Der Kauf eines neuen Laptops muss gut überlegt sein. Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Schnäppchen blenden und greifen Sie nicht vorschnell zum erstbesten Gerät. Da Sie das Notebook vermutlich mehrere Jahre nutzen wollen, sollte es zu 100 Prozent zu Ihren Anforderungen und Wünschen passen – und natürlich zu Ihrem Budget.
Der Preis ist naturgemäß ein erster wichtiger Filter. Doch das Sparen an der falschen Stelle kann zum Bumerang werden. Bevor Sie ein top-aktuelles Notebook zum (Fast)-Listenpreis kaufen, sollten Sie auch Modelle aus den Vorjahren berücksichtigen. Die gibt es nämlich oft mit satten Rabatten, etwa im Umfeld des Black-Friday oder in den Prime-Wochen bei Amazon. Mitunter winken Rabatte von mehreren Hundert Euro, sodass Sie auch mit einem kleineren Budget immer noch attraktive Notebooks bekommen.
In dieser Kaufberatung gehen wir ausschließlich auf Laptops mit Windows 10 und 11 ein, Chromebooks und Macbooks bleiben außen vor.
Größe und Gewicht machen den Unterschied
Wer den Laptop überwiegend zu Hause als PC-Ersatz nutzt, will meist einen großen 17-Zoll-Bildschirm. Damit verbunden ist ein vergleichsweise hohes Gewicht von rund drei bis vier Kilogramm – je nach Materialauswahl vom Gehäuse. Wer das 17-Zoll-Notebook indes regelmäßig auch unterwegs nutzt, der wird sich unter Umständen recht bald an seiner Größe und dem Gewicht stören. Eine Ausnahme sind Gamer-Notebooks: Sie können gar nicht genug Leistung und Display-Fläche haben. Hier werden die Größe und das Gewicht billigend in Kauf genommen.

Ein Convertible ist ein ungewöhnliches Format für ein Spiele-Notebook: Das Asus ROG Flow X16 wird aber gerade deswegen zu einem herausragenden Gaming-Laptop.
Asus
Auf der anderen Seite kann ein ultra-kompaktes Notebook bis 13-Zoll mit einem Gewicht von rund 1,3 Kg ein idealer Reisebegleiter sein, für die längere Nutzung als PC-Ersatz aber dauerhaft nicht infrage kommen. Das liegt nicht nur am kleinen Bildschirm, sondern auch an der reduzierten Ausstattung und der oft schwächeren Gesamtleistung.
Ein guter Kompromiss sind 14- und 15-Zoll-Notebooks: Sie vereinen eine gute Leistung und eine umfassende Ausstattung mit einem (noch) akzeptablen Gewicht von unter zwei Kilogramm.
Ein Sonderfall sind Convertibles: Sie genießen die mobilen Vorteile eines Tablets, müssen aber nicht auf die bequeme Arbeitsweise eines Laptops verzichten. Dabei handelt es sich praktisch um ein 2-in-1-Gerät, das sich als klassisches Laptop verwenden, allerdings im Handumdrehen zu einem praktischen Tablet umfunktionieren lässt.
Unser Tipp: Um einen Fehlkauf zu vermeiden, sollten sie Notebooks verschiedener Größen zumindest mal in der Hand gehabt haben und ihr vermeintliches Wunschmodell nicht blind im Internet bestellen. Wie schwer ist es für Sie, kommen Sie mit den Abmessungen zurecht? Haben Sie sich für eine Größe entschieden, können Sie die in Frage kommenden Modelle in Bezug auf ihre Ausstattung weiter eingrenzen.
In diesem Zusammenhang auch wichtig: Lässt sich der Bildschirm in der Standardauflösung gut ablesen und bevorzugen Sie lieber ein mattes oder ein spiegelndes Display? Und auch die Tastatur sollten Sie nicht vergessen. 17-Zoll-Notebooks haben meist eine Full-Size-Tastatur, während kleinere Notebooks auf einige Tasten verzichten und eine andere Tastenanordnung besitzen.
Mehr Leistung und Ausstattung kosten extra
Bei der Frage nach der optimalen Ausstattung spielt die bevorzugte Nutzungsart eine entscheidende Rolle. Wer das Notebook nur stundenweise zum Surfen und Mailen nutzt, benötigt eine andere (schwächere) Hardware als ein Hard-Core-Gamer oder ein Kreativ-Nutzer der Videos schneiden und Bilder bearbeiten will.
Ganz unabhängig von der Gerätegröße sollten Sie für sich eine Mindestausstattung definieren. Mit Full-HD-Auflösung beim Bildschirm (1.920 x 1.080 Pixel), mindestens 8 GB Arbeitsspeicher, Intel Core i5-Prozessor der neunten Generation oder höher und einer 256-GB-SSD-Festplatte sind Sie für Standardaufgaben gut gerüstet.
Passt es preislich in Ihren Finanzrahmen, sorgt ein Intel i7-Prozessor für einen spürbaren Leistungs-Boost. Im Gegenzug sinkt jedoch die Akkulaufzeit. Alternativ gibt es Notebooks mit AMD-Prozessoren: Für Durchschnittsnutzer ist eine CPU der AMD Ryzen 5000er-Serie ausreichend, mehr Leistung gibt es mit den Ryzen 7000er-CPUs.
Für uns ebenso wichtig als der Prozessor sind der Arbeitsspeicher (RAM) und die Kapazität der SSD – konventionelle Festplatten sind in Notebooks nicht mehr zeitgemäß. SSD und RAM sollten ausreichend dimensioniert sein. Mit zu wenig Arbeitsspeicher werden Windows und Anwendungen merklich ausgebremst und mit zu wenig Speicherplatz sind Sie ständig am Daten löschen und auf andere Datenträger verschieben.
Denken Sie auch hier immer an die geplante Nutzung: Windows, Virenscanner, Office-Paket und Kreativ-Software wie Adobe Creative Cloud sowie einige Produktivitäts- und System-Tools können zusammen schon um die 70 bis 80 GB Speicherplatz beanspruchen. Da bleibt dann für reine Daten, Fotos und andere Inhalte nicht mehr viel Platz – zudem eine SSD nur bis maximal 80 Prozent gefüllt sein sollte.
Das heißt: Bei einer 128-GB-SSD stehen knapp 102 GB zur Verfügung, abzüglich Windows und installierter Software bleiben dann noch 20 bis 30 GB übrig. Das entspricht etwa vier bis fünf 90-Minuten-Videos in HD-Qualität. Zwar lassen sich Arbeitsspeicher und Datenträger aufrüsten, das ist aber meist aufwendig und teurer als von vornherein die passende Ausstattung zu wählen.
Für maximale Konnektivität sollten LAN, WLAN und Bluetooth vorhanden sein. Allerdings verzichten immer mehr Hersteller auf den Ethernet-Port. Beim WLAN sollte der ac-Standard unterstützt werden.

Eine integrierte Webcam ist praktisch, um ohne Zusatzhardware an Videocalls teilnehmen zu können.
fizkes
Praktische Extras ergeben Sinn
Wer mit Microsoft Teams oder Zoom Videokonferenzen am Notebook abhält, sollte ein Modell mit einer integrierten Webcam kaufen. Ansonsten müssen Sie eine zusätzliche Webcam kaufen, installieren und dann auch mitnehmen. Gute Lautsprecher sind ebenso von Vorteil wie eine Tastaturbeleuchtung und ausreichend Anschlüsse wie USB-3.0- und USB-C-Buchsen sowie HDMI- und Display-Ports zum Anschluss externer Monitore. Ein Fingerabdrucksensor ist praktisch, bei einer Webcam mit Unterstützung für Windows Hello aber verzichtbar.
Fazit: Ohne Anforderungsprofil droht ein Fehlkauf
Die Auswahl des für Sie richtigen Notebooks ist im Grunde gar nicht schwer. Die Ausnahme ist es, wenn der Preis keine Rolle spielt und man sozusagen in die Vollen greifen kann. In den meisten Fällen gibt das zur Verfügung stehende Budget die Ausstattung grob vor.
Gut: Viele Anbieter von Notebooks wie notebooksbilliger.de haben clevere Kaufberater: In mehreren Schritten beantworten Sie einige Fragen zur Nutzung und Ausstattung und erhalten dann passende Produktempfehlungen. Bei Amazon können Sie mit Filtern die Ausstattung eingrenzen.