Ein internationales Forscherteam hat einen etwa 1,5 Kilometer breiten Asteroiden entdeckt, der der Erde unter Umständen gefährlich werden könnte. Es handelt sich um den größten Fund dieser Art seit acht Jahren. Asteroiden, die größer als 1 Kilometer sind, werden auch als „Planetenkiller“ eingestuft.
Derart große Asteroiden, die der Erde potenziell gefährlich werden könnten, wurden also schon seit vielen Jahren nicht mehr entdeckt, wie die Forscher in ihrer Studie betonen, die jetzt im „The Astronomical Journal“ veröffentlicht wurde.
Der Asteroid wurde auf den Namen „2022 AP7“ getauft. Er blieb bisher unentdeckt, so die Forscher, weil er sich auf einer Flugbahn befindet, in der das Sonnenlicht so grell ist, dass Teleskope fast nichts erkennen können. Entdeckt wurde „2022 AP7“ gemeinsam mit zwei weiteren bisher unbekannten, kleineren Asteroiden, mithilfe eines Hightech-Instruments, welches eigentlich zur Erforschung von dunkler Materie eingesetzt wird und beim „Victor M. Blanco“-Teleskop in Chile zum Einsatz kommt. Die drei Asteroiden wurden als neue „NEOs“ eingestuft, also „Erdnahe Objekte“ (Near-Earth-Objects).
Gefahr besteht nur hypothetisch
„Hypothetisch“ bestehe die Gefahr, dass „2022 AP7“ eines Tages in ferner Zukunft auf der Erde einschlagen könne. Tagesschau.de zitiert den Studien-Hauptautor Scott Sheppard mit den Worten: „2022 AP7 kreuzt die Erdumlaufbahn, was ihn zu einem potenziell gefährlichen Asteroiden macht.“
Die Forscher betonen, dass in der aktuellen Flugbahn des Asteroiden keine Gefahr für die Erde bestehe, langfristig aber nicht absehbar sei, wie genau sich die Flugbahn von „2022 AP7“ aufgrund von Gravitationskräften verändern wird.
Von den beiden anderen neu entdeckten „NEOs“ gehe dagegen auch langfristig keine Gefahr aus.
Aufschlag von „2022 AP7“ auf Erde hätte verheerende Folgen
Aktuell benötigt „2022 AP7“ etwa fünf Jahre, um die Sonne zu umrunden. Dabei fliegt der Asteroid mehrere Millionen Kilometer an der Erde vorbei. Sollte „2022 AP7“ auf die Erde aufschlagen, hätte dies laut den Schätzungen der Forscher „verheerende Auswirkungen auf das Leben, wie wir es kennen“.
Scott Sheppard erklärt in der Studie, dass durch einen Aufschlag so viel Staub in die Atmosphäre geschleudert würde, dass das Sonnenlicht nicht mehr auf die Erde durchdringen könnte. In der Folge würde sich die Erde abkühlen und es zu einem Massensterben kommen.
NASA erprobte kürzlich Asteroidenabwehr erfolgreich
Forscher sind schon langer Zeit damit beschäftigt, Methoden zu entwickeln, die eingesetzt werden können, um einen Asteroiden abzuwehren, der auf die Erde einzuschlagen droht.
Erst kürzlich hat die NASA einen ersten Test für eine Asteroidenabwehr erfolgreich abgeschlossen, wie wir hier berichteten. Im Rahmen der “DART”-Mission war Ende September 2022 eine Sonde mit 6,6 Kilometer pro Sekunde auf den Felsbrocken Dismorphos eingeschlagen. Dabei wurde die Flugbahn des Asteroiden wie vorberechnet verändert.
Der vielversprechendste Plan der Menschheit gegen katastrophale Asteroideneinschläge sieht vor, die Flugbahn von Asteroiden frühzeitig zu verändern, bevor sie auf die Erde auftreffen können. Dies setzt natürlich voraus, dass Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten, frühzeitig erkannt werden.