Kondensatoren altern, weil sich die Elektrolyte mit der Zeit zersetzen – das ist diejenige Substanz, die den Raum zwischen den Isolierschichten im Inneren des Bauteils ausfüllt. Kondensatoren werden aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt. Aus diesem Grund variieren Geschwindigkeit und Schweregrad der Alterung je nach Art des Kondensators. In den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren erlebte die Computerwelt eine Art von „Kondensatorplage“, die Schäden in Millionenhöhe verursachte, da Kondensatoren mit defekten Elektrolyten schnell alterten und ausfielen. Neue Kondensatoren haben dieses Problem zwar nicht, aber das Vorkommnis unterstreicht, was mit allen Kondensatoren passiert.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Kondensator herzustellen. Bei den beiden gängigsten Herstellungsverfahren kommen entweder flüssige Elektrolyte oder ein festes organisches Polymer zum Einsatz. Bei Flüssigelektrolytkondensatoren kommt es zu Verdunstung und eventuell sogar zum Auslaufen. Auch die Temperatur spielt eine Rolle: Je heißer ein Kondensator läuft, desto kürzer ist seine Lebensdauer. Führenden Hardwareherstellern zufolge hat ein Flüssigpolymer-Kondensator bei einer Betriebstemperatur von 85 Grad Celsius nur eine Lebensdauer von ungefähr 8000 Stunden.

Hochwertige Netzteile nutzen qualitativ bessere Kondensatoren, die in der Regel eine längere Lebensdauer aufweisen.
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Feststoffkondensatoren halten um ein Vielfaches länger durch. Das gilt ganz besonders, wenn die Temperaturen vergleichsweise niedrig sind. Wenn aber Feststoffkondensatoren so viel widerstandsfähiger gegenüber Alterung wie auch katastrophalen Ausfällen sind, warum werden sie nicht einfach ausschließlich in Netzteilen verwendet? Es hat sich herausgestellt, dass verschiedene Kondensatoren unterschiedliche elektrische Eigenschaften haben, und Flüssigelektrolytkondensatoren spielen bei der Konstruktion von Netzteilen eine wichtige Rolle. Dies bedeutet, dass zumindest einige der Kondensatoren flüssige Elektrolyte verwenden. Darüber hinaus gibt es einen Unterschied zwischen hochwertigen und kostengünstigen Flüssigelektrolyten.
Gealterte Kondensatoren zeigen zwei Hauptsymptome: Ihre Kapazität nimmt mit der Zeit ab und unterschreitet die Mindestspezifikationen. Dadurch wird die durch den Kondensator gelieferte Leistung instabil. Das zweite Symptom ist ein Anstieg des ESR (Equivalent Series Resistance), des Verlustwiderstandes. Wenn der elektrische Widerstand zu hoch wird, kann dies zur Beschädigung und zum Ausfall von Bauteilen führen. Ein PC-Netzteil mit gealterten Kondensatoren kann deshalb nicht mehr die volle Nennleistung oder zumindest eine stabile Leistung erbringen.

Kondensatoren von PC-Netzteilen altern, was langfristig zu weniger Leistung führt. Grund dafür sind sich zersetzende Elektrolyte. Es ist ratsam, das beim Netzteilkauf zu berücksichtigen und auf hochwertige Kondensatoren zu achten.
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Sie können zwar nichts dagegen tun, dass Kondensatoren altern, aber Sie können dies beim Kauf Ihres nächsten Netzteiles berücksichtigen. Einige Netzteilkalkulatoren im Netz berücksichtigen bei der Berechnung die Kondensatoralterung. Falls nicht, sollten Sie dem Ergebnis pauschal gute zehn Prozent hinzufügen, um eine angemessene Wattzahl zu erhalten, auf die Sie sich auch noch nach einigen Jahren verlassen können. Denn wenn Sie ein Netzteil mit deutlich mehr Kapazität kaufen, als Ihr System benötigt, sollte es unter geringerer Belastung und bei niedrigeren Temperaturen laufen. Das sollte auch die Kondensatoren langsamer altern lassen. Sie können die Lebensdauer Ihres aktuellen Netzteils allerdings auch verlängern, indem Sie für eine ausreichende Luftzirkulation sorgen und es nicht bei hohen Temperaturen betreiben.
Tipp: Alles über PC-Netzteile: Wie Sie die Stromkabel an der Hardware korrekt anschließen