes Gefäß unter die Entlüftungsöffnung am Heizkörper und drehen Sie das Entlüftungsventil auf. Kommt sofort Wasser, ist alles ok. Kommt dagegen etwas Luft, dann lassen Sie diese entweichen, bis nur noch Wasser kommt.
Wenn während der Heizsaison der Heizkörper zu blubbern anfängt und er nur noch teilweise warm wird, ist es ebenfalls Zeit ihn zu entlüften.
Fenster und Türen günstig abdichten
Abgedichtete Türen und Fenster sorgen für eine bessere Isolierung, verhindern unangenehme Zugluft und halten die Wärme im Raum. Mit einem günstigen Klebeband reduzieren Sie den Wärmeverlust und die störende Zugluft sofort spürbar.
Fensterscharniere korrekt einstellen
Mitunter schließen Fenster nach einigen Jahren nicht mehr korrekt. Die Fenster hängen vielleicht etwas nach unten oder gehen nur noch streng zu. Deshalb sollten die Fenster alle paar Jahre neu eingestellt werden, gegebenenfalls von einem Fachmann. Danach schließen alle Fenster wieder perfekt und ohne Mühe und halten dicht.
Raumklima optimieren
Neben der Raumtemperatur sind auch Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffgehalt wichtig, um sich in einem Raum wohlzufühlen. Also lüften – aber bitte richtig!
Im Winter raten Experten dazu, mehrmals am Tag für fünf bis zehn Minuten stoßzulüften, wobei die Heizung natürlich währenddessen abgedreht wird. Und: Wenn möglich, zwei gegenüberliegende Fenster öffnen, um für einen guten Durchzug zu sorgen.
In der Küche sparen
Auch beim Kochen und Backen lassen sich durch einfache Verhaltensregeln Energiekosten einsparen. Das Wichtigste auf einen Blick:
- Töpfe und Pfannen mit Deckel nutzen, um die Wärme nicht verpuffen zu lassen.
- Die Herdplatte sollte nicht größer als der Boden des Topfes oder der Pfanne sein.
- Nur die Menge an Wasser erhitzen, die man auch tatsächlich zum Kochen braucht.
- Ein Wasserkocher ist effektiver als Wasser auf dem Herd zu erhitzen.
- Die Restwärme des Backofens lässt sich noch zum Erwärmen oder Warmhalten von Speisen oder – durch Öffnen der Backofentür – zum Heizen der Küche nutzen.
- Die Heizung in der Küche kann in der Regel niedriger eingestellt sein, da auch am Herd Wärme erzeugt wird. In vielen Fällen können Sie in der Küche sogar ganz auf die Heizung verzichten.
Fazit
Die besten Ergebnisse in puncto Energiekostenersparnis erzielen Sie also mit altbekannten Verhaltenstipps.
Der spannendste Tipp kommt zum Schluss: Auch der menschliche Körper erzeugt Wärme. Pro Person sollen das rund 120 Watt sein. Sitzen Sie also mit sechs Personen in einem gemütlichen Raum, liefern allein die Körper über 700 Watt an Wärmeenergie. Das entspricht der Heizleistung eines kleinen Heizlüfters, kostet aber keinen Cent.
Die besten elektrischen Heizlüfter – unsere Kaufberatung