Die Frage nach der schnellsten Grafikkarte für Full-HD-Gamer ist leicht zu beantworten: Es ist unser aktueller Testsieger und die derzeit schnellste Desktop-Grafikkarte, die Nvidia GeForce RTX 4090. Dennoch ist die GPU für die 1080p-Auflösung nur bedingt geeignet, da sie erstens in den meisten Fällen von der CPU ausgebremst wird und zweitens der Preis von 2000 Euro nicht gerade erschwinglich ist. Für Full-HD Gamer reichen auch deutlich günstigere Modelle mit einer niedrigeren Leistungsaufnahme aus. Allerdings gibt es hier je nach Spielgenre große Unterschiede bezüglich der Anforderungen an die GPU und auch die Aktivierung von Raytracing spielt eine wichtige Rolle.
AAA-Spiele ohne Raytracing

Sebastian Schenzinger
Wenn Sie sich zu der Sorte Gamer zählen, die sich gerne in ein spannendes Solo-Abenteuer stürzen und viel Wert auf eine hübsche Grafik legen, dann sind die FPS nicht ganz so wichtig. Für ein flüssiges Spielerlebnis empfehlen wird dennoch nur Grafikkarten, welche auch bei aktuellen Spielen mindestens 60 Bilder pro Sekunde erreichen. Für die neuesten Blockbuster wie A Plague Tale Requiem oder God of War benötigen Sie schon eine recht leistungsfähige Grafikkarte der Größenordnung RTX 3060 Ti respektive RX 6700 XT. Bei ein bisschen älteren Spiele wie Assassin’s Creed Valhalla, Cyberpunk 2077, Metro Exodus oder Red Dead Redemption 2 reichen auch die RTX 3060 von Nvidia oder die RX 6600 XT von AMD aus.
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Grafikkarten fürs Full-HD-Gaming zum Tiefstpreis
Mindestens 60 Bilder/s bei hohen bis maximalen Details inklusive Raytracing und DLSS bietet die ZOTAC GeForce RTX 3060 Twin Edge für nur 299 Euro. Eine gute Wahl für alle 1080p-Gamer, die aktuelle Spiele auch in höchster Grafikpracht genießen wollen.
Doch nicht immer müssen es die höchsten Grafikeinstellungen sein, oftmals gibt es zwischen den Einstellungen “ultra” und “hoch” nahezu keine sichtbaren Unterschiede bei allerdings großem FPS-Verlust. Sollten Sie sich also auch mit den zweithöchsten Spiel-Settings zufriedengeben, können Sie auch zu Karten mit dem Grafikprozessor RX 6600 (ab 269 Euro im Preisvergleich) oder RTX 2060 12 GB (ab 319 Euro im Preisvergleich) greifen.
AAA-Spiele mit Raytracing

Sebastian Schenzinger
Raytracing ist eine aufwendige Licht- und Schattenberechnung, welche zur Echtzeitberechnung spezielle hardwarebasierte Raytracing-Einheiten voraussetzt. Viele Spiele setzen deshalb aus eine Kombination aus Rasterisierung und Raytracing. Wie groß der Leistungsabfall gegenüber der herkömmlichen Bilddarstellung ist, hängt von den konkreten Effekten wie beispielsweise Schatten, Global Illumination, Reflexionen, Ambient Occlusion sowie God-Rays ab – und wie viele davon in einem Spiel zum Einsatz kommen. Die AMD Grafikkarten fallen dabei durch die Bank hinter ihrer direkten Nvidia-Konkurrenz zurück. Bei nicht so leistungshungrigen Effekten wie in Call of Duty, Dirt 5 oder Shadow of the Tomb Raider ist weiterhin eine RTX 3060 (ab 375 Euro im Preisvergleich) ausreichend, das AMD-Gegenstück ist jetzt eine RX 6700 XT (ab 419 Euro im Preisvergleich).
Für anspruchsvollere Spiele wie Watch Dogs Legion, Guardians of the Galaxy oder die Metro Exodus Enhanced Edition benötigen Sie dann schon eine RTX 3070 (ab 559 Euro im Preisvergleich) oder RX 6800 XT (ab 579 Euro im Preisvergleich). Für das Raytracing-Vorzeigespiel schlechthin, Cyberpunk 2077, braucht es dann eine sehr potente Grafikkarte, flüssige Spielraten lassen sich erst mit der RTX 3080 Ti (ab 1047 Euro im Preisvergleich) erreichen.
DLSS und FSR sorgen für Abhilfe
Für Abhilfe bei zu niedrigen Bildraten sorgen Nvidias Deep Learning Super Sampling oder AMDs FidelityFX Super Resolution. Dabei wird das Bild in einer niedrigeren Auflösung berechnet und über Bewegungsvektoren auf die native Monitorauflösung hochskaliert. Nvidias Ansatz greift dabei auf ein neuronales Netzwerk zurück, welches die Bildqualität weiter optimiert, allerdings spezielle Recheneinheiten voraussetzt. Das folgende Video gibt Aufschluss über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten:
Durch die Aktivierung von DLSS im Quality Mode lässt sich die Performance jeder Grafikkarte um ziemlich exakt eine Leistungsstufe anheben. So liegt die RTX 3050 in etwa auf einem Level mit der RTX 3060 ohne DLSS. Die RTX 3060 mit DLSS befindet sich wiederum auf Augenhöhe mit der RTX 3060 Ti ohne DLSS. Und die RTX 3060 Ti mit DLSS kann es mit der RTX 3070 Ti ohne DLSS aufnehmen. Mit DLSS im Quality Mode ist dann auch eine RTX 3060 Ti in der Lage Cyberpunk 2077 mit höchsten Settings mit rund 60 Bilder pro Sekunde darzustellen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei FSR 2.0: Die RX 6600 XT liegt im Ultra Quality Mode in etwa auf dem Level der RX 6700 XT ohne FSR und die RX 6700 XT mit FSR wiederum auf dem Niveau der RX 6800 ohne FSR. Die Funktion kann aber leider nicht kaschieren, dass die Raytracing-Performance bei AMD durch die Bank schlechter ausfällt als bei der direkten Nvidia-Konkurrenz. Und letztlich muss das gewünschte Spiel auch erst einmal DLSS respektive FSR unterstützen, um eine der Funktionen aktivieren zu können.

Sebastian Schenzinger
Multiplayer-Shooter wie Call of Duty oder Battlefield
Bei Multiplayer-Shootern bringen höhere FPS-Werte einen nicht von der Hand zu weisenden spielerischen Vorteil. Hier sollten Sie sich zweimal überlegen, ob Sie sich für eine hübschere Grafik oder mehr Bilder pro Sekunde entscheiden. Ein entsprechender Monitor mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, 144 Hz oder sogar noch mehr mit einer Adaptive Sync Technologie ist Grundvoraussetzung, um davon voll profitieren zu können. Die wohl bekanntesten Multiplayer-Shooter sind Call of Duty und Battlefield mit den neuesten Ablegern CoD MW2 und Battlefield 2042. Beide Spiele zeigen sich auf höchster Grafikqualität als ziemlich leistungshungrig, für 120 bis 140 FPS benötigen Sie hier eine RTX 3080 respektive eine RX 6800 (ab 580 Euro im Preisvergleich). Für hohe Grafikeinstellungen sind eine RTX 3070 oder RX 6600 XT ausreichend und bei mittleren Presets kommen Sie auch mit einer RTX 3060 oder RX 6600 auf 120 Bilder pro Sekunde oder mehr.
Kompetitive Spiele: Overwatch 2, Valorant, Apex Legends oder Fortnite
Kompetitive Spiele sind darauf ausgelegt, selbst bei alter Hardware möglichst hohe Bildraten zu erhalten. Auch hier sollten Sie als Ziel mindestens 120 Bilder pro Sekunde im Blick haben, wobei Sie hierfür keine High-End-GPU benötigen. Eine Grafikkarte wie die RTX 3050 oder die GTX 1660 Ti sind in den meisten Fällen für höchste Grafikeinstellungen vollkommen ausreichend. Wenn Ihnen die Grafikqualität egal ist, und Sie auf der Suche nach einer möglichst günstige Karte sind, können Sie auch zu einer GPU der Größenordnung RX 5500 XT, GTX 1650 Super oder RX 580 8 GB greifen für niedrige bis mittlere Grafikeinstellungen.