Google hat mit dem Pixel 7 Pro sein neuestes Smartphone-Flaggschiff auf dem Markt, das mit 899 Euro UVP deutlich unter dem liegt, was Samsung für ein Galaxy S22 Ultra aufruft, denn das startet bei 1249 Euro UVP. Was macht das S22 Ultra also besser? Oder kann das Pixel 7 Pro mehr für weniger Geld? Hier der Vergleich.
Samsung vs. Google
Mit einem Nutzungsanteil von 39 Prozent ist Samsung die beliebteste Smartphone-Marke in Deutschland. Google schafft es gerade mal auf 2 Prozent. Das mag aber sicherlich auch daran liegen, dass Samsung schon länger auf dem Markt ist und eine riesige Modell-Palette im Angebot hat. Außerdem kennen viele Nutzer Samsung aus anderen Produktkategorien, Google hingegen ist den meisten eher als Suchmaschinen-Gigant ein Begriff. Und es kommen deutlich weniger Smartphone-Modelle jährlich auf den Markt – hier ist Google eher mit Apple vergleichbar.
Bester Preis
Hier finden Sie die aktuell besten Preise für beide Modelle:
Design und Display im Vergleich
Design: Zunächst einmal: Beide Smartphones sind optisch sehr gelungen – setzen aber auf komplett unterschiedliche Designs. Samsung hat sich auf der Rückseite von einem Kamerabuckel verabschiedet, die einzelnen Kameras sind einzeln im Gehäuse platziert und stehen leicht hervor. Das wirkt tatsächlich sehr elegant und clean.
Während die meisten Hersteller ihr Kamera-Setup horizontal verbauen, setzt Google wie schon beim Vorgänger auf eine horizontale Anordnung. Der Kamerabuckel befindet sich im oberen Drittel des Gehäuses und ist einmal quer von links nach rechts gezogen.
Das Galaxy S22 Ultra ist sehr kantig, das Pixel 7 Pro etwas abgerundet an den Ecken. Bei der Größe nehmen sich die Geräte kaum etwas, in Summe ist das S22 Ultra nicht mal dicker, nur minimal breiter und etwas höher als das Pixel 7 Pro, obwohl im Samsung-Handy noch der S Pen im Gehäuse Platz findet.
Beide Smartphones sind schwer. Dass das Galaxy S22 Ultra mit 228 gegenüber 212 Gramm beim Pixel 7 Pro mehr wiegt, merkt man in der Praxis zwar, ist aber kaum der Rede wert. Generell sind die Geräte gut ausbalanciert, das Gewicht verteilt sich gleichmäßig, weshalb die Geräte angenehm in der Hand liegen. Wer aber längere Zeit abends auf dem Sofa liegt, das Handy in einer Hand hält und durch Instagram/Tiktok scrollt, der wird das Gewicht deutlich spüren.
Display: Samsung ist seit Jahren Display-König im Smartphone-Markt. Kein Wunder, dass zum Beispiel auch Apple bei seinen iPhones auf Samsung-Display setzt, aber auch Google. Daher ist die Qualität beider Bildschirm hervorragend. Beide zeigen eine tolle Helligkeit, beeindruckende Schwarzwerte und gute Farben. Beide Handys bieten maximal 120 Hertz und eine Auflösung von WQHD+, wodurch Inhalte extrem scharf aussehen.
Im direkten Vergleich fällt uns auf, dass das Display des S22 Ultra ab Werk deutlich blaustichiger ist. Um eine angenehmere Ansicht zu erreichen, können Sie in den Einstellungen den Weißabgleich anpassen und etwas wärmer einstellen. Der Screen des Pixel 7 Pro ist etwas heller und zeigt für unseren Geschmack die schöneren Farben an.
Sicherheit
Neben einer Gesichts-Erkennung haben beide Smartphones auch einen Fingerabdruck-Scanner an Bord, der jeweils unter dem Display-Glas sitzt. Samsung verwendet einen Ultraschall-Sensor, Google einen optischen Scanner. Das Galaxy S22 Ultra entsperrt etwas schneller als das Pixel 7 Pro. Immerhin ist die Erkennung gegenüber dem Vorgänger Pixel 6 Pro etwas zügiger geworden.
Ihren Fingerabdruck können Sie nicht nur dazu verwenden, das Smartphone zu entsperren. Sondern auch, um kein Passwort bei bestimmten Anwendungen wie Banking-Apps eingeben zu müssen. Die biometrische Authentifizierung ist sicher.
Performance
Wir brauchen nicht lange um den heißen Brei herumreden: Das Galaxy S22 Ultra ist mit seinem Exynos 2200 deutlich stärker als der von Google entwickelte Tensor-Chip G2. Dieser ist jedoch voll auf künstliche Intelligenz und clevere Computer-unterstützte Fotografie fokussiert und weniger auf maximale Leistung. Getreu dem Motto “work smart, not hard”. Ja, auf dem Papier hängt der Google-Chip der Konkurrenz hinterher, in der Praxis merken wir aber keine schwächere Performance, auch nicht beim Multitasking. Das Gerät arbeitet schnell und solide wie das S22 Ultra.
Software
Obwohl das Pixel 7 Pro von Google stammt, heißt es nicht, dass es auch die meisten großen Android-Updates erhält. Samsung bietet tatsächlich länger Aktualisierungen an – vier Updates sind garantiert. Beim Pixel 7 Pro sind es drei Jahre. Weil das Google-Handy aber mit Android 13 bereits auf den Markt kam, werden beide Modelle noch Android 16 erhalten.
Das Pixel 7 Pro punktet mit exklusiven Features: Unscharfe Bilder schärfen, transkribieren von Sprachnachrichten in Text, Live-Übersetzung und verbesserte Sprache-zu-Text-Funktion zum Beispiel.
Samsung legt über Android seine eigene OneUI-Nutzeroberfläche, die ebenfalls ein paar Besonderheiten bietet. So gibt es beispielsweise Bixby, den Samsung-eigenen Sprachassistenten, auch wenn dieser nicht so stark ist wie der Google Assistant, der auch an Bord ist. Ein großes Plus sind die ganzen S-Pen-Funktionen, die kein anderes Smartphone bietet – nachdem Samsung die Note-Reihe einstellte und den S Pen direkt in die Ultra-Modelle integrierte.
Sehr cool ist auch das Samsung-Feature DeX. Schließen Sie Ihr Galaxy S22 Ultra an einen Monitor an, dann bekommen Sie eine spezielle Desktop-Oberfläche, die an das klassische Arbeiten mit einem Windows- oder Mac-Rechner erinnert. Und der Prozessor bietet genügend Leistung, um Dokumente zu bearbeiten, Fotos zu retuschieren und mehrere Tabs im Browser zu nutzen.
Kamera
Das Galaxy S22 Ultra hat insgesamt 4 Kameras auf der Rückseite – die Hauptkamera kommt mit 108 Megapixeln, dann gibt es noch 20-MP-Kameras für den Zoom und eine Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixeln.
Das Pixel 7 Pro kommt mit einer 50-Megapixel-Hauptkamera, einer 48-Megapixel-Kamera für Zoom und ebenfalls einer Ultraweitwinkel-Cam, die mit 12 Megapixeln auflöst.
Wir haben den Eindruck, dass Fotos mit dem Pixel 7 Pro etwas realistischer aussehen, wenn wir uns die Farben und die Dynamik ansehen und die Fotos sind nicht ganz so stark scharfgezeichnet wie beim S22 Ultra. Und das Pixel 7 Pro fängt auch weiter entfernte Details besser ein. (Details in unserem Video)
Google setzt auf einen 5-fach Zoom – bis 30-fach digital. Um eine besonders hohe Qualität bis zur 5-fachen Vergrößerung zu erzielen, mischt Google die Bildinfos aus der Hauptkamera und der Zoom-Kamera. Sie können den Zoom dabei frei wählen und bekommt trotzdem sehr starke Ergebnisse. Wir finden die Details beim Pixel 7 Pro auch hier besser und die Farben sind etwas naturgetreuer.
Beim S22 Ultra haben Sie einen 5- und 10-fachen Zoom, auch hier ist die Qualität der Bilder gut.
Akku: Laufzeit und Aufladen
In beiden Smartphones steckt ein Akku mit einer Kapazität von 5000 mAh. Weil das Galaxy S22 Ultra aber ein Netzteil mit 45 Watt statt nur 30 Watt beim Pixel 7 unterstützt, lädt dieses deutlich schneller auf. Mit “schneller” meinen wir aber nur im direkten Vergleich. Gegenüber einem aktuellen OnePlus-Handy beispielsweise, das mit 150 Watt in 19 Minuten auf 100 Prozent lädt, ist selbst das S22 Ultra langsam. Es braucht rund 65 Minuten, das Pixel 7 Pro lädt etwa 40 Minuten länger. Und trotzdem wird das Google-Handy wärmer als das S22 Ultra.
Auch wenn die Akkus gleich groß sind, verbraucht das S22 Ultra mehr Energie. In der Praxis kommen wir mit dem Pixel rund 1,5 Tage aus. Unser S22 Ultra gibt meistens zwischen 1 und 1,5 Tagen den Geist auf.
Fazit
So – welches Handy ist jetzt besser? Ganz ehrlich: Bei den grundlegenden Features schenken sich die Geräte nicht viel – Akkulaufzeit, Performance, Display, Kamera – liegt alles auf einem ähnlichen Niveau. Aber eben mit kleineren Ausschlägen in die ein oder andere Richtung. Das Pixel setzt vor allem auf intelligente Features, um kleine Aufgaben im Alltag etwas einfacher zu machen – und natürlich auf die Kamera! Die macht dank Software-Unterstützung wirklich gute Bilder – teilweise bessere als das S22 Ultra. Das punktet dafür mit brachialer Power und dem S-Pen. Da müssen Sie für sich entscheiden, ob Sie das brauchen oder nicht. Spüren werden die Performance wohl die wenigsten. Wer das Handy oft beruflich und für Multitasking-Aufgaben nutzt, wird den S-Pen aber sicher zu schätzen wissen.
Wenn wir uns zwischen diesen beiden Geräten entscheiden müsste, würden wir uns vor allem am Design und dem Preis orientieren – beide Handys sind von den Specs her top. Allerdings muss man auch sehen, dass das Pixel-Handy knapp 350 Euro (UVP) günstiger ist als das Galaxy S22 Ultra. Und das ist wirklich viel Geld! Wenn Ihnen also der Aufpreis zu hoch ist, bekommen Sie mit dem Pixel 7 Pro ein sehr tolles und zukunftssicheres Handy mit einer besonders starken Mobilkamera, die ihresgleichen sucht.