Nach außen hin kämpft Volkswagen für die E-Mobilität, so wie es auch der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Herbert Diess propagierte, als er E-Autos als die Zukunft und Wasserstofftechnologie als Nebelkerze darstellte.
Bahnbrechende Wasserstofftechnologie aus dem Hause VW?
Im Hintergrund arbeitet VW allerdings trotzdem an vielleicht bahnbrechenden Wasserstoffantrieben und meldet dazu Patente an. Das berichten auch Business Insider und die Kreiszeitung.
In Kooperation mit dem sächsischen Unternehmen Kraftwerk TUBES GmbH meldete VW ein Patent für eine spezielle Brennstoffzelle an. Darin wird VW nicht nur als Anwender der Technologie genannt, sondern war laut dem Kraftwerk-Chef Sascha Kühn auch aktiv an der Entwicklung beteiligt.
“Das läuft eigentlich immer so, dass wir die Kerntechnologie liefern und dann gemeinsam mit den Ingenieuren des Herstellers diese weiterentwickeln und das Fahrzeug konzipieren”, erklärte der Gründer des Unternehmens im Gespräch mit Business Insider.
Die neue Technik ähnelt dabei der Feststoffbatterie. “Die Feststoffbatterie wäre technologisch fast mit unserer Lösung gleichzusetzen. Die beiden haben beinahe dieselben Elektrolyte und einen ähnlichen Materialaufbau. Die Feststoffbatterien haben nur ein festes Material als Energiespeicher, während diesen Part bei unserer Brennstoffzelle Gas übernimmt”, erklärt Kühn. “Lithium ist definitiv kein Weg. Die Feststoffbatterie wäre eine Option, die ist aber noch nicht so weit”, sagt der Ingenieur über den Stromspeicher.
Mit einer Tankfüllung kommen wir bis zu 2.000 Kilometer weit
Sascha Kühn, Chef bei Kraftwerk Tubes Gmbh
Die Technologie könnte eine Alternative für Autofahrer sein, die Zuhause keine optimale Lademöglichkeit besitzen, oder einfach nicht die Zeit besitzen, um lange an der Ladesäule zu tanken.
Die Technologie könnte wirklich bahnbrechend sein und im Hinblick auf die Reichweite in ungeahnte Dimensionen vorstoßen: “Mit einer Tankfüllung kommen wir bis zu 2.000 Kilometer weit”, so Kühn.
Serienreife ab 2026
Unabhängig vom Hersteller lautet die Zielvorgabe des Unternehmens, dass die Technologie ab 2026 in einem Serienfahrzeug auf den Markt kommen soll. Die Fertigung sollte kein Problem darstellen, laut Kühn könne man alleine im Produktionsstandort Dresden rund 50.000 der Tubes pro Tag produzieren.
Einige Hersteller arbeiten an Wasserstoffantrieben
Neben VW arbeitet Kraftwerk auch mit anderen Herstellern zusammen, etwa Nissans Premiummarke Infiniti. Auch andere VW-Konkurrenten kommunizieren öffentlich, dass sie weiterhin am Wasserstoffantrieb und neuen Verbrennungsmotoren arbeiten, darunter Toyota und BMW. Alternativen zur Batterie wird es also definitiv geben, und diese sind nicht Jahrzehnte entfernt. Die ersten Serienfahrzeuge werden wir wohl bereits in etwa 4 bis 5 Jahren auf den Straßen sehen können.