In den Kellern deutscher Haushalte verstecken sich viele unerwartete Kuriositäten. Und so finden sich bei Aufräumarbeiten häufig Zeugen einer vergangenen Zeit. So erging es auch dem deutschen Reddit-Nutzer c-wizz: Beim Durchforsten des Kellers seiner Großeltern fand er mehrere Computer aus der Frühzeit der Rechentechnik. Konkret stolperte er über einen Librascope LGP-30, der mindestens 66 Jahre auf dem Buckel haben muss. Vom erstmals 1956 veröffentlichten Computer wurden in Europa lediglich 45 Exemplare ausgeliefert. Kein Wunder, kostete der röhrenbestückte Magnettrommelrechner damals 250.000 DM.
133 Vakuumröhren und 15,8 KB Speicher
Auch wenn der LGP-30 damals als kleiner Computer geführt wurde, wiegt er mit seinen 362 Kilogramm für heutige Verhältnisse dann doch sehr viel. Auch die Abmessungen von 1 x 0,83 x 0,66 m galten damals als kompakt. Dafür erhielten Käufer einen Rechner mit 133 Vakuumröhren, 1.450 Germaniumdioden und einen Magnettrommelspeicher mit umgerechnet 15,8 KB Speicher.
Mehrere PDP-8/e samt Zubehör
Außerdem fand c-wizz im Keller einen Flexowriter, der für Eingaben an Rechenmaschinen gedacht war. Dazu kamen noch mehrere PDP-8/e-Maschinen samt Zubehör. Diese damals als “12-Bit Minirechner“ geführten Maschinen kamen zwischen 1970 und 1978 auf den Markt und kosteten damals 6.500 US-Dollar. Mit 41 Kilogramm und 385.000 Additionen pro Sekunde war das System sehr gut geeignet für die Nutzung in Wissenschaft und Medizin. Durch weitere Module konnte der Rechner erweitert und beispielsweise um ein Diskettenlaufwerk ergänzt werden.
Computermuseum gesucht
Woher die uralten Computer stammen, bleibt offen. Dem Finder ist lediglich bekannt, dass sein Großvater in den 60er Jahren an zivilen Rechenprogrammen beteiligt war und deswegen zum kleinen Kreis der Menschen gehörte, die eine solch teure Maschine wie den LGP-30 in ihrem Haushalt nutzen konnten. Aktuell sucht der Reddit-Nutzer nach einem Computermuseum, welches ihm bei der Instandsetzung der Rechner helfen könnte.